Selfpublishing-Plattformen: Bonnier startet in Großbritannien mit Type & Tell

DroemerKnaur hat Neobooks, Lübbe hat Bookrix, RandomHouse hat TwentySix, Holtzbrinck hat ePubli – aber was hat Bonnier (zu denen in Deutschland z.B. Piper, Ullstein, Carlsen oder ArsEdition gehören)? Die schwedische Verlagsgruppe ist bisher nur in der Heimat mit dem Selfpublishing-Dienstleister Type & Tell aktiv.

Jedenfalls bis jetzt. Nächste Woche, pünktlich zur London Book Fair, wird die britische Version an den Start gehen. Was kann Bonnier, was die anderen nicht können? Vor allem kann man es sich leisten, ein für die Nutzer besonders interessantes Vertriebsmodell anzubieten: Autorinnen und Autoren erhalten 100 Prozent der Honorare ausgezahlt und müssen dabei trotzdem keinen Cent vorschießen.

Natürlich dürfen sie aber gern trotzdem zahlen. Type & Tell finanziert sich, indem es Zusatzdienste als Upgrades verkauft. E-Book-Umwandlung, Cover, professionelle Autorenfotos, Pressearbeit und viele andere Dienste können Sie per Mausklick dazubuchen. Ein Marketingplan kostet dabei zum Beispiel über 300 Euro, eine gestaltete Facebook-Anzeige 100 Euro, die Gestaltung einer Print-Anzeige 150 Euro – was immer Autoren benötigen, Type & Tell vekauft es, und das nicht unbedingt zum Billigpreis. Das Konzept scheint in Schweden zu funktionieren, sonst würde man es nicht ausweiten.

Derzeit konzentriere man sich allerdings erst einmal auf Großbritannien, sagte mir auf Nachfrage Rebecka Leffler, CEO von Bonnier Book Ventures, die Type & Tell entwickelt hat. Doch Deutschland sei für die Zukunft natürlich ein sehr spannender Markt.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht unter Alle,News. Lesezeichen für Permalink hinzufügen.