Es war zwar gar nicht so geplant, doch meine “Mordkunde” (Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans) wird auch gern von Krimi- und Thriller-Autoren gekauft. Deshalb erlaube ich mir hier mal als Autoren-Tipp einen Hinweis auf den Nachfolger: Seit kurzem ist “Noch schöner Sterben – Mehr Mordkunde für Krimifans” ebenfalls bei Amazon erhältlich, und zwar als eBook und als Taschenbuch.

Peng – das Opfer greift sich ans Herz, fällt rückwärts zu Boden, eine Blutlache breitet sich aus. Nur wenige tödliche Verletzungen werden im Krimi so unrealistisch dargestellt wie Schüsse. Wie lange ein Mensch eine Schussverletzung überlebt beziehungsweise handlungsfähig bleibt, hängt von der Art der Verletzung ab. Nur Kopfschüsse führen zum sofortigen Todeseintritt, und auch nur dann, wenn Stammhirn, Kleinhirn oder Hirnventrikel verletzt sind. Bei Verletzungen des Stirnhirns kann sich der Verletzte oft noch längere Zeit auf den Beinen halten.

Ähnliches gilt bei Treffern am Herzen oder den Schlagadern, wo der Tod nach wenigen Minuten (aber nicht sofort) eintritt – nämlich erst dann, wenn die Sauerstoffreserven des Gehirns erschöpft sind. Ein Opfer, das sich im Krimi ans Herz fasst und danach tot umfällt, ist also höchst unrealistisch. Lungen- oder Bauchschüsse lassen dem Opfer noch für längere Zeit seine Handlungsfähigkeit. Wenn der Schwerverletzte also dem Kommissar noch seine komplette Lebensgeschichte erzählen kann, liegt vermutlich ein Bauchschuss vor; beim Lungenschuss könnte ihm der nötige Atem fehlen.

Laut quietscht ein Hebel. Die schwere Eisentür schließt sich. Der Mensch, den sein Erfinder als Opfer auserkoren hat, wirft sich noch mit ganzer Kraft dagegen, schreit um Hilfe – doch die Kühlkammer, in die in seine ungesunde Neugier geführt hat, ist nach außen gut isoliert. Nicht einmal das Handy hat Empfang. Am Montag, wenn der Fleischerlehrling eine Schweinehälfte zur Verarbeitung holen will, findet er nur noch einen leblosen Körper.