Datenanalyse: Wie sich der Anteil der “KindleUnlimited”-Titel in den Top 100 verändert hat

Das Jahresende ist ein hübscher Anlass, eine der für Self Publisher wichtigsten Neuerungen dieses Jahres noch einmal genauer zu betrachten – mit Hilfe der Datenbank nämlich. Wie hat sich der Anteil der KindleUnlimited-Titel in den Top 100 seit Einführung der Flatrate verändert? Die Ergebnisse sind spannend – und gar nicht so, wie ich sie erwartet hatte. Bevor Amazon KindleUnlimited in Deutschland an den Start gebracht hat, habe ich es oft genug gesagt: Es wird für unabhängige Autoren schwierig werden, ohne KU-Teilnahme einen Bestseller zu landen. Diese Prognose hat sich nicht erfüllt.

Doch zunächst zur Datenbasis: Für einen besseren Überblick habe ich alle Top-100-Titel seit 1. 8. 2014 ausgewertet. Die Datenbank wird einmal täglich aktualisiert, das ergibt einen täglichen Befund bis zum heutigen Tag. Erfasst wird dabei, ob ein Titel leihbar ist, also an KDP Select teilnimmt. Diese Titel müssen, sofern sie via KDP eingestellt wurden, Amazon-exklusiv sein. Die Ergebnisse finden Sie in der Grafik.

Es mag überraschen, aber schon vor dem Deutschland-Start von KU konnte Amazon fast zwei Drittel der 100 meistverkauften eBooks über die Leihbibliothek anbieten. Als KindleUnlimited dann wirklich online ging, gab es deshalb nur noch einen kleinen Sprung nach oben. Die Höchstzahl von 67 Titeln wurde am 9. Oktober erreicht. Hier spiegelt der Verlauf den erfolgreichen Start der Flatrate wieder.

Von diesem Zeitpunkt an ging es allerdings stetig nach unten. Mitte November erreichte der KU-Anteil einen Tiefstand. Es dürfte zwei Gründe geben, dass die Quote anschließend wieder nach oben ging. Zum ersten startete Amazon Ende November die ersten Advents-Deals, die regelmäßig für Amazon-exklusive Titel gelten. Zum anderen hatte man in diesem Moment die ersten “All Star”-Boni verkündet, die die Entscheidung unabhängiger Autoren für oder gegen Select sicher auch beeinflusst haben.

Vor Weihnachten hatte KindleUnlimited denn auch Rekord-Anteile, die erst über die Feiertage wieder etwas abflachten. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht – insbesondere mit den All-Star-Boni, die ja jeden Monat neu beschlossen werden.