Gastartikel: Bücher besser verkaufen? Wie wär’s mit „Booktubing“?

Young beautiful woman flying to tv screen in vintage interior. Creative concept

Das klassische Blog hat sich als digitales Tagebuch, Ratgeber und Hobby in den Tiefen und Weiten des World Wide Webs schon längst seinen berechtigten Platz geschaffen und ist als etablierte Größe fest verankert.Doch Ralph Günther, Gründer des Online-Versicherungsportals exali.de, hat nachgeforscht und rückt in seinem im Rahmen unserer Sponsoring-Vereinbarung mit exali entstandenen Gastbeitrag das Blogging in ein ganz neues Licht: „Booktubing“ ist jetzt angesagt. Aber aufgepasst: Dabei ist auf einige Gefahren zu achten.

YouTube und Bücher – das passt sehr wohl!

Dass Booktubing ein erfolgreiches Konzept ist, zeigt ein Blick ins Ausland. In den USA und Großbritannien bereits weit verbreitet, schwappt die Booktubing-Welle jetzt auch nach Deutschland rüber. Wer als Selfpublisher die eigenen literarischen Werke bestmöglich vermarkten will, sollte nicht mehr nur bloggen, posten oder tweeten. Warum nicht einen eigenen YouTube-Bücher-Channel einrichten, um so auf sich als Autor und auf die eigenen Werke aufmerksam zu machen?

YouTube-Channel rund um Bücher erleben einen absoluten Boom. Mit über 260.000 Abonnenten und bis zu 330.00 Views pro Video gehört „abookutopia“ https://www.youtube.com/user/abookutopia zum Beispiel zu den absoluten Stars unter den Booktubern.

Das Prinzip ist einfach: „Booktuber“ stellen in selbst gedrehten Videos auf YouTube ihre Lieblingsbücher vor. Für den Selfpublisher ist das besonders spannend. Denn was passt besser zusammen als ein Booktuber, der seine Buchbegeisterung teilt und gleichzeitig auch noch selbst schreibt und publiziert? Dabei kann er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das eigene Werk vorstellen und Persönlichkeit zeigen! Denn Leser-Aquise heißt die Devise.

Kleiner Aufwand – große Wirkung

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Egal, ob vor dem eigenen Bücherregal oder entspannt im Lesesessel – so findet ein ganz neuer Austausch mit dem (potenziellen) Leser statt. Also ran an die Kamera und Action!

Besonders praktisch: Der Videodreh, die Produktion oder das Uploaden kosten den Selfpublisher keinen Cent. Und wer sich und seinem Channel erstmal einen Namen gemacht hat, kann damit sogar etwas dazu verdienen. Werbeeinnahmen, Produktplatzierungen oder Geschenke großer Firmen – all das ist auch im Booktubing-Geschäft möglich.

Neue Marketingchance birgt auch viele Risiken

Doch wenn der Selbstpublisher eine neue Marketingstrategie verfolgt, sollte er sich zuvor mit den besonderen, noch unbekannten Haftungsrisiken auseinandersetzen– besonders beim Booktubing. Vorab gilt: Halten Sie sich in jedem Fall an die Nutzungsbedingungen von YouTube https://www.youtube.com/t/terms. Wer ein Video hochlädt, bestätigt damit automatisch auch, dass er die Rechte am Video besitzt bzw. das Video frei von Rechten Dritter ist.

Der Booktuber möchte sein Video mit passender Hintergrundmusik schmücken? Dann Vorsicht vor Verletzungen des Urheberrechts eines Dritten. Denn verbreitet sich das Video mit rasanter Geschwindigkeit im Internet, ohne dass der Selfpublisher überhaupt die Lizenz für die Musik besitzt, kann das sehr schnell sehr teuer werden. Im Ernstfall haftet er dann in aller Regel mit seinem Privatvermögen. Und nicht nur das: In den meisten Fällen muss das Video dann auch umgehend gelöscht werden.

Und auch beim Embedding (also dem Einbinden der Videos per HTML-Code) gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Wer andere Videos von YouTube in die eigene Seite oder das eigene Video einbindet, muss sich im Klaren sein, dass diese auch möglicherweise rechtverletzenden Content beinhalten. Wer also auf ein urheberrechtsverletzendes Video verlinkt, kann ebenfalls als sogenannter „Mitstörer“ abgemahnt werden und hat die Kosten dafür zu tragen.

Auf die richtige Absicherung kommt es an

Wer als Booktuber durchstarten will, sollte bei dem ganzen Hype das eigentliche Business nicht vergessen. Denn beim Video-Kreieren kann sich schnell mal ein Fehler einschleichen, wenn auch unbeabsichtigt. Wer teure Schadenersatzforderungen vermeiden will, sollte sich auch um die passende Versicherung kümmern.

Dabei heißt die Devise: Umfassender Schutz – auch für die Nebentätigkeit als Booktuber. Die passende Media-Haftpflicht sollte in jedem Fall alle Tätigkeitsbereiche des freiberuflichen Selfpublishers absichern. Dabei sollte der Fokus auch auf den Schutz bei Veröffentlichungsrisiken durch eigenen Content oder bei möglichen Urheberrechtsverletzungen gerichtet sein.

Oberkörper_Ralph Günther 2013Über den Autor: Ralph Günther, geboren 1972, ist Fachautor, Versicherungsexperte und Gründer sowie Geschäftsführer von exali.de, dem Versicherungsportal für Dienstleister und freie Berufe. Er hat langjährige Erfahrung im Risikomanagement und der Versicherung von IT-Experten, Kreativ- und Medienberufen, sowie Beratern und Anwälten. Sein Fokus liegt auf der Absicherung von Vermögensschäden – und damit verbunden der Weiter- und Neuentwicklung branchenspezifischer Versicherungskonzepte. Sein Wissen gibt er regelmäßig als Autor in relevanten Fachmedien an seine Zielgruppe weiter.

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