Amazon, Apple, Google & Co: Welche eBooks wo gut laufen

Angesichts der Vielzahl der Anbieter und der Wege, diese zu erreichen, stellt sich schnell die Frage, wo mein eigenes Projekt denn nun am besten laufen wird. Soll ich alle Anstrengungen in Amazon investieren – oder doch lieber breit streuen?

Gäbe es das KDP-Select-Programm von Amazon nicht, ließe sich zumindest eine klare Regel aufstellen: Je größer die Verbreitung eines eBooks, desto mehr potenzielle Leser hat es, und desto höher sind seine Erfolgschancen.

Doch es gibt nun einmal KDP Select, das Büchern eine erhöhte Sichtbarkeit unter der großen Menge der Amazon-Kunden beschert – jedoch mit dem Nachteil, dass man sich exklusiv an diesen einen Anbieter bindet. Für mehr Verkäufe bei Amazon gibt man also etwa ein Drittel des Marktes ganz auf. Das kann sich, man glaubt es kaum, tatsächlich lohnen. Allerdings wohl nur dann, wenn man in den typischen Genres veröffentlicht: Romantik, Thriller, Fantasy.

Eine andere Kategorie versteckt Amazon hingegen verschämt: die Erotik. Hier heißt der Geheimtipp wohl Google Books – diesen Anbieter sollte man dann besser nicht ausklammern.

Für Sachbücher interessant und für alles, was viele Fotos braucht, ist Apple. Mit iBooks Author erstellte Multimedia-Titel laufen gut, allerdings braucht man dazu zwingend einen Mac.

Für anspruchsvollere Sachbücher, aber auch Science Fiction, ist der unabhängige Anbieter Beam ein Tipp. Hier kaufen Leser, denen etwas an DRM-Freiheit und Unabhängigkeit liegt. Also etwa eher c’t-Leser als Computerbild-Leser oder taz-Leser statt BILD-Lesern. Bei Beam kann man zudem auch PDF-eBooks einstellen, die für Fachbücher eine Alternative sind.

Der ehemals kanadische Anbieter Kobo ist vor allem in seiner Heimat stark und (über Kooperationspartner) in Frankreich, Italien und Spanien.

Die deutschen Anbieter Thalia, Weltbild (nimmt keine Erotik) und Hugendubel verstecken Titel von Self Publishern ziemlich. Wer keine Chance auf die Top-100 hat, für den sieht es bei Amazon aber ähnlich aus. Deshalb kann es sich lohnen, diese Anbieter mitzunehmen. Zumal die Konkurrenz hier kleiner ist: Etwa ein Drittel aller Self Publisher veröffentlicht exklusiv bei Amazon.

Haben Sie andere Erfahrungen gemacht oder spezielle Tipps? Ich freue mich immer über Ergänzungen.

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