Nach aktuellen Zahlen des Branchenverbands Bitkom werden in diesem Jahr 832.000 E-Book-Lesegeräte über den Ladentisch wandern – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 22 Prozent. Die Prognosen waren allerdings von 1,4 Millionen E-Readern ausgegangen.

Dass die Zahlen nun weitaus niedriger liegen, führt der Bitkom auf die Popularität der Tablets zurück, die sich ja ebenfalls zum Lesen von E-Books eignen. Insgesamt acht Millionen Tablets haben sich deutsche Käufer demnach im Laufe des Jahres zugelegt. Während der Durchschnittspreis der E-Reader bei 97 Euro liegt, verkaufte sich die Hälfte aller Tablets zu Preisen unter 200 Euro.

Der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein verbreitet per Pressemitteilung eine überraschende Nachricht: Die Bedeutung des elektronischen Publizierens für die Verlage wächst. Das zeige der Brachenindex New EPIX, der Vertriebskennzahlen und Digital-Erlöse kombiniert und jetzt bei 13,03 liegt. Aha.

Die komplette Meldung stellt diesen Sachverhalt in ein paar Sätzen mehr dar:

“Der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Kommission Digitale Medien der Deutschen Fachpresse haben ein neues Trendbarometer für das E-Publishing veröffentlicht: den New EPIX. Der Index misst die Erwartungen deutscher Verlage an digitale Medien und bildet die Stimmung der Branche zum Elektronischen Publizieren ab. Der Wert ist von 10,7 Zählern in 2012 auf 13,03 Zähler in 2013 gestiegen. Damit spiegelt der New EPIX die wachsende Bedeutung des elektronischen Publizierens für deutsche Verlage wider.

Viele Distributoren bieten an, eBooks auch im Ausland zu vertreiben. Welche Märkte generell interessant sein könnten und was Sie bei Übersetzungen beachten sollten, hatte ich schon in zwei eigenen Artikeln geschildert.

Doch die einzelnen Märkte verdienen auch gesonderte Aufmerksamkeit, die Ihnen am besten Autoren nahebringen sollten, die im betreffenden Sprachraum leben. Nachdem sich letztens Elke Becker um den spanischsprachigen Raum gekümmert hat, erzählt eine Kollegin heute vom Self Publishing in ihrer Wahlheimat. Ich übergebe das Wort…

Grundsätzliches

In Italien gibt es ein starkes Nord-Süd-Gefälle, was die Arbeitslosenrate und das Durchschnittseinkommen anbelangt. In Sizilien gibt es mehr als 21 Prozent Arbeitslose, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei knapp 40 Prozent. Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld sind so gut wie inexistent. Die Provinz Bozen, allgemein unter dem Namen Südtirol bekannt, weist in Italien die höchste Quote an Arbeitnehmern auf (nur 5,4 Prozent Arbeitslose).

Ein großer Teil der Bevölkerung südlich von Rom kämpft täglich ums Überleben. Der Lebensstandard von Lombarden, Venetern, Trentinern und Südtirolern ist hingegen sehr mitteleuropäisch. Das kulturelle Interesse und somit auch das Leseverhalten sind hingegen mehr oder minder ausgewogen.

eBook-Markt Italien

Jeder Italiener hat ein oder mehr Handys, viele sind Smart- oder iPhones. Tablet-Computer oder iPads sind absolut in. E-Book-Reader sieht man nur wenige, egal ob auf den Straßen oder in den Verkehrsmitteln. Allerdings lesen Italiener kaum in der Öffentlichkeit (im Gegensatz zu den Russen). Italiener sind selten alleine unterwegs, lesen daher in den trauten vier Wänden.

Buchreport und Selfpublisherbibel.de haben die große Autoren-Umfrage zum Self Publishing in Deutschland zum Anlass genommen, in einem zweiten Schritt nun auch die Dienstleister zu befragen. Wie beurteilen Neobooks, ePubli, BoD, Tredition, Xinxii, Beam, Feiyr, Mein-Bestseller und Monsenstein & Vannerdat die Entwicklung? Was planen sie für die Zukunft, was versprechen sie sich vom Markt? Die Antworten lesen Sie ab heute hier und auf buchreport.de. Keine Antworten dazu erhielten wir von den drei US-Unternehmen und von Kobo.

Amazon und der Markt

1. Frage: Amazon dominiert große Teile des Buchmarkts, z.B. den gesamten E-Book-Markt, Gebrauchtbuchmarkt und den Markt für digitale Hörbücher. Entwickelt sich der Selfpublishing-Markt in die gleiche Richtung?

ePubli: Zuallererst: Amazon ist weit davon entfernt, den eBook-Markt zu dominieren. Bei epubli machen wir den Großteil unserer eBook-Umsätze über Apple iBooks, Google Play & Co. Und der Markt ist weiter in Bewegung. So schaffte die Tolino-Allianz aus Weltbild, Hugendubel etc. mit Vertriebsstart im Mai aus dem Stand einen Umsatzanteil von 24%.
Die Frage ist also: Sollten sich Autoren exklusiv an Amazon als einzigen Vertriebspartner binden und mehr als die Hälfte des Marktes außen vorlassen? Wir empfehlen das nicht.

Beam: Ich befürchte ja.

O’Reilly bietet eine für Self Publisher sehr interessante Lektüre gratis an: Eine Analyse des internationalen eBook-Marktes. Der als PDF, ePub und Mobi erhältliche Titel “The Global eBook Market: Current Conditions & Future Projections” liefert eine wirklich globale Sichtweise – der Leser erfährt nicht nur, was in den USA und Westeuropa passiert, sondern auch Osteuropa, Brasilien, China oder Indien spielen eine große Rolle. Weihnachten 2012 hat sich der brasilianische Markt zum Beispiel “spektakulär” entwickelt, mit Steigerungen um das Zehnfache. 2013 sollen eBooks etwa 2,6 Prozent des Buchmarkts in Brasilien ausmachen – diese Zahl hat auch Deutschland gerade erst erreicht.