Self Publishing in den USA: Indie-Autoren dominieren die Charts

In den englischsprachigen Online-Medien macht gerade eine statistische Auswertung der eBook-Charts die Runde, die unter authorearnings.com abrufbar ist. Ein (unbenannter) Programmierer hat für die offenbar von Bestseller-Autor Hugh Howey verantwortete Site maschinell Daten der amerikanischen eBook-Händler ausgewertet – ähnlich wie ich das letztens mit den Daten der deutschen Amazon-Top-1000 übernommen habe (siehe eBooks in Deutschland 2013). Daraus haben sich ein paar interessante Erkenntnisse filtern lassen:

  • Indie-eBooks sind im Mittel besser (4.4) bewertet als Bücher der fünf großen US-Verlage (Big Five, 4,1). Das ist in Deutschland ähnlich.
  • Die eBook-Preise der Big Five liegen im Mittel deutlich höher (7$) als bei den Self Publishern (3$). Auch das ist hierzulande nicht anders.
  • Indie-Autoren dominieren die Charts für Mystery/Thriller, Science Fiction/Fantasy und Romance. Mit 35 Prozent liegt ihr Anteil in den USA allerdings deutlich niedriger als in Deutschland, wo er etwas über 50 Prozent liegt.
  • Bei den Verkaufszahlen ist die Dominanz noch deutlicher (was natürlich an den niedrigeren Preisen liegt). Indie-Autoren verkaufen mehr Bücher als die Big Five – was der Report mit großer Überraschung konstatiert, in Deutschland aber längst Standard ist.
  • Weit voraus sind die USA allerdings beim Anteil der eBooks in den Charts, wenn man diese nach den Buchformaten (Taschenbuch, Audiobook, eBook) aufteilt. Kindle-Titel liegen da mit 86 Prozent weit vor den Taschenbüchern (7 Prozent).
  • Bei den Buchumsätzen liegen wegen der höheren Preise die Verlage vorn (52 Prozent), Self Publisher machen aber immerhin schon ein Viertel der Gesamtumsätze.
  • Teilt man die Umsätze der Verlags-Titel allerdings zwischen Verlag und Autor auf (mit den üblichen Deals), dann schrumpft der Umsatzanteil der Verlagsautoren auf ein Drittel, während Indie-Autoren (mit ihrem 70-Prozent-Anteil) fast die Hälfte erwirtschaften.
  • Auf den Jahresumsatz bezogen, zeigt der Report, dass in den USA bereits über 200 Indie-Autoren mehr als 100.000 Dollar pro Jahr verdienen. Über 50.000 Dollar, aber weniger als 100.000, nehmen etwa 350 Autoren ein.

Die Rohdaten des Reports sind online im Excel-Format verfügbar.

Was US-Self-Publisher verdienen