Es kann ganz unterschiedliche Motive geben, den eigenen Namen nicht auf dem Cover eines Buches lesen zu wollen – vielleicht ist die erzählte Geschichte zu privat, der von den Eltern gewählte Name klingt auf einem Thriller nicht cool genug, das Genre (Erotik?) heikel oder neugierige Leser sollen nicht mal eben an der Haustür klingeln können. Die Lösung dafür scheint auf den ersten Blick klar: ein Pseudonym muss her.

Tatsächlich ist die Nutzung eines Pseudonyms auf den ersten Blick kein Problem. Amazon ermöglicht das ebenso wie alle eBook-Distributoren. Bei Amazons Authorcentral lässt sich sogar problemlos für das Pseudonym ein separates Profil anlegen. Der Teufel steckt jedoch wie immer im Detail.

Handelt es sich um ein weiches Pseudonym, darf der Leser also mit mehr oder weniger Recherche erfahren, welcher Mensch tatsächlich dahinter steckt, ist alles halb so schlimm. Schwieriger wird es, wenn der eigene Name auf keinen Fall auftauchen darf. Das sieht der Gesetzgeber nämlich nicht gern: Er fordert sowohl für gewerblich genutzte Webseiten (dazu zählen Websites für ein eigenes Buch selbstverständlich, aber auch eine Facebook-Seite) als auch für Bücher und eBooks ein Impressum. Und dieses braucht regelmäßig, wie es heißt, eine ladungsfähige Anschrift.

Die Fragen 35 bis 42 der großen Self-Publishing-Umfrage (alle Daten hier) befassten sich mit dem Autor als Leser. Nicht völlig überraschend: Wer schreibt, liest gern. Doch in welchem Umfang? Wo kaufen sie Bücher? Und wie finden Autoren neuen Lesestoff?

Frage 35: Was lesen Sie selbst?

Das gedruckte Buch hat auch unter eBook-Autoren noch eine deutliche Mehrheit. Fast ebensoviele lesen beide Buchformen, nur jeder Fünfte gibt sich als reiner eBook-Leser zu erkennen.

Frage 36: Wieviele Bücher / eBooks lesen Sie pro Monat?

Autoren gehören zu den Viellesern. Drei Viertel schaffen pro Monat mindestens zwei Bücher. Siebzehn Prozent kommen in dieser Zeit sogar auf mehr als fünf Titel.

Wie sehen sich deutschsprachige Self Publisher selbst? Betrachten sie sich als Hobbyautor oder als Schriftsteller? Vernetzen sie sich? Wie vermarkten Sie ihre Bücher? Die Fragen 25 bis 34 befassen sich mit diesen Themen. Die komplette Studie erhalten Sie hier.

Frage 25: Bitte bewerten Sie die folgenden Statements mit Noten von 1 bis 5.

Self Publisher sind ein widersprüchliches Volk. Einerseits bevorzugen sie offene eBook-Formate, lehnen die Dominanz eines Anbieters mehrheitlich ab und betrachten ihre Publikationsform als Demokratisierung des Buchmarkts. Auf der anderen Seite setzen sie auf Besitzstands-Sicherung, indem sie sich für Kopierschutz (DRM) einsetzen und Verleih- und Wiederverkaufsmöglichkeiten für eBooks ablehnen.

Ihr Verhältnis zu Verlagen ist widersprüchlich. Sie kritisieren, dass Verlage sich ihnen gegenüber überheblich verhalten, sehen aber doch, dass eine Verlagsveröffentlichung das eigene Image verbessert. Die Existenz der Verlage stellen sie mehrheitlich nicht in Frage, gestehen den Verlagen aber auch keine qualitätssichernde Funktion zu.

Die Qualitätsdiskussion sehen die Antwortenden überhaupt relativ gelassen. Weder sehen sie dringenden Bedarf an neuen Instanzen zur Qualitätskontrolle, noch hegen sie große Befürchtungen, der Markt könne von Schrott überschwemmt werden.

Es wird in den kommenden Jahren mit Sicherheit interessant zu beobachten sein, inwieweit sich die Einstellungen der Self Publisher in diesen Bereichen verändern. Was uns die Zukunft bringt ist unklar: Der technische Fortschritt kann uns bereits in dem nächsten Jahr gänzlich neue eReader-Generationen präsentieren, neue Dienstleister können auf den Markt treten, die das Self Publishing komfortabler machen oder neue Schwerpunkte (möglicherweise Print) setzen. Auch wird interessant zu beobachten sein, wie die Einstellung zu Themen wie DRM und Verleih- und Wiederverkaufsmöglichkeiten bei einer neuen Generation von Self Publishern, die möglicherweise noch stärker von Verlagspublikationen getrennt ist, aussehen.

Ein gutes Motiv für Self Publishing? 33 Prozent der deutschsprachigen Autoren sind mit ihrem Verlag unzufrieden – das ergab eine Umfrage, die Autorenverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter ihren Mitgliedern durchgeführt haben. Abgesehen davon, dass damit die große Mehrheit der insgesamt über 1200 Befragten zufrieden oder sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit ist, finden sich in der Auswertung noch weitere interessante Zahlen.

Die Zufriedenheit lässt sich zum Beispiel 1:1 auch auf die Vertragsbedingungen übertragen. Ganze 34% der deutschen Umfrageteilnehmer hätten gern andere Verträge. Mit der inhaltlich-kreativen Zusammenarbeit sind hierzulande 37 Prozent unzufrieden.

Wer die richtigen Werkzeuge nutzt, kann sein eBook schon selbst recht einfach in die wichtigsten Formate wandeln. Trotzdem steckt der Teufel oft im Detail, und es soll ja auch Autoren geben, die ihre Energie lieber ins Schreiben als in die Technik stecken. Praktischerweise gibt es Anbieter, die den Umwandlungsprozess übernehmen – zu überraschend günstigen Preisen. Berücksichtigen Sie dabei, dass auch Ihre Arbeitszeit einen Wert hat – investieren Sie lieber in Ihr Buch oder in die Einarbeitung in Werkzeuge wie KindleGen, Calibre oder Jutoh? In die nachfolgende Übersicht habe ich Anbieter aufgenommen, die ihre Websites einigermaßen aktuell halten, vernünftige, nachvollziehbare Preise bieten und auch in der Community bereits einen guten Ruf genießen.