Die sieben ärgerlichsten Unarten, die Sie als Blogger nicht nachahmen sollten

"Maybe someone is still inside, abandoned, forgotten, detained in this old house!"

Blogs haben für mich längst die meisten anderen Medien abgelöst, wenn es um die tägliche Dosis Wissen und Nachrichten geht. Dabei stoße ich immer wieder (auch bei in ihrem Bereich durchaus geachteten Blogs) auf Beiträge, die mich auf die ein oder andere Weise ärgern: Nicht wegen der darin vertretenen Positionen – da bin ich ziemlich tolerant, solange sie der meinen entsprechen die Menschenwürde usw. achten. Sondern wegen der Art und Weise, wie sie entstanden sind.

Was ich im folgenden kritisiere, sind nicht im technischen Sinn illegale oder unrechtmäßige Praktiken. Also bitte, liebe Kolleginnen und Kollegen, macht ruhig weiter damit. Ihr werdet mich dann nur eben seltener zu euern Lesern zählen – wobei ich ganz sicher nicht nachtragend bin.

1. Beiträge aus Bezahl-Bereichen abschreiben

Eigene Blogbeiträge primär mit Material zu füttern, das anderswo hinter einer Bezahlschranke steckt, ist nur vordergründig leserfreundlich. Tatsächlich ist es in einer Zeit, da die meisten Blogger auf die eine oder andere Art nach Verdienstmodellen suchen, schlichtweg scheinheilig.

2. Beiträge aus fremdsprachigen Blogs übersetzen und abschreiben

Ein Blog-Text, dessen Inhalt sich nur aus “Das sagt jemand anders zum Thema der Headline” zusammensetzt, ist für mich geklaut, egal in welcher Sprache das Original verfasst ist (auch wenn rein rechtlich vielleicht eine Grauzone vorliegt und man natürlich “ordentlich” verlinkt). Der Autor sollte sich doch wenigstens fein genug sein, die Meinung des Zitierten mit eigenen Erkenntnissen zu ergänzen. Wenn er oder sie dazu nicht in der Lage ist – dann tweetet den Link doch einfach. Und ich freue mich über den Service, statt mich zu ärgern.

3. Clickbait-Überschriften “ironisch” einsetzen

Clickbaiting ist Clickbaiting ist Clickbaiting. Auch ironisch eingesetzt ist es immer noch Verscheißerung des Lesers. ‘Nough said.

4. Für Google schreiben

Wer für Google schreibt (oft an fehlenden Bindestrichen zu erkennen), schreibt nicht für mich. (Erklärung: in manch uraltem Suchmaschinen-Optimierungs-Ratgeber findet man den Tipp, zusammengesetzte Wörter ohne Bindestrich zu schreiben, also etwa “Suchmaschinen Optimierungs Ratgeber” statt “Suchmaschinen-Optimierungs-Ratgeber”. Google stört sich heute aber längst nicht mehr an Bindestrichen. Schreiber, die solche “Tricks” einsetzen, nerven gern auch mit anderen SEO-Taktiken. Mir fallen die fehlenden Bindestriche immer nur als erstes auf, weil sie mein Sprachgefühl verletzen).

5. Mich mit dem “Call to action” nerven

Blog-Ratgeber enden meist mit dem durchaus hilfreichen Tipp, dass ans Ende jedes Artikels ein “Call to Action” gehört, eine Aufforderung, etwas zu tun, etwa zu kommentieren, den Artikel zu teilen etc. Ein solcher Aufruf ist dann nützlich, wenn der Leser ihn gar nicht bemerkt, sondern quasi ganz von selbst darauf kommt, einen Kommentar zu schreiben oder diesen spannenden Text an seine Freunde weiterzugeben.

6. Links maskieren

Egal, ob du nur deine internen Statistiken füttern willst (warum eigentlich? Dein Statistik-Tool zeigt dir die Klicks nach draußen doch eh an?) oder mir einen Affiliate-Link unterjubeln möchtest (was maskiert gegen die AGBs der meisten Anbieter verstößt): Ich möchte vorher sehen, worauf ich klicke. Das ist mir schon aus Sicherheitsgründen wichtig.

7. Toplisten mit 7 Fakten zum Thema X verfassen

Okay, ab und zu lasse ich mir auch Artikel mit “7 Dingen, die Sie…” gefallen. Aber übertreiben Sie es nicht. Sobald etwas erkennbar zur Masche wird, verliert es seine ursprüngliche Funktion.