Apples Self-Publishings-Programm “iBooks Author” hat eine Menge Nachteile. Ich weiß, so sollte man einen Artikel nicht anfangen lassen, aber wer diese Nachteile nicht akzeptieren kann, zieht sowieso keinen Nutzen aus dem Rest des Textes. Also:

es funktioniert nur auf neueren Mac-Rechnern
es hat trotz Version 2 noch ein paar Macken
die damit erzeugten eBooks laufen nur auf iPads
die damit erzeugten eBooks dürfen nur über iTunes vertrieben werden

Das Programm der Wahl ist hier mit großem Vorsprung Jutoh. Lassen Sie sich nicht von seiner englischsprachigen Oberfläche einschüchtern. Sie werden sich schnell eingearbeitet haben. Jutoh kann OpenOffice-Dateien direkt importieren. Wenn Sie brav mit den Absatzvorlagen gearbeitet haben, teilt Jutoh Ihr Projekt auch gleich in Kapitel auf. Sie können den Text aber auch Kapitel für Kapitel selbst einfügen.

Jutoh hat den Vorteil, dass es alle Features unterstützt, die Sie für ein eBook brauchen. Grafiken, Formatierungen, Inhaltsverzeichnis, Index, Cover und vieles mehr lassen sich bequem erzeugen beziehungsweise einbinden. Und auf Knopfdruck spuckt das Programm Ihr eBook in den beiden Formaten Mobi (für Amazon) und ePub (für alle anderen Anbieter) aus.

Das erste, was ein potenzieller Käufer von Ihrem eBook sieht, ist die Titelseite, das Cover. Deshalb sollten Sie darauf nicht unerhebliche Mühe verwenden. Wenn Sie nicht gerade ein Grafikgenie sind, holen Sie sich am besten Hilfe. Wenn Sie keinen Grafiker im Freundeskreis haben, helfen Ihnen Angebote wie cover-your-book.de, wo Sie um 50 Euro schon professionell wirkende Cover finden. Achten Sie darauf, dass auch im Miniatur-Cover, wie es in den typischen Amazon-Listings erscheint, das Motiv und der Name des Buchs gut erkennbar sind.

Ich selbst nutze gern 99designs.de. Hier wird es zwar teurer (ab 280 Euro), aber Sie bekommen von mehreren Grafikern aus aller Welt großartige Vorschläge. Damit das funktioniert, müssen Sie Ihre Vorstellungen allerdings auf Englisch formulieren können.

Die Zeiten, als man zum Verfassen eines Romans nur Papier und einen Stift brauchte, sind vorbei. Bis der Leser Ihr eBook herunterladen kann, müssen Sie mehrere Schritte absolvieren. Eine universelle Software, die Sie dabei stets optimal unterstützt, gibt es jedoch nicht.

Hier bietet sich natürlich zuallererst Ihr gewohntes Schreibprogramm an, meist Word oder aber OpenOffice. Ein Pluspunkt ist dabei sicher die Rechtschreibprüfung, die für diese Programme schon recht ausgereift ist. Lassen Sie sich jedoch nicht verleiten, Ihren Text auch grafisch zu gestalten. Sie brauchen keine ausgefeilte Formatierung – im Gegenteil: diese stört bei den nächsten Schritten nur. Arbeiten Sie unbedingt mit den Absatzvorlagen Standard sowie Überschrift 1, 2 und 3. Nehmen Sie ansonsten keinerlei Änderung vor.