Prognose: wie sich der Anteil der Self Publisher am Buchmarkt in Deutschland entwickeln wird

Smashwords-Gründer Mark Coker hat im März in einem interessanten Beitrag auf seinem Blog begründet, warum Indie-Autoren in den USA bis 2020 etwa die Hälfte des kompletten Buchmarkts erobert werden haben. Coker begründet das systematisch. Er stellt sogar ein Excel-Dokument online, in das jeder Leser seine eigenen Vorhersagen eintragen kann.

Wie sieht es in Deutschland aus? Die Voraussetzungen sind hier etwas anders. Zwar belegen Self Publisher mehr als die Hälfte der Kindle-eBook-Bestsellerlisten. Doch bei anderen Händlern als Amazon besitzen sie diese Präsenz nicht. Perspektivisch dürfte der Anteil von Amazon am eBook-Geschäft hierzulande dazu eher sinken als steigen. Hinzu kommt, dass das eBook noch nicht so akzeptiert ist wie in den USA. Gerade meldete eine Studie von PwC, dass für 2017 mit einem Anteil von 16 Prozent zu rechnen sei.

Andere Experten gehen davon aus, dass das eBook bis 2018 einen Anteil von einem Viertel am gesamten Buchmarkt erwirtschaften könnte. Eine etwas optimistischere Vorstellung also.

Trägt man beide Vorhersagen in das Excel-Sheet von Mark Coker ein und geht dabei von ähnlichen Marktanteilen der Self Publisher am eBook aus, dann ergeben sich für Deutschland deutlich zurückhaltendere Aussagen (im Diagramm unten in blauer und roter Farbe): Bis 2020 werden die Erlöse unabhängiger Autoren insgesamt 14 Prozent (oder 16,5 Prozent) des Buchmarktes ausmachen. Das gilt allerdings nur für den Fall, dass diese weiterhin im Handel mit gedruckten Büchern wenig Chancen haben.

Zwei Prognosen zum SP-Anteil am Buchmarkt bis 2020