Self Publishing = Amazon? Wie Indie-Autoren bei Kobo, Google, iTunes und Co. abschneiden

Nachdem ich letztens den Anteil der Self Publisher bei Amazon thematisiert habe, war auch ein Blick auf Kobo, iTunes, Google und so weiter fällig. E-Book-Anbieter also, die entweder selbst Self Publishern den Zugang erlauben oder aber ebenso komfortabel über Distributoren bedient werden können (siehe Wer verteilt mein eBook?).

Beginnen wir den Rundgang bei Kobo. In den aktuellen Top50 taucht der erste Self Publisher auf Platz 3 auf. Sein Name tut hier nichts zur Sache 😉 Immerhin erlaubt mir das gewisse Rückschlüsse auf die eBook-Verkäufe bei Kobo (aber das ist ein eigener Artikel). Weiter geht es auf Platz 11 mit einem Psychothriller. Platz 23 erreicht eine ältere Version des Buches auf Platz 3. Platz 34 und Platz 37 nehmen der erste und der zweite Band von Berlin Gothic ein – vor langer Zeit mal ein Amazon-Bestseller. Auf Platz 49 begegnet uns schließlich noch Band 3 der MondLicht-Saga von Marah Woolf. Das war’s: 6 von 50.

Die Verkaufscharts der Buchabteilung von Google Play werden von Erotik zu 99 Cent und Klassikern dominiert (was sagt uns das eigentlich über die Android-Klientel?). Der erste Self Publisher liegt auf Platz 8 (“Geil zu dritt”), später folgen noch Titel wie “Unkeusch” (10), “Ungezogen” (15) und “Verrucht” (19). Auf Platz 16 immerhin der “Aurora-Effekt”, der mich selbst bewogen hat, das Self Publishing auszuprobieren. Dann hätten wir noch “Lust und Schmerz” (34) und kurz vor Schluss auf Platz 47 auch Emily Bolds “The Curse: Im Schatten der Schwestern”. Macht insgesamt 7 von 50.

Bei iTunes sind die Charts nur in der iTunes-Software verfügbar. Hier finde ich den ersten Self Publisher auf Platz 35 (“Deine Seele in mir 2”, Teil 3 folgt auf der 45). Auf Platz 40 sind “iPad: 101 Tipps & Tricks” unabhängig veröffentlicht, auf 43 der Aurora-Effekt. Macht: 4 von 50.

Bei Weltbild, Hugendubel oder Thalia ist der Rundgang schnell vorüber: jeweils 0 von 50. Self Publisher erreichen hier keine Spitzenpositionen. Pageplace führt keine eigenen Bestseller-Listen, Beam anscheinend auch nicht.

Das Ergebnis der Übersicht ist, nun ja, deprimierend. Self Publishing ist ein Phänomen, könnte man zusammenfassen, das vor allem bei Amazon stattfindet. Hier sind 20 der 50 meistverkauften eBooks verlangsunabhängig publiziert. Liegt’s an den Käufern oder an den Autoren? Vermutungen nehme ich gern entgegen.