Nachdem Sony das E-Reader-Geschäft eher konservativ-zögerlich betreibt und Kobo im deutschen Markt nicht so richtig durchstartet, ist inzwischen PocketBook zum Geheimtipp der auf Unabhängigkeit bedachten Leser und Buchhändler geworden. Der Hersteller hält nicht nur im Produktzyklus locker mit den Großen mit (Tolino könnte sich davon eine Scheibe abschneiden), er hat etwa mit dem Cover Reader oder dem Color Lux innovative Modelle im Angebot, die die Konkurrenz nicht zu bieten hat.

Der neue PocketBook Touch Lux 2 zielt allerdings eher auf die ganze Breite des Markts. Dafür spricht schon der Preis von 111 Euro, der unter dem des Kindle Paperwhite liegt. Dafür bekommt der Leser, wie von PocketBook gewohnt, nicht nur einen vernünftigen E-Reader, sondern auch jede Menge Funktionalität. Verzichten muss der Nutzer allerdings auf die Audiofunktionen, die noch der Vorgänger Touch Lux besaß. Das ist schade, weil damit die von kaum einem anderen Anbieter integrierte Vorlese-Funktion verloren geht.

Apple hat seinen iTunes-Store ganz ordentlich abgeschottet: Wer keinen Mac besitzt, hat auch nicht die Chance, dort selbst eBooks hochzuladen. Dazu braucht er nämlich die Software iTunes Producer, die es nur für MacOS gibt. Auch Multitouch-Bücher mit iTunes Author zu erstellen, kann man als reiner Windows-Nutzer vergessen.

Nun könnte man auf die Idee kommen, einen Freund mit Apple-Rechner zu fragen, einen günstigen Gebraucht-Mac zu kaufen oder einen Distributor zu beauftragen. Es hat aber vielleicht nicht jeder einen solchen Freund. Macs werden mit dem Alter nicht wirklich billig – das ist gut für Mac-Besitzer, die alte Modelle noch gut verkaufen können, aber schlecht für jemanden, der nur mal eben einen Mac-Rechner braucht, und zwar nur für das eine. Dem Distributor schließlich muss man einen Teil des Honorars abgeben – immerhin ist es dann nicht mehr nötig, sich unbedingt eine US-Steuernummer zu besorgen, die man für die Direktbelieferung von iTunes unbedingt braucht.

Ach ja, es ist auch möglich, MacOS in einer so genannten Virtuellen Maschine (VM) auf dem Windows-PC zu installieren. Aber dazu braucht man eine legale Version des Mac-Betriebssystems, die man nur über einen Mac bekommt. Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wer einen Mac hat, braucht diesen Artikel nicht zu lesen…

iTunes Producer und iTunes Author unter Windows verwenden

Langer Rede kurzer Sinn – es geht ganz einfach. Seit einiger Zeit kann man Macs (oder besser den Zugriff darauf) nämlich auch über das Internet mieten. Die Autorin Ilona Becker hat diesen Tipp in der SP-Gruppe auf Facebook verraten, sie hat so ihre neuen Bücher online gestellt. Das Zauberwort heißt “MacInCloud“. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Service primär für Programmierer, die auf mehreren Systemen entwickeln wollen oder müssen. Aber die für uns Autoren nötigen Programme iTunesProducer und iBooks Author laufen auf den Mietrechnern ebenfalls.

Wenn ein potenzieller Käufer den Online-Buchladen seiner Wahl durchstöbert, fällt sein Blick in der typischen Listen-Darstellung der Reihe nach auf Cover, Titel, Preis und Bewertung, letztere meist in Sternchenform. Während der Autor aber Cover, Titel und Preis selbst im Griff hat und optimieren kann, sieht es bei den Leser-Besprechungen (bei Amazon “Kundenrezensionen” genannt, wobei man über die Bezeichnung “Rezension” hier durchaus streiten kann) anders aus.

Die kommen nun einmal von den Lesern, jedenfalls in etwa 95 Prozent der Fälle – der Rest sind Verwandte des Autors und Irrläufer, die zum Beispiel eigentlich mit Amazon in Kontakt treten wollten.

Wie wichtig sind Kundenrezensionen?

Für den Verkauf eines Produkts sind gute Bewertungen enorm wichtig. Die Statistiken zeigen, dass es auf Anzahl und Mittelwert ankommt. Richtig ernst nimmt der Käufer die Bewertungen erst, wenn wenigstens zehn davon zusammengekommen sind. Titel mit weniger als zehn Bewertungen verkaufen sich jedenfalls in der Regel zögerlicher. Dabei sollte ein Mittelwert von 3,8 (im Amazon-System) nicht unterschritten werden – so lange zeigt Amazon nämlich noch 4 Sternchen an. Der Mittelwert in den Top 1000 liegt bei 4,4, das ist also der Maßstab, nach dem der Leser urteilt.

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung des ersten Teils der Serie, die komplett im Blog von Boris Karnikowski zu finden ist. Vielen Dank, Boris!

Fachbuch schreiben – die Grundlagen

Was ein Fachbuch ist
Buchveröffentlichungen fallen entweder unter Fiction oder unter Non-Fiction –  im deutschsprachigen Buchmarkt also in die Bereiche Belletristik sowie Ratgeber-, Sach- und Fachliteratur. Es ist Konsens bei Verlagen und Buchhändlern, dass Autoren sich für eines dieser Genres entscheiden sollten, denn Mischformen gelten als schwer bis nicht verkäuflich. Auch wenn beim näheren Hinsehen die Grenzen schon mal verschwimmen, gilt: Anleitung gehört in die Ratgeberschublade, populäres Wissen und Meinung ins Sachbuch und alles, was mit Wissensvermittlung zu tun hat, ins Fachbuch. Fachbücher umfassen die komplette Bildungsliteratur an Schulen, Fachhochschulen, Akademien und Universitäten sowie ihre populärwissenschaftlichen Ausprägungen für den Hausgebrauch (die Grenzen zum Sachbuch sind hier fließend).

Was Fachbücher leisten
Was Fachbücher in Zeiten des Internet anbieten, ist nicht allein Wissen, sondern dessen lesergerechte Aufbereitung und Vermittlung. Nur für diesen Mehrwert investieren Leser Zeit und Geld, weil er ihnen erlaubt, die benötigten Kompetenzen möglichst effizient zu erlernen.

Dies bedeutet: Gute Fachbücher stellen ihre Leser in den Mittelpunkt. Sie adressieren das richtige Wissensniveau (Einsteiger/Fortgeschrittene), behandeln die gewünschten Themen in der passenden Vorgehensweise (Crashkurs/Handbuch) und treffen den richtigen Ton (hemdsärmelig/seriös). Sie involvieren ihre Leser durch spielerische Elemente (Wissensquiz am Ende eines Kapitels, kleine Projekte im Text) und knüpfen an deren Lebenswelten an (etwa in Praxisbeispielen).

Als Autor eines Fachbuchs müssen Sie also zweierlei Wissen mitbringen: das um Ihr Thema und das um Ihre Zielgruppe. Erst, wenn sich Ihre Leser von Ihnen anerkannt und angesprochen fühlen, werden sie Ihre Inhalte gern und mit Erfolg aufnehmen.

… Self Publishern, das ist die kurze wie klare Botschaft dieser Woche. Besonders groß ist derzeit zudem der Anteil an AmazonCrossing-Titeln in den Top 100, die ja ebenfalls im sonstigen Buchhandel nicht zu haben sind …

Einen neuen Rekord stellt mal wieder Poppy J. Anderson auf: Sie ist mit acht (8!) eBooks in den Top 100 vertreten.

Ansonsten sind diesmal keine ungewöhnlichen Phänomene zu beobachten. Sieben Neueinsteiger gab es, insgesamt dominieren Liebesromane – was nach der Valentinstag-Promotion letzte Woche vielleicht kein Wunder ist.

Die Ergebnisse im einzelnen:

Das große Vorbild ist eindeutig: Nach dem Beispiel von Freelancer.com startet jetzt die Website Bookkritters.com in die Betaphase. Hier sollen sich Autoren und Dienstleister zusammenfinden – etwa für Cover-Design, eBook-Umsetzung, Ghostwriting oder Lektorat. Anders als Freelancer, Odesk etc. verlangt Bookkritters allerdings weder einen Anteil an der Auftragssumme noch Einstellgebühren.

Stattdessen finanziert man sich über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft (ab 17 Euro pro Monat). Doch auch mit dem kostenlosen Account kann man bereits Projekte posten. Zudem sind die ersten 500 Mitgliedschaften mit dem Registriercode “ALPHA” kostenlos. Bookkritters begreift sich als internationale Plattform. Derzeit steht die Beta nur in Englisch zur Verfügung, den Button “Change Language” gibt es allerdings schon.

Als Autor möchten Sie Ihr eBook (oder Buch) natürlich auch auf Ihrer eigenen Website präsentieren. Dazu können Sie auf bequem auf die Hilfe der Online-Buchläden zugreifen. Wie Sie vorgehen müssen, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. In der Regel müssen Sie allerdings HTML-Code eingeben können. Das ist zum Beispiel in WordPress einfach – klicken Sie auf den HTML-Reiter des Texteditors.

eBooks von Amazon einbinden

Der weltgrößte Buchhändler bietet zu diesem Zweck gleich zwei Möglichkeiten – die eine nutzt Javascript, die andere iFrames. Sie müssen nicht unbedingt wissen, was das ist. Probieren Sie einfach beide nacheinander aus – die Chance, dass iFrames funktionieren ist höher als die für Javascript.

Geben Sie diesen Text in den HTML-Code Ihrer Website ein:

Ein 1000-Seiten-Wälzer in zehn Stunden? Das verspricht die Schnelllese-Technik Spritz des gleichnamigen US-Startups. Auf der Website können Neugierige die Technik ausprobieren und mal eben ihre Lesegeschwindigkeit von durchschnittlichen 200 auf 400 Wörter pro Minute erhöhen. Spritz beruht darauf, dass das Auge sich auf einen einzigen Punkt fokussieren darf, an dem die Wörter dann vorbeiflitzen. Je weniger Augenbewegungen nötig sind, desto schneller kann der Mensch einen Text erfassen. Übliche Schnelllesetechniken zielen deshalb darauf, durch Training den Erfassungsbereich zu erweitern, indem auch im Augenwinkel stehende Wörter mit einbezogen werden.

Wie schnell ein Mensch liest, hängt allerdings von vielen Faktoren ab – die Trägheit der Augenbewegung ist nur einer davon. Ebenso wichtig sind ein gutes Kurzzeitgedächtnis, ein großer Wortschatz (beides kann man trainieren) und ganz nebenbei auch Interesse am Text. Spritz verringert zugleich die Ermüdung beim Lesen, die im Wesentlichen von den nötigen Augenbewegungen verursacht wird.

In den englischsprachigen Online-Medien macht gerade eine statistische Auswertung der eBook-Charts die Runde, die unter authorearnings.com abrufbar ist. Ein (unbenannter) Programmierer hat für die offenbar von Bestseller-Autor Hugh Howey verantwortete Site maschinell Daten der amerikanischen eBook-Händler ausgewertet – ähnlich wie ich das letztens mit den Daten der deutschen Amazon-Top-1000 übernommen habe (siehe eBooks in Deutschland 2013). Daraus haben sich ein paar interessante Erkenntnisse filtern lassen:

  • Indie-eBooks sind im Mittel besser (4.4) bewertet als Bücher der fünf großen US-Verlage (Big Five, 4,1). Das ist in Deutschland ähnlich.
  • Die eBook-Preise der Big Five liegen im Mittel deutlich höher (7$) als bei den Self Publishern (3$). Auch das ist hierzulande nicht anders.
  • Indie-Autoren dominieren die Charts für Mystery/Thriller, Science Fiction/Fantasy und Romance. Mit 35 Prozent liegt ihr Anteil in den USA allerdings deutlich niedriger als in Deutschland, wo er etwas über 50 Prozent liegt.
  • Bei den Verkaufszahlen ist die Dominanz noch deutlicher (was natürlich an den niedrigeren Preisen liegt). Indie-Autoren verkaufen mehr Bücher als die Big Five – was der Report mit großer Überraschung konstatiert, in Deutschland aber längst Standard ist.