Spätestens wenn man als erfolgreicher Selfpublisher irgendwann mit einem Verlag verhandelt, fragt man sich, ob das nicht jemand übernehmen könnte, der sich damit besser auskennt: ein(e) Literaturagent(in). Petra Hermanns von der Agentur Scriptsforsale diskutiert in einem Gastbeitrag diese Frage. Ich übergebe das Wort:

Als Literaturagentin stehe ich zunehmend vor der gestellten Frage, ob Selfpublisher einen Literaturagenten brauchen. Eine Frage, die sich nicht eindeutig auf alle Märkte und Autoren beantworten, aber deutlich werden lässt, dass die Aufgabenbereiche der Agenten immer vielfältiger werden mögen. Vor wenigen Wochen konnte ich mich auf der Frankfurter Buchmesse mit der Branche über die neuesten Trends und Entwicklungen austauschen, das Thema Selfpublishing wurde dabei stets erwähnt und diskutiert.

Sie haben Ihr eBook übersetzen lassen – wie bringen Sie es nun zum Leser? Insbesondere, wenn Sie ein englischsprachiges Buch vermarkten wollen, sollten Sie sich auf keinen Fall auf die USA und Großbritannien beschränken. Die Leserschaft ist weltweit verteilt – auch und gerade in Ländern wie Indien oder Indonesien. Amazon, Apple oder Google Play, die Sie selbst beliefern können oder die Ihr gewohnter Distributor im Programm hat, sind zwar in weiten Teilen der Welt vertreten, aber Marktführer sind vielerorts lokale Unternehmen. Haben Sie schon mal von Flipkart, eSentral oder Pothi gehört?

Plagiate sind, auch wenn es gerade anders erscheint, kein Massen-Phänomen. 99,9 Prozent aller Bücher und eBooks dürften auf originären Leistungen ihrer Autoren beruhen. Aber ab und zu vergessen Menschen unter dem Lockruf schnellen Geldes eben doch Recht und Anstand – was tun Sie also als Urheber, wenn Sie einem Plagiat auf die Schliche gekommen sind?

1. Beweise sichern

Wenn der Beschuldigte vom Vorwurf erfährt, könnte es sein, dass er versucht, alle Spuren zu tilgen. Sie müssen also schneller sein. Fertigen Sie Bildschirmfotos vom geklauten Text an. Amazon stellt zum Beispiel den “Blick ins Buch” bereit, aber auch die Volltextsuche von Google Books ist hier sehr hilfreich. Die Beweissicherung sollte stets der erste Schritt sein, bevor Sie jemanden über Ihren Verdacht informieren.

Plagiate gibt es, seit es Bücher gibt. Für lange Zeit hatten Autoren überhaupt keine Rechte. Das Urheberrecht ist eine Erfindung der Neuzeit. Insofern können wir eigentlich froh sein – und doch ärgert es natürlich insbesondere den Urheber ungemein, wenn fiese Gesellen den kürzeren Weg gehen und abschreiben, statt sich selbst Gedanken zu machen.

Wie kommt man derartigen Kopien auf die Schliche? Heute deutlich besser als noch vor wenigen Jahren, und das haben wir den Scan-Initiativen von Google & Co. zu verdanken. Als man Plagiate nur nachweisen konnte, indem man Hunderte Bücher durchblätterte, wären die meisten der aktuellen Vorkommnisse wohl nicht ans Licht gekommen.

Mindestens einmal im Jahr ist es so weit: Sie müssen dem Finanzamt erklären, was Sie mit Ihren Büchern eingenommen haben. Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Zusammenfassende Meldung – Sie haben einiges an Pflichten.

Was genau Sie tun müssen, wo Sie eine Umsatzsteuer-ID erhalten, was es mit dem Reverse-Charge-Verfahren auf sich hat und welche Zahl in welche Feld der verschiedenen Steuererklärungen gehört, das lernen Sie im neuen Online-Kurs: “Einnahmen aus eBooks korrekt versteuern”. Der Stoff ist speziell für Sie als Autorin oder Autor aufbereitet. Alle nötigen Vorgänge erkläre ich verständlich am Bildschirm. Inbegriffen ist eine Musterrechnung für Amazon und Apple.

Achtung: das Weihnachtsgeschäft steht bevor… jetzt eine gute Position für das eBook sichern…

Das Buch ist geschrieben und bei Amazon, Thalia, Apple und Co. erhältlich – aber nichts passiert. Das ist der Moment, an dem Sie (spätestens) erkennen, warum Selfpublishing so genannt wird: Sie sind nicht nur Autor, sondern auch Verleger. Und müssen deshalb all das leisten, was ein Verlag nach der Veröffentlichung vor sich hat. Vor allem müssen Sie Ihr Buch oder eBook an den Käufer bringen, es vermarkten. Das ist eine Tätigkeit, die nicht jedem liegt – aber ohne Buch-Marketing passiert gar nichts.

Es ist nun Ihre Aufgabe, Ihrem Buch Sichtbarkeit zu verschaffen. Dazu gibt es jede Menge Hilfsmittel, angefangen bei Preis- und Verschenkaktionen über Leserunden, soziale Medien, Pressearbeit, Lesungen und Gewinnspiele bis hin zu bezahlten Anzeigen bei Facebook und anderen. Aber wann ist welches Werkzeug optimal? Was bringt eine Maßnahme, was kostet sie – und wie funktioniert sie genau? Das erklärt Ihnen mein neuer Online-Kurs:

So viel zu den häufigsten Fehlern – und wie machen Sie nun alles richtig? Folgen Sie am besten einer einfachen Strategie und haken Sie einen Punkt nach dem anderen ab. Bleiben Sie im Augenblick. Im Stadium 1 brauchen Sie sich über Punkt 5 noch keine Gedanken zu machen. Anderenfalls erscheint Ihnen die unabhängige Veröffentlichung bloß komplizierter, als sie in Wirklichkeit ist.

1. Besorgen Sie sich, was Sie für den Anfang brauchen

Eine Geschichte (den “Plot”, in Stichworten aufschreiben), möglichst viel Zeit (bewusst freischaufeln – Sie brauchen nicht täglich zehn Stunden zu schreiben, wichtiger ist es, regelmäßig ein kleines Pensum zu schaffen), den richtigen Ort (können Sie wirklich kreativ sein, wenn hinter Ihnen zwei kleine Kinder wuseln?) und das beste Werkzeug (das kann Ihr gewohntes Microsoft Word sein, aber auch ein Schreibprogramm wie Papyrus Autor oder Scrivener – und denken Sie an Sicherheitskopien!).

In Japan schnäuzen Sie sich besser nicht in der Öffentlichkeit die Nase. In Spanien machen sie sich unmöglich, wenn Sie sich an einen bereits besetzten Tisch platzieren – selbst wenn an einem Achtertisch noch sieben Plätze frei sind. In Indien bleiben Sie besser stehen, statt sich auf einer Bank neben einer Frau niederzulassen. Welche Fehler und Peinlichkeiten können Ihnen als unabhängiger Autor passieren – und welche Strategien sollten Sie stattdessen wählen?

1. Der Fehlerteufel hat zugeschlagen

Leser sind zwar in der Regel keine Rechtschreib-Fetischisten – aber sie merken doch, wenn ein Autor ungewöhnlich viele Fehler macht. Finden sich schon auf den ersten Seiten der Leseprobe offenkundige Rechtschreibfehler, dann verlieren Sie sofort an Glaubwürdigkeit. Einem unprofessionellen Autor traut kein Leser spannende Geschichten oder korrekte Sachbuch-Informationen zu.

KDP Select, ISBN, Distributor, VLB, Impressum, Cover, Lektorat – wer als Self-Publishing-Neuling einschlägige Foren oder auch die Selfpublisherbibel liest, fühlt sich schnell erschlagen. So viel ist zu beachten, alles muss der verlagsfreie Autor selbst erledigen. Aber keine Sorge. Selbst die erfolgreichsten Self Publisher haben klein angefangen, mit dem allerersten Schritt. Natürlich werden Sie Fehler machen, das ist völlig normal – aber das sollte Sie nicht davon abhalten, einfach anzufangen. Ich empfehle, in diesen Schritten vorzugehen: