Die Ergebnisse der großen Selfpublishing-Studie 2014: Fragen 31 bis 40

Was schreiben Self Publisher? Welche sozialen Netzwerke nutzen sie, was lesen sie selbst? Solche Fragen beantwortet der vierte Teil der Studie zum Stand des Self Publishing in Deutschland.

Deutsche sind ja als Vereins-Menschen bekannt. Gilt das auch für Self Publisher? Immerhin ein Viertel der Befragten wäre gern in einem eigens für Self Publisher gegründeten Verband Mitglied. Zum Schriftstellerverband zieht es jeden Fünften (der macht allerdings keine Anstalten, seine Aufnahmepolitik zu ändern). In den Börsenverein des deutschen Buchhandels, der ab Oktober eine Indie-Option bieten will, möchte jeder Zehnte eintreten. Das wäre allerdings ein erheblicher Zulauf. Qindie spielt eine geringere Rolle als 2013.

Was leisten Selbst-Verleger, um ihr Buch an den Leser zu bringen? Am beliebtesten sind immer noch Soziale Netzwerke und Mund-zu-Mund-Propaganda. Wichtiger geworden ist die eigene Website. Verschenkaktionen haben zehn Prozentpunkte verloren. Jeder Vierte spielt mit dem Preis – doch nur jeder Achte wirbt auch auf entsprechenden Seiten wie XTME oder eBook-Rabatte.de dafür. Newsletter, eins der wichtigsten Instrumente, setzt nur jeder Fünfte ein. Das Chart ist insofern nicht als Anregung für eigenes Handeln zu verstehen, sondern zeigt noch Aufklärungsbedarf.

Twitter ist, was seine Nutzung unter Self Publishern betrifft, der Verlierer des Jahres – 2014 waren es weit über zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Social-Reading-Communities verzeichnen steigende Nutzerzahlen. Dabei kann Lovelybooks seinen Vorsprung vor dem US-Konkurrenten Goodreads halten: Noch immer setzen doppelt so viele Autoren auf die deutsche Firma.

Was schreiben Self Publisher? Betrachtet man die Top 100, müsste jeder Zweite Liebesromane verfassen. Tatsächlich sind andere Kategorien häufiger vertreten. Vorn liegen dabei Fantasy, Gegenwartsliteratur und Krimis, aber auch Kinder- und Jugendliteratur ist beliebt. Im Vergleich zu 2013 fällt auf, dass weniger Sach- und Fachbuchautoren unter den Self Publishern sind.

Alles billig? Von wegen. Nur ein geringer Teil der Befragten veröffentlicht überwiegend in der Preiskategorie unter einem Euro. Fast jeder Vierte traut sich auch Preise über fünf Euro, also im Verlags-eBook-Bereich. Im Vergleich zu 2013 hat sich nicht viel geändert.

Dass Verlage regelmäßig die Bestsellerlisten nach vielversprechenden Autoren durchsuchen, ist bekannt. Bei jedem zehnten Studienteilnehmer hat sich daraufhin schon ein Verlag gemeldet. Doch nur in der Hälfte der Fälle war das Angebot dann auch interessant. Womöglich müssen die Verlage bei ihren Angeboten doch noch etwas nachjustieren…

Im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung lesen Self Publisher überproportional häufig eBooks. Daran hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert; auch das gedruckte Buch ist unter Autoren keinesfalls auf dem Rückzug.

Self Publisher lesen selbst auch fleißig – die beste Weiterbildung für Autoren. Im Vergleich zum Vorjahr wird ein bisschen weniger gelesen (und vermutlich stattdessen mehr geschrieben).

Die eigenen Kaufgewohnheiten zu beobachten, kann für die Beurteilung wichtiger Marketing-Maßnahmen hilfreich sein. Autoren verhalten sich als Käufer bzw. Leser nicht ungewöhnlich. Sie lassen sich Bücher persönlich oder über soziale Netzwerke empfehlen oder stoßen zufällig darauf. “Zufall” ist hier ein gutes Stichwort: Für Autoren ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass ihre Werke auch zufällig gefunden werden können. Die Algorithmen und Rankings, die Amazon hier zum Beispiel bei “Kunden kauften auch…” und in der Suchfunktion einsetzt, helfen dem Zufall hartnäckig nach.

Die Frage zeigt, was Self Publisher über andere Indies denken. Tatsächlich gibt es da keine Berührungsängste: Nur jeder Achtzehnte weigert sich, Titel anderer Self Publisher in die Hand zu nehmen.

Teil 1 der Ergebnisse der Umfrage: Fragen 1 bis 10
Teil 2 der Ergebnisse der Umfrage: Fragen 11 bis 20
Teil 3 der Ergebnisse der Umfrage: Fragen 21 bis 30
Teil 5 der Ergebnisse der Umfrage: Fragen 41 bis 50