Software-Test: Viewporter SUN, ein Editor für ePub 2 und ePub 3

Von der koreanischen Firma OrangeDigit kommt mit Viewporter SUN ein Programm, das beim Erstellen von eBooks helfen soll. Die für Windows und MacOS kostenlos verfügbare Software beherrscht nicht nur den ePub2-Standard, sondern soll auch mit ePub3 umgehen können – und zwar sowohl reflowable (wie bei den meisten eBooks, Leser legt Layout fest) als auch fixed (Designer legt Layout fest).

Zunächst mal ePub2: Dafür braucht man ViewPorter SUN nicht – denn dieser Teil basiert auf dem ebenfalls kostenlosen Open-Source-Programm Sigil. Nur dass er (zumindest auf dem Mac, wo ich getestet habe) langsamer arbeitet als die aktuellste Version von Sigil und nicht all ihre Fähigkeiten besitzt.

Bei ePub3, insbesondere im Bereich fixed layout, sieht es anders aus. Viewporter SUN orientiert sich hier eindeutig an Apples iBooks Author – so sind zum Beispiel Widgets vorgesehen, die man einfach auf die Seite ziehen kann. Auch die zwei Beispiel-Designs kommen einem irgendwie bekannt vor. Alles in allem ist der Funktionsumfang derzeit allerdings atemberaubend – eingeschränkt. Hier liegt der PubCoder aus Italien weit vorn. Intuitiv bedienbar sind beide Programme noch nicht, und in Sachen Stabilität kann Viewporter SUN ebenfalls nicht befriedigen.

Geld verdienen will der Hersteller übrigens mit einer cleveren Idee: Auf Knopfdruck erzeugt die Software aus dem eBook eine Android-App. Das funktioniert mit der aktuellen Programmversion gut, das APK lässt sich installieren – wobei es nicht besonders flüssig arbeitet. Für diese Umwandlung will OrangeDigit in Zukunft ein bisschen Geld verlangen.

An der generierten Android-App muss der Hersteller jedoch ebenso nachbessern wie am gesamten Funktionsumfang. Derzeit kann ich Viewporter SUN für keinerlei Einsatz-Szenario empfehlen. Wenn die App-Umwandlung irgendwann auch für iOS machbar sein wird und die Apps ordentlich arbeiten, könnte Viewporter SUN allerdings schnell Fans finden.

Die Oberfläche von Viewporter SUN