Metadaten: Wie Leser Ihr Buch finden

Immer mehr Bücher konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Leser. Vor allem im Online-Handel wetteifern sie im schier unüberschaubaren Angebot um mehr Sichtbarkeit. Doch wie kann ein einzelner Titel aus der Masse hervorstechen, um neue Leser zu erreichen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um bei Suchanfragen in Online-Shops ganz oben zu erscheinen? Effektive Lösungen für Autoren im Self-Publishing bieten der richtige Einsatz von Metadaten und intelligentes Content Marketing, das sich klar an Lesergruppen und deren Bedürfnissen ausrichtet.

Vollständige Metadaten sind Pflicht

Die Grundlage für eine gute Auffindbarkeit des eigenen Buches bilden die Metadaten. Sie werden von den Autoren während des Veröffentlichungsprozesses über einen Self-Publishing-Dienstleister wie BoD angelegt und beschreiben das Buch umfassend. Zu den Metadaten zählen neben dem Buchtitel, das Cover, der Klappentext, Angaben zum Autor, das Erscheinungsdatum, die ISBN und der Verlag bzw. die Self-Publishing-Plattform. Aber auch formale Angaben wie Einband, Format und die Seitenzahl gehören dazu. Die Informationen werden als Katalogdaten bei der Veröffentlichung den verschiedenen Online-Shops zur Verfügung gestellt.

Aufgabe der Metadaten ist es, eine Verbindung zwischen dem Buch und den Lesern herzustellen und Interesse zu wecken. Beim Stöbern in Online-Shops stehen Lesern keine Buchhändler zur Seite, die Tipps und Empfehlungen geben können. Passende Bücher müssen also über die Suche gefunden werden. Hier kommen die Metadaten ins Spiel, denn die Shops greifen bei Suchanfragen auf genau diese Angaben zurück. Je vollständiger und genauer Autoren die Metadaten für ihr Buch eintragen, desto höher ist die Chance, dass interessierte Leser das Buch finden. Dabei haben Autoren nicht sämtliche Metadaten unter Kontrolle, denn auch Faktoren wie Leserbewertungen und Verkaufsdaten gehören zu den Metadaten, die von den Shop-Suchmaschinen genutzt werden. Umso wichtiger ist es, zumindest den Teil der Metadaten schlau zu handhaben, den der Autor direkt beeinflussen kann.

Die eigene Zielgruppe immer im Blick haben

Bei der Formulierung der Metadaten ist es zudem hilfreich, seine Leserzielgruppe möglichst genau zu kennen. Die zentrale Frage ist: Wen möchte man mit seinem Buch erreichen? Ist die Zielgruppe bekannt, kann der Autor die Metadaten besser auf die Interessen seiner potenziellen Leser ausrichten. Hier steht vor allem im Vordergrund zu erahnen, mit welchen Begriffen die eigene Zielgruppe nach Büchern sucht. Eine Recherche in großen Online-Shops bietet dazu wertvolle Anhaltspunkte. Über die Eingabe von verschiedenen Suchbegriffen lassen sich die Treffer auswerten. Zusätzlich kann der Autor testen, welche verwandten Begriffe im Suchfeld automatisch ergänzt werden. Ziel der Recherche ist es, eine Liste an Schlüsselworten zu erhalten, die für die eigenen Leser relevant sind. Diese Keywords werden dann über alle Metadaten verteilt.

Bei der der Wahl der Schlüsselworte gilt: Das eigene Buch muss durch relevante Informationen von ähnlichen Titeln unterscheidbar und die genutzten Keywords sollten möglichst spitz sein. Das heißt, sie sollten wenige Treffer ergeben, um bei Suchanfragen in den Shops möglichst weit oben zu erscheinen. Handelt es sich beispielsweise um einen komödiantischen Roman, so würde die Verwendung des sehr allgemeinen Keywords „Humor“ bei einer Suche in der Kategorie Buch auf Amazon über 91.000 Treffer ergeben. Der eigene Titel würde bei der Vielfalt einfach untergehen. Verwendet man hingegen die zielgruppenspezifischeren Schlüsselworte „humorvolle Bücher für Frauen“ ergibt die Suchanfrage nur etwa 50 Treffer und die Sichtbarkeit des Buchs würde sich erheblich verbessern. Bei Sachbüchern muss unbedingt darauf geachtet werden, die zum Thema passenden Fachbegriffe und Variationen davon zu verwenden. Auch gängige englische Bezeichnungen helfen, die Auffindbarkeit weiter zu steigern.

Die Begriffe mit dem stärksten inhaltlichen Bezug kommen idealerweise in den Buchtitel, da hier die größte Suchrelevanz besteht. Verwandte Themen und weitere Schlüsselworte werden in der Titelbeschreibung und in den Schlagworten untergebracht.

Mit Content Marketing neue Leser erreichen

Schlagworte sind ein wichtiger Teil der Metadaten und können vom Autor zum jeweiligen Buch frei gewählt werden. Bei der Vergabe der Schlagworte setzt die Idee des Content Marketings an, das sich klar an Lesergruppen und deren Bedürfnissen ausrichtet. Statt starrer Warengruppensystematiken stehen zielgruppenspezifische Schlagworte im Vordergrund, die das aktuelle und künftige Interessenfeld der Leser berücksichtigen und abdecken. Ziel ist es, potenziellen Kunden neue, themenverwandte Titel auch innerhalb der gängigen Shop-Suchanfragen sichtbar zu machen und zu präsentieren. Im Rahmen einer Veröffentlichung über BoD können Autoren beispielsweise bis zu fünf Schlagworte vergeben und auf ihre Leser zuschneiden, bei Kindle Direct Publishing sind es sieben, bei Tolino Media bis zu 20. Wieviele davon in den Shops tatsächlich verwendet werden, ist ein gut gehütetes Geheimnis.

Ein Beispiel für den kreativen Einsatz von Schlagworten ist das Buch „Work and Travel Australien“ der Autorin Hannah Sommer. Zielgruppe des Ratgebers sind Schüler und Abiturienten, die nach ihrer Schulzeit eine Working-Holiday-Reise unternehmen wollen. Um diese Leser bereits frühzeitig anzusprechen und auf das Buch aufmerksam zu machen, hat die Autorin nicht nur naheliegende Schlagworte wie „Backpacking“, „Reiseführer Australien“ und „Weltreise“ angegeben, sondern auch „Freiwilliges Soziales Jahr“ und „Abiturtrainer“. Schüler, die in einem Online-Shop nach einem Abiturtrainer für ihre Prüfungen suchen, stoßen so bei den Suchergebnissen auch auf das Work and Travel-Handbuch und entdecken den Titel für die Zeit nach dem Schulabschluss für sich.

Mit Metadaten steht Autoren ein wichtiger Verkaufsfaktor zur Verfügung, den sie nutzen können, um die Auffindbarkeit ihrer Bücher zu verbessern. Je besser man seine Zielgruppe im Blick hat, desto wirksamer ist das Instrument. Für den effektiven Einsatz der Metadaten lohnt es sich dabei, auch einmal um die Ecke zu denken.

Disclaimer: Dieser Beitrag entstand im Rahmen unserer Sponsoring-Vereinbarung mit BoD.