Gemeinsam Schreiben: PD-Abacus teilt Ihre Einnahmen auf (Test)

Die Idee ist sehr gut: Der in Deutschland kaum bekannte Distributor Publishdrive will mit “PD-Abacus” Teams aus Autorinnen und Autoren ein Werkzeug in die Hand geben, um die Einnahmen gerecht aufteilen zu können. Das System funktioniert unabhängig von dem Distributor selbst, lässt sich also von jedermann nutzen. Am bequemsten ist die Arbeit mit den Abrechnungen von KDP, aber Sie können zu jedem Titel auch manuell Beträge hinzubuchen, also etwa den AllStar-Bonus oder Einnahmen aus anderen Kanälen als Amazon.

Wie funktioniert das in der Praxis? Zunächst erzeugen Sie in KDP einen Bericht und laden ihn hoch. PD-Abacus listet dann alle Titel und erlaubt Ihnen, die mit einem Co-Autor geschriebenen auszusuchen. Jedem Autor lassen sich dann Prozentsätze zuordnen. Sie können den Mit-Schreibern auch eigene Zugänge anlegen, sodass diese selbst nachsehen können, was ihnen zusteht. Auch die geleisteten Zahlungen lassen sich erfassen.

Allerdings ist der ganze Prozess nur für einen einzigen Titel kostenlos. Dabei zählen schon Print- und E-Book-Ausgabe als zwei separate Titel. Jeder zusätzliche Titel kostet pro Monat 2,99 Dollar. Wer professionell mit anderen schreibt, bekommt vom System schon eine ganze Menge Arbeut abgenommen.

Das Problem ist jedoch: Die Abrechnung stimmt nicht. Im Test wurden von einem Taschenbuch 14 Stück verkauft, mit je 2,84 Euro Erlös. Macht 39,76 Euro. Doch das System behauptet, die Einnahmen lägen insgesamt bei 27,22 Dollar. Sicher handelt es sich um einen Bug, aber da das System seit Mitte August nicht mehr im Beta-Modus läuft, sollte so etwas eigentlich nicht mehr vorkommen. Sie können PD-Abacus ja mal mit einem Titel kostenlos ausprobieren – dann sehen Sie, ob es auch bei Ihnen den Co-Autor beschummelt.