Welchen Anteil haben die einzelnen Distributoren am deutschen eBook-Markt? Die Frage ist schwer zu beantworten. Zwar müssten die Firmen stets sagen können, wieviele eBooks sie bereits ausgeliefert haben. Aber ist die Gesamtzahl aller in den Handel gebrachten Titel wirklich aussagekräftig? Vielleicht gibt es ja eine interessantere Zahl: Wieviele Titel sind jeweils von den einzelnen Distributoren bei Amazon platziert?

Diese Zahl ist interessanter, finde ich, weil es sich dabei um aktiv von ihren Autorinnen und Autoren betreute Titel handelt. Mit ein bisschen Marketing sollte es immer möglich sein, ein Buch so weit bekanntzumachen, dass es zumindest ab und zu gekauft wird und damit ein Ranking bekommt und auch behält. Dadurch taucht es dann auch in meiner Amazon-Datenbank auf.

E-Books haben aus Buchnischen mächtige Biotope gemacht: Verlage suchen im Longtail nach Talenten; in der Bedeutung hängen Kleinst- und Selbstverleger die traditionellen Verlage ab. Zehn Trends zeigen, wie viel Macht und Geld für clevere Anbieter im EBook-Longtail steckt.

Von Sebastian Halm

Der Longtail des Publishings, die von kleinen Verlagen, Portalen und Selbstverlegern bevölkerte Nische der Literatur, wird eine neue Macht erlangen. Und daran sind vor allem zwei Dinge schuld: 

  • Neben der Erfindung des E-Books sind das vor allem die Selbstabschaffung und
  • die strategischen Fehleinschätzungen zahlreicher großer Verlage.

Besonders fatal: Es gibt kaum Zahlen, die Rückschlüsse über den EBook-Longtail der kleinen und Kleinstverlage zulassen.

Denn der EBook-Markt in Deutschland entzieht sich weitgehend einer genauen Analyse, weil Zahlen Mangelware sind. Einige Dinge lassen sich jedoch aus offiziellen Erhebungen extrapolieren.