Software-Test: die drei besten WordPress-Themes für Ihre Bücher- oder eBook-Website

Wer seine eBooks oder Bücher auf einer eigenen Seite vermarktet, kann sich die komplette Site selbst programmieren (oder programmieren lassen). Man kann aber auch auf eine bewährte Lösung wie WordPress setzen. Die Selfpublisherbibel arbeitet von Anfang an damit, also lag für mich nichts näher, als für meine eBook-Seiten ebenfalls WordPress einzusetzen.

Damit nicht alle Seiten gleich aussehen, gibt es bei WordPress so genannte Themes. Damit lässt sich eine Website so sehr individualisieren, dass man oft nicht mehr erkennt, worauf sie basiert. Themes gibt es zu Tausenden. Manche sind kostenlos, die meisten ausgereiften jedoch muss man bezahlen.

Um meine Bücher zur Kosmologie, zur Quantenphysik und zur Forensik darzustellen, habe ich nach einem speziell für einzelne oder wenige Bücher optimierten Theme gesucht. Ich wollte keinen ganzen Buchladen (auch das gibt es als Theme – aber ich lasse lieber andere meine Bücher verkaufen), es mussten also keine E-Commerce-Fähigkeiten enthalten sein. Natürlich sollten die Themes cool aussehen und sich möglichst gut an das Thema des Buches anpassen lassen. Wichtig ist bei der Suche nach einem Theme auch, dass dieses vom Autor gepflegt und an neuere WordPress-Versionen angepasst wird.

Die Suche hat mich schließlich zu drei verschiedenen Themes geführt: eBookie (35 Dollar), Bookish (40 Dollar) und Flatbook (35 Dollar). Alle drei werden von ihren Programmierern beim Marktführer Themeforest angeboten (das war allerdings Zufall). Alle drei Themes sind responsive – das heißt, sie funktionieren auf Smartphones ebenso gut wie am Computer. Ebenfalls gilt für alle drei Themes, dass die Installation einfach ist, dank der entsprechenden WordPress-Funktion. Wer schon einmal ein Theme eingerichtet hat, wird damit keine Probleme haben.

Es handelt sich jeweils um so genannte “One Page”-Themes: Alle wichtigen Informationen zeigen sie schon auf der Homepage. Es gibt zwar trotzdem ein Menü. Doch das benutzt man nur, um zwischen den einzelnen Blöcken der Homepage hin- und herzuspringen

Flatbook

Flatbook habe ich für mein eBook “Schöner Sterben – kleine Mordkunde für Krimifans” eingesetzt. Unter mordkunde.de ist das Ergebnis zu finden. Flatbook ist optimal für ein einzelnes Buch geeignet, denn die jeweiligen Elemente lassen sich meist nicht wiederholen.

Die Seite beginnt jeweils mit einem Slider, auf dem man das Buchcover hübsch auf den Bildschirm schieben kann. Dieser Slider ist unkompliziert einzusetzen. Es folgt (die Reihenfolge lässt sich aber beliebig ändern) ein Abschnitt mit Argumenten für das Buch (“Includes”). Kapitel-Übersichten (“Overviews”) beschreiben, was in den einzelnen Kapiteln passiert. Ausschnitte (“Samples”) zeigen in Text- oder Bildform Auszüge aus dem Werk. Leser-Rezensionen (“Testimonials”) lassen sich ebenso einfügen wie Video-Reviews. Schließlich gibt es einen Block, über den der Nutzer mit dem Autor in Kontakt treten kann (Newsletter oder E-Mail). Und auch der Kaufbefehl fehlt nicht, wobei dieser bei eBookie deutlich ausgefeilter realisiert ist.

 

Mordkunde.de nutzt das Flatbook-Theme
Mordkunde.de nutzt das Flatbook-Theme

Die Konfiguration der Seite wird dadurch etwas erschwert, dass manche Features über eigene Menüs erreichbar sind (etwa Samples und Overviews), andere muss man über die Seiten-Funktion einbauen. Es dauert etwas, bis man da wirklich durchblickt. Das Ergebnis ist aber hervorragend – zumal man auch eigene Schriftarten einsetzen kann. Pluspunkt: Der Autor reagierte auf Supportanfragen beinahe sofort. Die Anleitung (Englisch) ist mustergültig systematisch. Auch ein echtes Blog ist einbindbar.

Bookish

Auch Bookish setzt auf einen Slider am Seitenbeginn. Es handelt sich um eine sehr mächtige Drittanbieter-Software (WP Layer Slider). Diesen Slider optimal auf das eigene Buch anzupassen, kostet einiges an Arbeit, da man unter anderem auch Grafiken neu erstellen muss (das gilt für Flatbook deutlich weniger). Das Ergebnis ist aber überzeugend – siehe biografie-des-universums.de.

Bookish strapaziert die Nerven des Anwenders
Bookish strapaziert die Nerven des Anwenders

Im Vergleich zu Flatbook ist bei Bookish allerdings die Konfiguration insgesamt deutlich komplizierter. Es greifen da immer wieder Rädchen ineinander, die nicht ineinander greifen sollten. Verändert man etwa das Menü, ändert sich auch die Reihenfolge der Blöcke.

Das hat mich einiges an Nerven gekostet – und ich bin sehr geduldig. Noch immer hat meine Seite ein paar kleinere Fehler (die der Nutzer hoffentlich nicht bemerkt). Leider geht es auch in der mitgelieferten Anleitung (Englisch) munter hin und her.

eBookie

eBookie macht auf den ersten Blick den konservativsten Eindruck: Was sich damit erreichen lässt, wirkt nicht ganz so cool und modern wie bei Bookish. Das passt aber gut zu meinem Titel “Die faszinierende Welt der Quanten“, siehe faszinierende-physik.de. Hinzu kommt, dass eBookie einfach zu bedienen ist. Alle Blöcke werden in eigenen Seiten verwaltet, was die Dokumentation (Englisch) gut erklärt.

Dabei ist alles enthalten, was man für das Bewerben eines eBooks so braucht: Leser-Rezensionen, Auszüge aus einzelnen Kapiteln mit hübscher Galerie und schließlich auch eine Preis-Matrix, mit der man auch unterschiedliche Buch-Versionen bei mehreren Händlern anbieten kann. Sehr praktisch und einfach anzuwenden. Das Menü passt sich automatisch an, ein eigenes Menü ist nicht möglich. Lediglich die Währung muss man händisch in einer CSS-Datei von Dollar auf Euro umstellen. Außerdem braucht man zum in Deutschland nötigen Einfügen des Impressums einen Trick: Es muss der erste Eintrag im Blog sein (siehe meine Seite).

ebookie_de
eBookie wirkt seriös

Schön: man kann in eBookie auch ein echtes Blog einbinden. Mitgeliefert wird eine Photoshop-Datei, mit der man einem eBook-Cover ein räumliches Aussehen geben kann.

Fazit

eBookie ist insgesamt am leichtesten bedienbar und funktioniert reibungslos (Schulnote: 1). Flatbook bietet ein etwas moderneres Layout (Schulnote: 1-) bei komplizierter Bedienung. Bookish kann zwar sehr viel (man könnte sogar eBooks direkt darüber verkaufen), in der Praxis hakt es mir aber an zu vielen Ecken (Schulnote: 3-).

Sie lernen besser durch Zusehen und Zuhören? Dann empfehle ich Ihnen meinen Kurs “Eigene Website mit WordPress einrichten und aufbauen”, der sie 49 (statt 199) Euro kostet.