Mit »Romeo und Julia« hat Shakespeare (von dem das Zitat im Titel stammt) ein Liebesdrama geschrieben, das im heutigen Buchmarkt wenig Chancen auf Veröffentlichung hätte. Es fehlt das Entscheidende: das Happy End. Der typische Liebesroman geht immer gut aus, das heißt: Die Liebenden finden zueinander und sind am Ende des Romans zusammen. Folglich ist die Frage nach dem Ausgang – wie übrigens in vielen Genreromanen – kein Spannungsinstrument.

Neben massiven Problemen mit ihren Nebenfiguren leidet die TV-Serie »The Nightmanager« (Großbritannien 2016; Drehbuch: David Farr) auch an fatalen Fehlern ihrer Hauptfiguren – fatale Fehler nicht als erzählerisches Instrument, sondern als tödliche Schwäche im Skript.

Welche Fehler sind das, welche Auswirkungen haben sie und wie können Sie die Fehler in Ihrem eigenen Roman vermeiden?

Die mit viel Kritikerlob bedachte TV-Serie »The Nightmanager« (Großbritannien 2016; Drehbuch: David Farr) hat ein Problem mit ihrem Skript, das man ansonsten eher bei unerfahrenen Autoren findet. Dabei ist David Farr ein sehr erfahrener Drehbuchautor! Das ist einerseits tröstlich, zeigt es doch, dass man es auch als weniger guter Autor weit bringen kann.

Atmosphäre? Kommt natürlich aus dem Altgriechischen und bringt Dampf, Dunst oder Hauch (atmos) mit der Kugel (sphaira) zusammen. Für Sie als Romanautor ist es der unsichtbare und körperlose allgegenwärtige Dunst, der über den Schauplätzen Ihres Romans liegt. Es ist zum einen die Stimmung, die dieser Schauplatz ausstrahlt, und zum anderen die Wirkung, die diese Stimmung auf Charaktere und/oder den Leser ausübt.

Sie wollen einen Urban-Fantasy-Roman schreiben oder die Leser in Ihre ganz eigene Steampunk-Welt entführen. Sie wollen den Charakteren Ihres Science-Fiction-Dramas einen Handlungsrahmen geben. Weltenbau ist nicht auf fantastische Genres beschränkt. Er kann schlicht heißen, eine eigene kleine Welt in der bestehenden zu schaffen, etwa eine Kleinstadt, in der die Ereignisse ihres realistischen, zeitgenössichen Romans spielen.