Die gute Nachricht zuerst: Im Vergleich zum August sind die Anforderungen für AllStar-Boni im September nicht signifikant gestiegen. Es scheint also eine gewisse Sättigung eingesetzt zu haben – entweder, weil sich die gelesenen Seiten auf mehr Bücher verteilen (weil also mehr Autoren bei KDP Select ihr Häkchen gesetzt haben) oder weil die Zahl der KindleUnlimited-Nutzer nicht mehr so stark wächst wie in den Vormonaten.

Wie sieht es konkret aus? Bei den Buchboni gibt es erneut ab rund 315.000 gelesenen Seiten einen 250-Euro-Bonus. Wer 500 Euro erzielen wollte, brauchte nunmehr circa 560.000 Seiten (August: 530.000). Wo der 750-Euro-Bereich beginnt, ist aus den mir vorliegenden Zahlen nicht genau herauszulesen. Schätzungsweise dürfte das bei 2 Millionen Seiten der Fall sein (August: 1,8 Millionen).

Dass gerade die Buchmesse läuft, hat Amazon nicht davon abgehalten, die Abrechnungen für September online zu stellen. Pro gelesener Seite werden diesmal rund 0,453 Cent ausgezahlt, was nah an den 0,46 Cent vom Monat August liegt. Der globale Fonds lag diesmal bei 12 Millionen Dollar, eine leichte Steigerung im Vergleich zum August (11,8 Millionen Dollar). Bei 0,507 US-Cent pro Seite ergibt das insgesamt 2,366 Milliarden gelesene Seiten, weltweit.

Es ist schwer zu sagen, was die Haupt-Ursache ist: Entweder lief KindleUnlimited im August besonders gut – oder Amazons neues Bezahl-Modell funktioniert für die Autoren so prima, dass deutlich mehr Titel ins Angebot gekommen sind. Jedenfalls waren für Autoren- und Buch-Boni im August deutlich höhere Zahlen erforderlich als im Monat davor.

Beginnen wir wie gewohnt bei den einzelnen eBooks. Statt 250.000 brauchte man nun über 320.000 gelesen Seiten, um 250 Euro zu erhalten. Der 500-Euro-Bonus begann im August bei 530.000 statt bei 470.000 Exemplaren. Der Einstieg in die 750 Euro ist anhand der mir vorliegenden Zahlen schwer zu ermitteln – ich vermute ihn bei rund 1,8 Millionen gelesenen Seiten.

Im Juni wurde KindleUnlimited gleich von mehreren Tatsachen beeinflusst. Zunächst hat nach dem Start Ende April Tolino Media erfolgreich den ein oder anderen Top-Autor bewogen, zumindest ältere Titel über die eigene Plattform zu veröffentlichen. Zum anderen hat Amazon Mitte Juni bekanntgegeben, die Regeln für die Bezahlung der Leihtitel zu ändern. Beide Faktoren haben nun offenbar dazu geführt, dass zwar der Einstieg in die Boni im Vergleich zu Mai erneut etwas schwerer geworden ist – andererseits war es im Juni einfacher, in die oberen Bonus-Kategorien zu kommen.

Doch starten wir mit den Buch-Boni. Hier lag der Einstieg diesmal bei ca. 2050 Exemplaren. Ab 3300 verkauften und verliehenen Einheiten gab es 500 Euro (Mai: 3400), für 750 Euro musste man schon deutlich über 9000 Stück absetzen (Mai: 11.000).

Im Juni zahlte Amazon zum letzten Mal für Titel in KindleUnlimited nach Anzahl der Ausleihen – und zwar 1,23 Euro. Das sind noch einmal 2 Cent mehr als im Mai, wo es 1,21 Euro gab. Ab sofort wird es also spannend – und ich werde die Tabelle unten mit neuen Einheiten fortführen müssen.

Der Fonds lag im Juni bei 11,3 Millionen Dollar (umgerechnet 10,3 Millionen Euro), insgesamt wurden demnach 8,37 Millionen eBooks ausgeliehen. Die monatliche Steigerungsrate von über 10 Prozent konnte Amazon also halten.

Es hat dieses Mal ein bisschen länger gedauert, bis Amazon die Glückwunsch-Mails verschickte: “Sie erhalten einen Bonus”, heißt es darin. Wer kam für diese Sonderzahlungen in Frage? Pauschal gesagt die 150 bestverkaufenden KDP-Select-Autoren und die 100 meistverkauften eBooks. Gezählt wurden dabei Verkäufe und Ausleihen von in Select angemeldeten Titeln.

Welche Zahlen mussten Sie im Mai erreichen, um zusätzliches Honorar zu erhalten? Starten wir mit dem Buchbonus. Hier genügten diesmal 1300 Exemplare, um 250 Euro zu bekommen. Im April waren es noch 1800. Der Übergang zu 500 Euro Bonus liegt bei rund 3400 Exemplaren – das ist nun wieder mehr als im April mit 3000. 750 Euro schließlich gab es ab rund 11.000 Stück (mit relativ großer Unsicherheit). Auch das ist mehr als im Vormonat.

Es ist bereits eine schöne Tradition: Sobald die Amazon-E-Mails mit den AllStar-Glückwünschen bei den Autorinnen und Autoren eingetroffen sind, schickt mir eine größere Anzahl ihre persönlichen Ergebnisse – damit die Community am Ende den besseren Überblick bekommt. In diesem Monat hatte ich so viele Einsendungen wie nie, vielen Dank dafür!

Kommen wir zuerst zum Buch-Bonus. Wer 250 Euro Bonus erhalten wollte, musste mindestens 1800 Exemplare eines eBooks verliehen oder verkauft haben. Für 500 Euro Bonus lag die Schwelle bei rund 3000 Euro. Erst ab 10.000 Exemplaren gab es 750 Euro obendrauf. Im Vergleich zu den AllStar-Boni im März ist die Einstiegsschwelle damit ein wenig gesunken.

Kurz nach der Monatsmitte wird es für KDP-Autoren immer spannend: Zunächst erscheinen (oder verschwinden) kleine Sterne unter ihren Büchern, danach verschickt Amazon E-Mails mit der Überschrift “Herzlichen Glückwunsch, Sie erhalten einen KDP Select All-Star-Bonus …”. Darin findet sich Ihr Name und die Höhe des All-Star-Bonus. Haben Sie die Latte knapp gerissen – oder sind Sie erstmals auf eine neue Höhe gesprungen? Das verrät nur der Vergleich.

Wie schon im Januar haben sich über 30 Autorinnen und Autoren an meiner Umfrage beteiligt. Vielen Dank allen! Das Bild ist damit durchaus repräsentativ, immerhin sind mehr als ein Fünftel aller (insgesamt 150) Bonus-Empfänger damit erfasst. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich ein relativ ähnliches Bild.

Amazon legt jeden Monat neu fest, welches Honorar Autorinnen und Autoren erhalten, die an KDP Select teilnehmen. Dabei erfolgen Ausschüttungen einerseits – und an alle – aus einem Fonds, der im Januar pro Ausleihe 1,22 Euro gebracht hat. Die 150 meistverkaufenden Select-Nutzer (nicht 100, wie in der E-Mail von Amazon angekündigt) erhalten zudem spezielle Boni, die “All-Star-Boni”, die mit einem hübschen Logo an jedem Buch und einer Sonderzahlung zwischen 500 und 7500 Euro verknüpft sind. Die genaue Höhe dieses Betrages errechnet sich aus der Rangfolge der Autoren, wozu Amazon Leihen und Verkäufe aller Select-Titel eines Pseudonyms addiert. Dann erhalten die ersten 10 je 7500 Euro, Platz 11 bis 20 je 5000 Euro und so weiter, bis Platz 150. Zusätzlich gibt es noch Boni für die 100 meistverkauften Titel in Select, die Buch-Boni.

Mit “AllStar”-Boni versucht Amazon, die eher unbefriedigenden Auszahlungen für die KindleUnlimited-Flatrate auszugleichen. Die E-Mails mit der Benachrichtigung sind inzwischen durch, die Sternchen verteilt. Anders als im Oktober hat Amazon diesmal keine konkreten Ränge mitgeteilt, nur die Rangstufe. Deshalb sehen Grafik und Listen diesmal etwas anders aus.

Um 500 Euro Autoren-Bonus zu erhalten, mussten Sie im November knapp 1000 eBooks verkaufen und verleihen (die Summe zählt). Mit ca. 1400 hätten Sie den 1500-Euro-Bonus bekommen. Die Grenze zum 2500-Euro-Bonus liegt bei etwa 3000 Exemplaren. 3500 Euro gab es dann ab rund 5000 Stück, 5000 Euro bei Absatzzahlen um 7000 und 7500 Euro bei über 10000.