eReader-Test: Kein Licht! Wie der Sony Reader PRS-T3 sich dem Trend verweigert

Die echten Tasten ermöglichen eine bequemere Navigation

Es ist ziemlich mutig von Sony, heute noch einen neuen eReader ganz ohne eingebaute Beleuchtung auf den Markt zu bringen. Und das nicht etwa zum Einstiegspreis, sondern für einen knappen Hunderter, jedenfalls wenn man den Reader PRS-T3 günstig beim Kooperationspartner ebook.de (ehemals libri.de) kauft. Bei Sony selbst werden inklusive Hülle gleich 139 Euro fällig, und für ein Cover mit eingebautem Licht kassiert die japanische Firma noch einmal 49 Euro.

Der Sony Reader PRS-T3 in schickem Dunkelrot

Gibt es denn am Reader PRS-T3 irgend etwas, das diesen Preis rechtfertigt? Frisch aus der Packung macht das Gerät jedenfalls einen sehr guten Eindruck. Hervorragende Verarbeitung, die Hülle in dunklem Rot passt perfekt zum ebenfalls roten Testmodell (Sony verkauft auch eine schwarze und eine weiße Variante). Das Cover versetzt den Reader in den Schlafzustand beziehungsweise weckt ihn aus dem Schlummer, und zwar in Rekordzeit. An der Geräte-Rückseite kann man betrachten, wie genau das Cover sich ans Gerät klammert: Es wird nämlich zum Teil der Rückwand, die sich bequem austauschen lässt.

Das Cover bildet mit der Rückwand eine Einheit

Darunter verbirgt sich übrigens der MicroSD-Einschub, der auf diese Weise staubgeschützt ist. Der Akku ist nicht wechselbar, am rechten Rand sind zudem Kontaktpunkte erkennbar, an denen wohl das beleuchtete Cover Strom schöpft.

Einmal eingeschaltet, ist die Ersteinrichtung sehr flott absolviert. Gleich im zweiten Bildschirm sieht man, warum Buchhändler den PRS-T3 empfehlen: Man kann nämlich statt des Sony-eBook-Stores oder von ebook.de auch den Onlineladen eines lokalen Buchhändlers voreinstellen. Der verdient natürlich auch an einem Modell für 139 Euro mehr als an einem Billiggerät – die nötige Beratung lässt sich anders wohl auch kaum refinanzieren.

Der Liebling der Buchhändler integriert auch kleinere eBook-Stores

Die Oberfläche des Reader PRS-T3 ähnelt dem, was man schon vom Vorgänger kennt. Alles ist sehr übersichtlich und steht per Fingerzeig bereit. Für Einsteiger gibts ein elektronisches Benutzerhandbuch. Der PRS-T3 öffnet eBooks angenehm schnell, er ist damit mindestens on par mit der Konkurrenz. Sehr angenehm sind die physischen Tasten unter dem Bildschirm. Sie unterscheiden sich auch in der Gestalt, sodass man sogar ohne hinzusehen Funktionen auslösen könnte. Da es keinen Vorlesemodus gibt, ist der PRS-T3 trotzdem kein Geheimtipp für sehschwache Leser.

Die echten Tasten ermöglichen eine bequemere Navigation

Unter dem Button “Anwendungen” verstecken sich weitere Werkzeuge, etwa ein Webbrowser, eine Schrifterkennung, ein Wörterbuch oder das Evernote- und das Facebook-Setup. Anmerkungen und Markierungen kann man nämlich an Facebook und an den Dokumentendienst Evernote senden, der sie auch mit anderen Geräten synchronisiert. Wörter kann der PRS-T3 auch automatisch in einem der installierten Wörterbücher nachschlagen. Leider gibt es außer Englisch-Deutsch keines, das aus einer Fremdsprache ins Deutsche übersetzt. Wie beim Kindle durch Wörterbücher aufzurüsten, ist beim PRS-T3 leider nicht möglich.

Die weiteren Anwendungen des PRS-T3

Fazit: Die komfortable, sehr reaktionsfreudige Oberfläche des PRS-T3 freut den Vieleser. Die fehlende Beleuchtung hat den Vorteil, dass der Akku länger hält – etwa 20 Prozent länger als beim Kindle, so meine recht subjektive “Messung”. Trotzdem vermisse ich sie, wenn es wie jetzt abends schnell dunkel wird. Der Preis ist trotz des edlen Äußeren ein gewisses Kaufhindernis.

[table id=12 /]