Ein schönes Beispiel über einen aufmerksamen Umgang mit unabhängigen Autoren ist mir gerade in den USA begegnet. Es zeigt gleichzeitig den Unterschied zwischen Anwesenheit und Sichtbarkeit. Über Distributoren ist es schon länger möglich, die Bibliotheken zu beliefern. In den USA übernimmt das zum Beispiel Smashwords, in Deutschland liefern BoD, Bookrix, Feiyr und Tredition an die Onleihe aus. Allerdings entscheidet hüben wie drüben jede Bibliothek selbst, was sie ins Programm nimmt. Sie muss schließlicgh dafür auch an die Rechteinhaber zahlen.

Der eBook-Distributor Smashwords hat seinen Autoren jetzt Details zu den finanziellen Konditionen für via Oyster ausgelieferte Titel mitgeteilt. Oyster bietet in den USA eine eBook-Flatrate an: Für 9,95 Dollar pro Monat können Kunden so viel lesen, wie sie wollen, ähnlich etwa wie Spotify das für Musik anbietet. Zugriff auf die Bibliothek besteht jedoch nur, solange der Kunde zahlendes Mitglied ist.

Für Autoren zahlt sich dieses Modell durchaus aus. Sobald ein Oyster-Nutzer mehr als zehn Prozent eines eBooks gelesen hat, erhält der Autor von Smashwords 60 Prozent des Listenpreises. Ein wirklich fairer Deal – ob allerdings Oyster unter diesen Bedingungen lange durchhalten kann? Nimmt man einen mittleren eBook-Preis von 3 Dollar an, müsste Oyster bei all den Kunden drauflegen, die sechs oder mehr Bücher im Monat lesen. Verwaltungs- und Zahlungskosten sind dabei nicht mitgerechnet.