Amazon nutzt sehr erfolgreich die wenigen Möglichkeiten, die ein Buchhändler in Deutschland hat, sich von anderen zu differenzieren. Über die Preise funktioniert das wegen der Preisbindung nicht, wohl aber über das Angebot. Self Publisher haben es hier leicht wie nirgends sonst, ihre Werke zu veröffentlichen. Damit sie nicht auch andere Läden beliefern, schnürt der Anbieter ein schlaues Exklusiv-Paket (“KDP Select” genannt), das Autoren vor die schwierige Wahl stellt: Möglichst breite Sichtbarkeit bei Amazon, ohne anderswo lieferbar zu sein – oder doch lieber möglichst weite Verbreitung bei geringerer Sichtbarkeit auf der Plattform, die Self Publishern nun einmal die größten Chancen bietet?

Die individuellen Antworten fallen unterschiedlich aus. Aber wie? Dominieren, wie ich es schon gehört habe, die Self Publisher das Angebot von Amazon? Betrachtet man die Top 100, könnte man auf diese Idee kommen. Hier gehört schon seit Monaten stets mindestens die Hälfte aller Titel einem unabhängigen Autor. Doch wie sieht es in der ganzen Breite des Angebots aus? Meine Datenbank verfolgt nun schon seit anderthalb Jahren die Verkaufsränge von eBooks. Wie sieht hier – also etwa unter den Top 100.000 – das Verhältnis von unabhängigen zu Verlags-Titeln aus?

Auch Dienstleister brauchen mal Urlaub. Deshalb sollten Sie als Autor vor den Feiertagen all Ihre eBook-Aktionen gründlich planen – umso mehr, als der 26. Dezember erfahrungsgemäß der Tag im Jahr mit den allermeisten eBook-Verkäufen ist. Während vor Weihnachten des Geschäft eher schleppend verläuft, packen dann ab der Bescherung alle Neubesitzer eines eReaders oder Tablets ihre Geräte aus und suchen nach erstem Lesestoff. Am 25. steht da wohl noch die Familie im Weg, deshalb geht es erst ab 26. 12. so richtig los – und reicht bis weit in den Januar hinein.

Welchen Anteil haben die einzelnen Distributoren am deutschen eBook-Markt? Die Frage ist schwer zu beantworten. Zwar müssten die Firmen stets sagen können, wieviele eBooks sie bereits ausgeliefert haben. Aber ist die Gesamtzahl aller in den Handel gebrachten Titel wirklich aussagekräftig? Vielleicht gibt es ja eine interessantere Zahl: Wieviele Titel sind jeweils von den einzelnen Distributoren bei Amazon platziert?

Diese Zahl ist interessanter, finde ich, weil es sich dabei um aktiv von ihren Autorinnen und Autoren betreute Titel handelt. Mit ein bisschen Marketing sollte es immer möglich sein, ein Buch so weit bekanntzumachen, dass es zumindest ab und zu gekauft wird und damit ein Ranking bekommt und auch behält. Dadurch taucht es dann auch in meiner Amazon-Datenbank auf.

Angeregt durch eine Diskussion in der Self-Publishing-Gruppe auf Facebook habe ich mal ermittelt, was bei einem typischen eBook für 2,99 Euro tatsächlich beim Autoren hängen bleibt.

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Die eBook-Distributoren für Self Publisher versprechen zwar meist einen recht großen Teil vom Kuchen – aber bei genauem Hinsehen bleibt dann doch viel weniger übrig. In der Tabelle unten finden Sie alle Daten.

Den besten Deal liefert demnach Xinxii ab, zumal auch die ISBN dort inzwischen kostenlos ist. Wer Xinxii nutzt, hat auch sämtliche Freiheiten bei der Wahl anderer Kanäle. Bei Neobooks etwa darf man nur Amazon ausschließen, und das auch nur bei Preisen ab 2,99 Euro.