Datenanalyse: Erfolg im Self Publishing – Ausnahme oder Regel?

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Es sind ja immer wieder dieselben Autoren, die die vorderen Plätze belegen“, “Erfolg ist im Self Publishing die Ausnahme” – solche Aussagen sind immer wieder zu lesen. Halten Sie auch der Überprüfung in der Realität stand?

Seit Mitte Juli 2013 verfolgen die “Amazon-Top-1000” der Selfpublisherbibel die Top-Platzierungen beim größten eBook-Händler. Die Datenbasis ist groß genug, der im Titel formulierten Frage fundiert nachzugehen.

Einziges Problem dabei: Self Publisher sind nicht völlig eindeutig als solche zu identifizieren. In meinen Datenbank-Abfragen habe ich den Self Publishern zugerechnet, wer entweder keinen Verlag angegeben hat oder aber mit einem eBook-Distributor wie Neobooks, Bookrix oder BoD verzeichnet ist. Andere Unternehmen wie etwa Xinxii oder Feiyr lassen sich auf diese Weise nicht filtern. Die Zahlen, die ich angebe, sind damit auf Self-Publisher-Seite tendenziell zu klein.

  • Wieviele unterschiedliche Autoren haben es binnen Jahresfrist im Self Publishing in die Amazon-Top-100 geschafft? Es waren 261.
  • Wieviele unabhängige Autoren haben mit mindestens einem eBook die Top 10 erreicht? Immerhin noch 81.
  • 35 verschiedene Namen zählt die Statistik seit 1. November 2013 für die Top 3.
  • 18 unterschiedliche Autoren konnten die Spitzenposition erreichen.

Und wie sieht es auf Verlagsseite aus? Zum Vergleich: insgesamt konnten seit November 2013 genau 739 Schreibende die Top 100 erklimmen.

  • Über einen traditionellen Verlag schafften das in diesen zwölf Monaten 372 Autoren.
  • Die Top 10 erkletterten via Verlag 72 Autoren.
  • In den Top 3 fanden sich 22 Verlagsautoren.
  • Den ersten Platz erreichten in zwölf Monaten genau sieben Autoren via Verlag.

Nicht mitgerechnet habe ich hierbei Amazon Publishing und Amazon Crossing, also Amazons Verlagslabel. Hier ergeben sich folgende Zahlen:

  • Top 100: 94
  • Top 10: 20
  • Top 3: 5
  • Top 1: 2

Für einen einzelnen Verlag sind das recht hohe Anteile, die die Marketing-Kraft von Amazon selbst zeigen. Interessant dabei: Die große Mehrheit der Autoren kam hier über Amazon Crossing, also aus den USA. Nur eine Autorin erreichte über die deutsche Amazon Publishing die Top 10, niemand Top 3 oder Top 1.

Dass die Summe über alle Top-100-Autoren mehr als die Gesamtzahl der Autoren in den Top 100 ergibt, hat eine simple Ursache: Es ist inzwischen durchaus üblich, sowohl für Verlage zu arbeiten als auch im Self Publishing zu veröffentlichen. Manche Autoren tauchen also in beiden (oder gar allen drei) Abteilungen auf.