Ein Fünftel der Indies in den Amazon-Top100 sind in dieser Woche Neueinsteiger – also zehn der insgesamt 50 Titel. Wieder einmal absolute Mehrheit für das Self Publishing also. Alten Bekannten ist gelungen, dank ihrer Erfolge auch wieder ältere Titel nach oben zu ziehen: Sowohl Moe Teratos als auch Andreas Adlon haben erneut eBooks unter den Top 100, die dort vor Monaten schon einmal standen.

33 der 50 Titel sind Amazon-exklusiv, also auf keinem anderen eReader zu haben (lesbar wären sie dort schon, falls die Autoren auf DRM verzichtet hätten…). Der mittlere Preis liegt bei 2,57 Euro. Krimis und Romantik-Titel halten sich in ihrem Anteil etwa die Waage. Fantasy ist schon deutlich seltener vertreten, Science Fiction noch seltener.

Die Daten im einzelnen:

In den Amazon-Top-100 dieser Woche zeigt sich deutlich, dass auch Self Publisher längst nicht mehr auf Billig-Titel setzen müssen: Ein Neueinsteiger hat es sogar mit 4,99 Euro geschafft, Glückwunsch an Don Both! Der mittlere Preis liegt nun bei 2,77 Euro. Insgesamt kommen 45 von 100 Bestsellern von Indie-Autoren.

Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Exklusiv-Titel ab. Es sind zwar immer noch 25 Titel nirgends anders zu haben – doch diese Quote lag vor einiger Zeit noch deutlich höher. Anscheinend werden nun auch andere Plattformen für Autoren interessanter – oder die Verschenkaktion als wesentliches Feature des KDP-Select-Programms hat an Attraktivtät eingebüßt. Die Leihbibliothek entwickelt sich ja offensichtlich auch langsamer als der Markt insgesamt.

Die Zahlen im einzelnen:

Im Vergleich zur Vorwoche hat sich diesmal erstaunlich wenig getan – neue Titel von Self Publishern finden sich kaum in Amazons Top-100-Liste. Dafür finden sich ein paar alte Bekannte wieder, etwa Andreas Adlon mit “Ausradiert”. Erneut ziehen auch gut laufende Titel ältere Bücher derselben Autoren und Autorinnen mit nach oben.

Eine der alten Bekannten, Martina Gercke, ist nach einer Preiserhöhung auf 2,99 Euro mit ihrem neuen eBook aber wieder aus den Charts verschwunden. Leider hat es auch mein “Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans” nur kurzzeitig ganz nach oben gebracht – Platz 97 für ein paar Stunden.

Insgesamt sind diesmal nur 46 der ersten 100 Titel verlagsunabhängig enstanden – die absolute Mehrheit haben Self Publisher also diesmal verfehlt. Aber was in Bayern für den Wahlsieg reicht… Der mittlere Preis liegt bei 2,58 Euro.

Die Daten im einzelnen:

In dieser Woche scheint besonders hoher Bedarf an Herz und Schmerz zu bestehen – jedenfalls dominieren entsprechende Titel momentan. Vielleicht liegts ja auch an den Zerstörung der Liebesschlösser durch die Bahn, über die der Postillon berichtete… Insgesamt 52 von 100 der Top-Titel sind ohne Verlag im Hintergrund entstanden. Die Quote scheint sich von keinerlei Deals und Preisaktionen beeinflussen zu lassen.

Der mittlere Preis liegt bei 2,53 Euro. Auffällig ist erneut, wie ältere Titel von aktuellen wieder nach oben gezogen werden. Auffällig ist auch, dass nur selbst publizierte Titel echte Dauerbrenner sind – Verlagsbücher hingegen kommen und gehen. In den Amazon-Top-1000 sieht das übrigens ähnlich aus.

Die Daten im einzelnen:

Erfolg zieht Erfolg nach – der Grundsatz gilt auch in den Top 100. Beispiele wie Hanni Münzer mit ihrer Seelenfischer-Reihe oder Hannah Kaiser mit der “Verlockung” platzieren auch Neuerscheinungen erfolgreich in den Charts. Und diese holen dann auch die Vorgänger-Bücher wieder mit nach oben. Volker Ferkau verkauft in dieser Woche einen bisher nur vorbestellbaren Krimi ohne jegliche Bewertungen (klar) erfolgreich unter die besten 100 Titel. Seit letzter Woche wissen wir ja nun, wie das via KDP funktioniert.

Der Durchschnittspreis aller in den Charts vertreten Indie-eBooks liegt diesmal bei rekordverdächtigen 2,71 Euro – das liegt vor allem daran, dass einige Top-Autoren sich nun sogar Preise von 3,99 Euro trauen, und zwar regelmäßig. Natürlich haben Self Publisher auch diesmal wieder die absolute Mehrheit; 51 der 100 meistverkauften Titel kommen nicht von einem Verlag. Und da ist AmazonCrossing nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen:

In den Indie-Charts dieser Woche hat es eine ganze Reihe Änderungen gegeben. So sind Platz zwei und drei völlig neu eingestiegen. Doch auch eine alte Bekannte ist wieder unter den Top 100 bei Amazon: Martina Gercke, wir erinnern uns da gewisser Plagiatsprobleme, hat einen Glücksstern mit Schwips und auch ihr Buch so genannt.

Ungewöhnlich für Self Publisher: Hanni Münzer (Seelenfischer-Reihe) hat für ihren neuen Titel sogar ein Vorveröffentlichungs-Datum bekommen. Das eBook startet erst am 30. August und ist trotzdem schon auf Platz 91.

Ebenfalls ungewohnt: ein eBook ganz ohne Cover, das es in die Top 100 geschafft hat. Das gesteht man sonst nur Dan Brown zu – doch auch der fünfte Band von “Fly me to the moon” hat offenbar genug Fans, die auch ohne Titelbild zugreifen. Ansonsten bleibt das Bild gewohnt stark für Indies: 52 von 100 sind selbst publiziert.

Alle Daten finden Sie hier:

In Amazons Top 100 machen sich in dieser Woche mit 53 Prozent erneut die unabhängigen Autoren breit  – diesmal allerdings dank einer Werbeaktion des Anbieters. Alle dort gelisteten eBooks bevölkern nun auch die Top 100, selbst das mit 3,99 Euro teuerste Werk hat es geschafft. Daran ist Amazons großer Einfluss auf die Marktgestaltung gut zu erkennen – ob das nun gefällt oder nicht.

Durch die Aktion fällt der mittlere Preis der eBooks leicht auf 2,31 Euro, die Quote der Amazon-exklusiven Titel (alle Teilnehmer der Aktion sind in KDP Select) steigt auf 34.

Alle Daten finden Sie hier:

Die Charts unabhängiger Autoren hat in dieser Woche besonders viele Neueinsteiger zu vermelden. Dabei handelt es sich jeweils um Nachfolgetitel bereits erfolgreicher Autoren wie BC Schiller, Kera Jung oder Carina Bartsch.

Der Anteil unabhängig verlegter eBooks liegt mit 48 von 100 leicht über dem Niveau der Vorwoche, der mittlere Preis ist mit 2,48 Euro nahezu konstant geblieben. Immer noch sind 29 der 100 Top-Titel nur bei Amazon erhältlich.

Die Daten im einzelnen:

Frisch aus unserer Entwicklungsküche kommen die neu aufbereiteten Top 1000 – die 1000 bestplatzierten eBooks von Amazon. Die Funktion zeigt jetzt nicht mehr nur alle Titel in einer langen Liste, sie ermöglicht auch hilfreiche Zusatzfunktionen. Das ist erst einmal der Link dorthin:

Amazon Top 1000

Am Anfang der Seite finden Sie eine Reihe von Auswahlkästchen. Hier können Sie einstellen, welche Daten angezeigt werden sollen: Anzahl der Bewertungen, mittlere Bewertung, Preis, Verlag, Autor und so weiter. Die meisten Daten erklären sich von selbst. Lediglich die Funktion “Verkäufe/Tag” ist derzeit noch mit Vorsicht zu genießen, hier ist noch einiges an Arbeit nötig. Sie können unter anderem sehen, ob eBooks Kopierschutz haben und in der Leihbibliothek verfügbar sind.

Aktuell verkauft Amazon 20 beim eigenen Tochter-Verlag Amazon Crossing übersetzte Titel für je 2 Euro: ein Deal, der wohl viele Leser überzeugt. Nun handelt es sich zwar ursprünglich um selbst publizierte Titel – meine Kriterien für unabhängiges Publizieren erfüllen sie aber nicht. Interessanterweise hat die Aktion Self Publishern in den Top 100 kaum geschadet: Noch immer sind 46 der 100 bestverkauften eBooks bei Amazon verlagsunabhängig produziert.

Es waren durchaus schon mal weniger. Wenn man berücksichtigt, dass fast alle der Crossing-Titel den Weg in die Bestenliste geschafft haben, wurden deutlich mehr Verlagstitel (9) als SP-Titel (6) davon aus den Top 100 verdrängt. Neueinsteiger hatten es in dieser Woche allerdings schwer, nur ein Titel hat es diesmal neu in die Charts geschafft. Auch einige alte Bekannte fehlen: Marah Woolf hat zum Beispiel nur noch einen statt drei Titel ganz oben,  Der mittlere Preis der SP-eBooks liegt bei 2,40 Euro, das ist etwas weniger als in der Vorwoche.

Die Zahlen en Detail: