Inzwischen sind die Ferien vorüber – Zeit für eine kleine Bilanz des Weihnachtsgeschäfts. Bisher stehen mir dazu die Zahlen von Amazon, iTunes und Kobo zur Verfügung. Besonders erfreulich sieht es hier bei Amazon aus: Ab 24. Dezember haben sich meine Verkaufszahlen im Vergleich zum niedrigen November-Niveau mehr als verdoppelt (siehe Bild oben). Die Leihquote liegt dabei stets etwa bei einem Drittel. Ein zweites Hoch gab es dann rund um Neujahr. Inzwischen normalisieren sich die Zahlen wieder, liegen aber immer noch über November.

Der Trend geht eindeutig zum Smartphone: Schon heute greifen Nutzer immer öfter statt vom PC aus über ihr Smartphone oder Tablet auf Websites zu. Das gilt nicht nur für Länder wie China oder Indien, wo das Smartphone oft der einzige Weg ins Netz ist. Auch hierzulande verzichten gerade junge Nutzer auf einen stationären Computer und erfüllen all ihre Kommunikations- und Informations-Bedürfnisse via Handy. Das ist ja auch praktisch, erlaubt es doch jederzeitigen, sofortigen Zugriff auf alle Informationen, und zwar von überall (wenn wir mal das Thema Roaming-Kosten ignorieren).

Nachdem die Amazon-Top-1000 durch einen Serverwechsel inzwischen stabil laufen, bekommen Autoren nun ein neues Analyse-Werkzeug: die täglich aktualisierten Bestenlisten der eBook-Läden von Google, iTunes und Thalia.de.

Was in den Google-eBook-Charts, iTunes-eBook-Charts und Thalia-eBook-Charts zu finden ist, hängt von den öffentlich zur Verfügung stehenden Daten ab. Google liefert nur eine 144 Titel umfassende Hitliste, die relativ selten aktualisiert wird. Von Apple hingegen gibt es rund 400 Titel umfassende Verkaufscharts. Hier sind die Angaben für jeden Titel jedoch etwas spärlich.

Vergleichsweise vorbildlich ist da Thalia.de: Der Anbieter zeigt für jedes eBook einen Verkaufsrang – das ist ansonsten nur bei Amazon der Fall. Dadurch lassen sich deutlich umfangreichere Statistiken aufbauen. Die deutschen eBook-Shops von Weltbild und Hugendubel müssen leider auf absehbare Zeit draußen bleiben, weil sie ihren Nutzern keinerlei echtes Verkaufsranking bereitstellen.

Apple hat seinen iTunes-Store ganz ordentlich abgeschottet: Wer keinen Mac besitzt, hat auch nicht die Chance, dort selbst eBooks hochzuladen. Dazu braucht er nämlich die Software iTunes Producer, die es nur für MacOS gibt. Auch Multitouch-Bücher mit iTunes Author zu erstellen, kann man als reiner Windows-Nutzer vergessen.

Nun könnte man auf die Idee kommen, einen Freund mit Apple-Rechner zu fragen, einen günstigen Gebraucht-Mac zu kaufen oder einen Distributor zu beauftragen. Es hat aber vielleicht nicht jeder einen solchen Freund. Macs werden mit dem Alter nicht wirklich billig – das ist gut für Mac-Besitzer, die alte Modelle noch gut verkaufen können, aber schlecht für jemanden, der nur mal eben einen Mac-Rechner braucht, und zwar nur für das eine. Dem Distributor schließlich muss man einen Teil des Honorars abgeben – immerhin ist es dann nicht mehr nötig, sich unbedingt eine US-Steuernummer zu besorgen, die man für die Direktbelieferung von iTunes unbedingt braucht.

Ach ja, es ist auch möglich, MacOS in einer so genannten Virtuellen Maschine (VM) auf dem Windows-PC zu installieren. Aber dazu braucht man eine legale Version des Mac-Betriebssystems, die man nur über einen Mac bekommt. Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wer einen Mac hat, braucht diesen Artikel nicht zu lesen…

iTunes Producer und iTunes Author unter Windows verwenden

Langer Rede kurzer Sinn – es geht ganz einfach. Seit einiger Zeit kann man Macs (oder besser den Zugriff darauf) nämlich auch über das Internet mieten. Die Autorin Ilona Becker hat diesen Tipp in der SP-Gruppe auf Facebook verraten, sie hat so ihre neuen Bücher online gestellt. Das Zauberwort heißt “MacInCloud“. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Service primär für Programmierer, die auf mehreren Systemen entwickeln wollen oder müssen. Aber die für uns Autoren nötigen Programme iTunesProducer und iBooks Author laufen auf den Mietrechnern ebenfalls.

Ganz ohne großes Aufheben, aber rechtzeitig zum Fest hat Apple im iTunes-Buchladen ein neues Feature eingeführt: Man kann eBooks nun auch verschenken. Dazu klickt man einfach auf den Pfeil neben dem Kaufen-Button und wählt “Buch verschenken”. Ähnlich funktioniert es bei Apps, Hörbüchern und Musik.

Die spannende Frage ist allerdings, wie sich verschenkte Titel auf die Verkaufs-Charts auswirken: Schließlich handelt es sich zwar um bezahlte Titel, aber auf diese Weise ließen sich auch die Rankings manipulieren. Vor dem Verschenken sollte man sich informieren, ob der Empfänger auch ein Apple-Gerät besitzt – sonst kann er mit dem Gerät nichts anfangen. Außerdem muss das Geschenk im selben Store eingelöst werden (hier also .de).

Nachdem ich letztens den Anteil der Self Publisher bei Amazon thematisiert habe, war auch ein Blick auf Kobo, iTunes, Google und so weiter fällig. E-Book-Anbieter also, die entweder selbst Self Publishern den Zugang erlauben oder aber ebenso komfortabel über Distributoren bedient werden können (siehe Wer verteilt mein eBook?).

Beginnen wir den Rundgang bei Kobo. In den aktuellen Top50 taucht der erste Self Publisher auf Platz 3 auf. Sein Name tut hier nichts zur Sache 😉 Immerhin erlaubt mir das gewisse Rückschlüsse auf die eBook-Verkäufe bei Kobo (aber das ist ein eigener Artikel). Weiter geht es auf Platz 11 mit einem Psychothriller. Platz 23 erreicht eine ältere Version des Buches auf Platz 3. Platz 34 und Platz 37 nehmen der erste und der zweite Band von Berlin Gothic ein – vor langer Zeit mal ein Amazon-Bestseller. Auf Platz 49 begegnet uns schließlich noch Band 3 der MondLicht-Saga von Marah Woolf. Das war’s: 6 von 50.