Die Zeit von Stift und Papier oder Schreibmaschine ist vorbei. Autoren gehören heute üblicherweise zu den Menschen, die viel mit Computer, Smartphone und Tablet arbeiten. Das menschliche Auge passt sich problemlos daran an, das ist es seit Urzeiten gewöhnt. Problematisch kann es dann werden, wenn wir häufig zwischen Ferne und Nähe wechseln: etwa unterwegs vom Navi auf die Straße schauen oder abends vom Handy auf den Fernseher. Mit dem Alter, die Erkenntnis ist nicht neu, strengt dieser Wechsel das Auge mehr an.

Was allerdings neu ist, ist die dauerhafte Begleitfunktion, die gerade das Smartphone im Leben vieler Menschen heute hat. 60 bis 80 Mal schauen wir pro Tag laut einer Umfrage im Auftrag von ZEISS und dem Fachmedium EYEBizz durchschnittlich auf das Handy. Mehr als die Hälfte der 1000 Befragten fühlt sich davon körperlich beeinflusst. ZEISS hat das “digitalen Sehstress” genannt – und als Gegenmittel spezielle Brillengläser entwickelt, die das Auge entlasten sollen. Im Rahmen einer Blog-Aktion (alle Details hier) konnte ich eine solche Digital-Brille testen.

Auf den Buchtagen Berlin gab es eine für mich sehr interessante Session zu internationalen eBook-Märkten. Diesmal ging es aber nicht wie sonst oft um die USA oder Großbritannien, sondern um Brasilien (darüber berichtete Jens Klingelhöfer von Bookwire), Indien (von Fabian Kern / dpc) und die arabischen Staaten (Peter Schmid-Meil von GRIN). Es zeigten sich erstaunliche Ähnlichkeiten (was etwa die Rolle des Smartphones betrifft), aber auch deutliche Unterschiede. Im Folgenden die interessantesten Daten.

Seit dem Start von KDP in Deutschland im Frühjahr 2011 ist Self Publishing für Autoren auch hierzulande eine ernstzunehmende wirtschaftliche Alternative. 70 Prozent des Netto-Verkaufspreises versus 10 (bei eBooks manchmal 20) Prozent, die Verlage bieten – das ermöglicht eine ganz andere Preisgestaltung und damit auch deutlich höhere Verkaufszahlen, als auf dem bisher üblichen Weg erreichbar.

Nach anfänglicher Begeisterung stellen viele Autoren aber auch schnell fest: 70 Prozent sind nicht 70 Prozent. Amazon zieht zum Beispiel vom Nettopreis Transferkosten ab. Andere wichtige Plattformen wie Thalia oder Hugendubel sind nur über Drittanbieter wie Xinxii oder Neobooks erreichbar – und die erledigen den Job natürlich nicht, ohne ebenfalls an den Einnahmen beteiligt zu sein.

Es gibt eine Alternative: Der Autor stellt sich selbst mit einem digitalen Bauchladen ins Netz und bietet seine Titel selbst an. Das ist technisch gar nicht allzu kompliziert. Dazu sollte er zwei Voraussetzungen mitbringen. Erstens braucht er bereits einen gewissen Namen, eine Community, Leser, die er auf seine Website ziehen kann, die bereit sind, ihn direkt zu unterstützen. Zweitens muss er ein wenig Arbeit in den eigenen Shop investieren und bereit sein, sich um typische Probleme eines Online-Ladens zu kümmern, die sonst der eBook-Anbieter übernimmt.

1. Option: eigener eBook-Store von Ceebo

Die Autorin Myra Cakan ist diesen Weg gegangen. Sie hat ihre Erfahrungen in einem Blogpost beschrieben. Die für ihre Charts bekannte Firma Mediacontrol bietet unter dem Ceebo-Label einen eBook-Laden an, den der Nutzer nach eigenen Vorgaben ausgestalten kann, in Grenzen zumindest. Das ist in der Praxis unkompliziert – am schwierigsten ist noch die Vorbereitung, da man natürlich auch ISBNs selbst bereitstellen muss. Die Käufer können Paypal und Kreditkarte nutzen, Dateiformat ist ePub.