Das Jahresende ist ein hübscher Anlass, eine der für Self Publisher wichtigsten Neuerungen dieses Jahres noch einmal genauer zu betrachten – mit Hilfe der Datenbank nämlich. Wie hat sich der Anteil der KindleUnlimited-Titel in den Top 100 seit Einführung der Flatrate verändert? Die Ergebnisse sind spannend – und gar nicht so, wie ich sie erwartet hatte. Bevor Amazon KindleUnlimited in Deutschland an den Start gebracht hat, habe ich es oft genug gesagt: Es wird für unabhängige Autoren schwierig werden, ohne KU-Teilnahme einen Bestseller zu landen. Diese Prognose hat sich nicht erfüllt.

Doch zunächst zur Datenbasis: Für einen besseren Überblick habe ich alle Top-100-Titel seit 1. 8. 2014 ausgewertet. Die Datenbank wird einmal täglich aktualisiert, das ergibt einen täglichen Befund bis zum heutigen Tag. Erfasst wird dabei, ob ein Titel leihbar ist, also an KDP Select teilnimmt. Diese Titel müssen, sofern sie via KDP eingestellt wurden, Amazon-exklusiv sein. Die Ergebnisse finden Sie in der Grafik:

Neben dem Verkaufsrang spielt für die Sichtbarkeit eines eBooks bei Amazon ein weiterer Faktor eine Rolle: Die “Beliebtheit”. Das Beliebtheitsranking werden Sie nicht unter diesem Namen finden. Sie haben es aber garantiert schon einmal genutzt. Es bestimmt nämlich, welche Titel Ihnen oben angezeigt werden, wenn Sie sich im Kindle-Store von oben her durch die Regale klicken.

Wie diese Reihenfolge zustande kommt, verrät Amazon natürlich nicht. Es gibt jede Menge Vermutungen und Halbwissen dazu. Sicher ist, dass nicht nur Verkäufe, sondern auch kostenlose Downloads gewertet werden, und zwar über einen vergleichsweise langen Zeitraum von 30 Tagen. Das ist der Grund, warum sich Gratisaktionen via KDP Select überhaupt auf die Verkäufe auswirken (und warum diese Auswirkung nach 30 Tagen dahin ist). Nach gängiger Meinung rechnet Amazon 30 kostenlose Downloads so wie einen echten Verkauf.

Beim Einstellen eines neuen eBooks kommt es immer wieder zu einer Art Glücksspiel: Man stellt in KDP zwei Kategorien ein – und wundert sich dann, wo das eBook schließlich landet. Das Problem: die Systematik in KDP ist dem BISAC-System entlehnt (und übersetzt), während der Kindle-Store so sortiert ist, wie es Amazon Spaß gemacht hat. Manche Store-Regale erreicht man deshalb nur über den Support, bei manchen KDP-Kategorien landet das eBook dafür im Nirvana.

The way Amazon calculates a sales rank for an ebook often seems mysterious. Does the price play a role in it, is it important to have a title enrolled in KDP Select? Nobody knows for sure, and I think even Amazon’s software engineers are not really sure about the whole process. Last week I called the readers of this blog to help in a large test, and about 90 of them responded.

To be able to actually prove or falsify a thesis, we need an experimental setup. The three primary theories to check were:

Price influences sales rank
Enrolling in KDP Select influences sales rank
The dynamics of sales influence sales rank

Die Art und Weise, wie Amazon einem Titel einen Verkaufsrang zuordnet, ist eines der Geheimnisse des Anbieters. Wer die Verkaufszahlen seiner eigenen eBooks in Relation zum Rang stellt, wird schnell verwirrt. Mal sieht es so aus, als spiele der Preis eine Rolle, mal könnte man eine Bevorzugung von KDP-Select-Titeln vermuten. Oder haben auch die Klickzahlen oder Leserrezensionen einen Einfluss? Vermutlich wissen die Ingenieure in Seattle selbst nicht mehr so ganz genau, wie sich die Algorithmen gegenseitig beeinflussen.

Deshalb rief ich vorige Woche zu einem kleinen Test auf, und über 90 Autoren haben sich beteiligt.

Zu einem Experiment gehören Thesen und ein Versuchsaufbau. Die primär zu überprüfenden Thesen lauteten hier:

Der Preis spielt beim Ranking eine Rolle.
Die Einordnung in KDP Select spielt beim Ranking eine Rolle.
Die Verkaufs-Historie eines Titels spielt beim Ranking eine Rolle (und zwar eine stärkere als bisher).

Nachdem ich zuletzt die Anzahl der unterschiedlichen Autoren in Amazons Top 100 für Verlage und Self Publisher analysiert habe, wollen wir uns heute den einzelnen Titeln widmen – und dabei speziell der Frage, wie lange einzelne Titel in den Top 10 und den Top 100 verblieben sind.

Fachleute sprechen hier von der Churn Rate. Was dabei wünschenswert ist, ist eine Frage der Perspektive: Wer es in die Charts geschafft hat, will natürlich möglichst lange dort bleiben. Doch je länger Titel in den Bestenlisten verweilen, desto schwerer wird es für Neulinge, selbst einen Bestseller zu platzieren.

Für die USA hat Hugh Howey in seinem Authorearnings-Report vom Mai 2014 für Titel unabhängiger Autoren eine höhere Churn Rate ermittelt als für Verlags-eBooks. Am stabilsten laufen demnach Verlagstitel schon lange etablierter Schriftsteller.

Der Verkaufsrang bei Amazon wird einig und allein von den Verkaufszahlen eines eBooks bestimmt. Richtig? Darüber waren sich jedenfalls bisher die Experten einig. Demnach spielen weder der Preis eine Rolle noch die Klicks auf eine Buchseite. Dass sich Ränge trotzdem nicht eindeutig aus den Verkaufszahlen berechnen lassen, liegt zum einen an unbekannten Variablen (wie lange spielen frühere Verkäufe eine Rolle, und welche?), zum anderen natürlich an der Konkurrenz, die ebenfalls mal mehr und mal weniger verkauft.

Ist das alles? Eine spannende Theorie stellt die amerikanische Autorin Rachel Aaron in ihrem Blog auf: Rachel glaubt aus dem Startverlauf ihres neuen Buches Hinweise darauf gefunden zu haben, dass der Amazon-Algorithmus eine weitere Komponente besitzt. Der Computer schätzt demnach aus den objektiv ablesbaren Voraussetzungen (Bewertungen, Kategorie, Preis…) ab, wo etwa ein eBook landen könnte. Dabei geht der Algorithmus stufenweise vor – etwa wie ich mir die Arbeitsweise eines Schwimmtrainers vorstelle. Wenn ein neuer Sportler zur Gruppe kommt, schaut ihn sich der Trainer an: Wie groß ist er, wie trainiert wirkt er? Dann wird der Neuling erst einmal mit ein paar anderen ins Wasser geworfen, die der Trainer für ähnlich leistungsfähig hält. Krault der Neuling seinen Kollegen davon, kommt er in die nächsthöhere Gruppe. Schwimmt er zu langsam, fällt er in eine schwächere Gruppe zurück.

Es ist sehr einfach, KindleUnlimited zu abonnieren – ein einziger Klick genügt. Aber da ein Probemonat kostenlos ist, stellt das eigentlich kein Problem dar. Doch wie werden Sie Ihr Kindle-Unlimited-Abo wieder los? Amazon hat die Kündigung recht gut versteckt. Sie befindet sich weder unter den Bestellungen noch bei der Prime-Mitgliedschaft.
Aber zunächst: wann müssen Sie kündigen? Amazon verspricht zwar einen kostenlosen Probemonat, doch die nächste Abbuchung erfolgt nicht am selben Tag, einen Monat später (bei Abobeginn am 7. Oktober also am 7. November), sondern nach Ablauf von 30 Tagen, wobei der Starttag mitgerechnet wird. Falls Sie also gleich am 7. Oktober abonniert haben, müssen Sie am 5. November zahlen. Starten Sie heute, am 13. Oktober, werden am 11. November 9,99 Euro fällig.

Hinter den Kulissen haben wir in den vergangenen zwei Monaten an einem neuen Projekt gearbeitet, das nun das Licht der Welt erblickt. In unserer jüngsten Umfrage zum Stand des Self Publishing haben viele Nutzer darauf hingewiesen, dass in der Self-Publishing-Welt noch mindestens eine Institution fehlt: Nämlich die Möglichkeit, sich speziell in all den Tätigkeiten eines Selbstverlegers professionell weiterzubilden. Das ändert sich ab sofort – mit der Selfpublishing-Akademie.de.

KDP und CreateSpace haben es heute per Newsletter bekanntgegeben: Ab 1. November 2014 tritt statt Amazon EU S.à r.l. nun Amazon Media EU S.à r.l. in die mit KDP und CreateSpace geschlossenen Verträge ein. Die Adresse des Unternehmens (5 Rue Plaetis, L-2338 Luxembourg, Luxembourg) ändert sich nicht, wohl aber die Umsatzsteuer-ID, die nun LU 20944528 (statt bisher LU20260743) lautet.