“Es sind ja immer wieder dieselben Autoren, die die vorderen Plätze belegen”, “Erfolg ist im Self Publishing die Ausnahme” – solche Aussagen sind immer wieder zu lesen. Halten Sie auch der Überprüfung in der Realität stand?

Seit Mitte Juli 2013 verfolge die “Amazon-Top-1000” der Selfpublisherbibel die Top-Platzierungen beim größten eBook-Händler. Die Datenbasis ist groß genug, der im Titel formulierten Frage fundiert nachzugehen.

Einziges Problem dabei: Self Publisher sind nicht völlig eindeutig als solche zu identifizieren. In meinen Datenbank-Abfragen habe ich den Self Publishern zugerechnet, wer entweder keinen Verlag angegeben hat oder aber mit einem eBook-Distributor wie Neobooks, Bookrix oder BoD verzeichnet ist. Andere Unternehmen wie etwa Xinxii oder Feiyr lassen sich auf diese Weise nicht filtern. Die Zahlen, die ich angebe, sind damit auf Self-Publisher-Seite tendenziell zu klein.

Wie wirken sich Programme wie KDP Select und Amazons Verlags-Offensive auf die Anteile der verschiedenen Veröffentlichungswege an den Kindle-eBook-Charts aus? Dazu ein paar Daten live aus meiner Amazon-Top-1000-Datenbank.

Die Tendenz, denke ich, ist eindeutig: Der Anteil traditioneller Verlage schrumpft. Sie werden von zwei Seiten in die Zange genommen: Von Self Publishern und von Amazon selbst. Self-Publishing-Distributoren spielen keine große Rolle, jedenfalls unter den Top 1000. Das kann daran liegen, dass die meisten es inzwischen erlauben, Amazon aus der Distribution auszunehmen – und bei Preisen über 2,68 Euro lohnt sich das auch.