Die Erfahrungen, die ich als Autor und mit der Selfpublisherbibel gesammelt habe, gebe ich nun auch in Form eines Online-Kurses weiter. Der Kurs, der aus Vorträgen und praktischen Übungen besteht (insgesamt 53 Lektionen), entspricht ungefähr einem Wochenend-Seminar. Er hat aber einen großen Vorteil: Sie können ihn aus dem Wohnzimmer absolvieren, und zwar so oft, wie Sie mögen, ein Leben lang, und zu jeder Zeit.

In über neun Stunden Video erkläre ich Ihnen die gesamte Welt des Selfpublishing – das praktische Vorgehen ebenso wie die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zu den meisten Videos erhalten Sie Zusammenfassungen in PDF-Form. Am Ende jedes Abschnitts folgt eine kleine Prüfung. Der Kurs ist sowohl im Web als auch über Smartphone und Tablet abrufbar. Mit den Smartphone- und Tablet-Apps der Udemy können sie ihn sogar mit ins Flugzeug oder mit auf eine Bahnreise nehmen.

Sie haben es vielleicht schon im Hauptmenü gesehen: Oft bekomme ich per E-Mail Fragen gestellt, antworte kürzer oder länger – und dann ist zwar dieser Autorin oder diesem Autor geholfen, aber die anderen haben nichts davon (auch wenn so eine Frage oft genug als Artikel-Anregung dient). Warum dann nicht gleich alles dokumentieren?

Deshalb gibt es nun einen neuen Service: “Stell eine Selfpublishing-Frage!” Die Idee hatte “PR-Doktor” Kerstin Hoffmann, und sie passt so gut zur Selfpublisherbibel, das ich sie mir ausgeborgt habe.

Die Verlagsgruppe Random House startet in Deutschland mit Twentysix ein eigenes Selfpublishing-Portal (der Name zielt auf die 26 Buchstaben des Alphabets ab). Die technische Umsetzung hat dabei BoD übernommen – und das ist dem Angebot auch anzumerken. Allerdings sind bisher wenig Gründe erkennbar, nicht gleich zum Original zu gehen. Hier ein Preisvergleich:

Die deutsche (aber in den USA lebende) Autorin Cornelia Funke wird Self-publisherin – jedenfalls für Ihre in den USA und Großbritannien erscheinenden Bücher. Die Entscheidung fiel, wie Publishers Weekly berichtet, offenbar nach inhaltlichen Diskussionen mit dem Lektorat ihres US-Verlags Little, Brown (gehört zur weltweiten Hachette-Gruppe).

Funke gründete demnach ihren eigenen Verlag “Breathing Books” gemeinsam mit der in Los Angeles angesiedelten Multimedia-Firma Mirada Studios. In Funkes Eigen-Verlag sollen in Zukunft maximal zwei bis vier Bücher pro Jahr erscheinen, dazu Apps aus den Welten der Funke-Titel.

Der Buchdruck wurde nicht von Verlegern erfunden – für lange Zeit war es der übliche Weg, sein Werk im Selbstverlag an den Leser zu bringen. Ruprecht Frieling hat die Geschichte des Selfpublishing nun in einem Buch aufgeschrieben, das er “Weltberühmt durch Selfpublishing” genannt hat. Der Untertitel “Was Autoren aus der Geschichte des Veröffentlichens lernen können” deutet ein bisschen in die falsche Richtung, denn der Band (als eBook: 3,99 €, als Taschenbuch: 12,80 €) ist nicht als Anleitung zu verstehen. Vielmehr nimmt uns der Autor mit auf eine vergnügliche Reise durch die Geschichte des Veröffentlichens, die sich – Überraschung – in wesentlichen Teilen als Geschichte des Selfpublishing erweist.

Die größte Bühne gibt Frieling im Buch dabei den Menschen, ohne die kein Buch möglich wäre: den Autoren. In fünfzehn Porträts erfährt der Leser zum Beispiel, warum Marcel Proust oder Hermann Hesse Selbstverleger wurden – oder wie Nika Lubitsch zur Bestsellerautorin wurde. Ob man aus jeder dieser Geschichten etwas lernen kann, sei dahingestellt – bei einer spannenden oder kuriosen Story hätte ich diesen Anspruch aber auch gar nicht.

Es passiert ja nicht oft, dass ein neues Selfpublishing-Angebot an mir vorüber geht, aber diesmal hat mich erst eine Frage in der Selfpublishing-Gruppe bei Facebook darauf aufmerksam gemacht: Vor ein paar Tagen (oder Wochen?) muss die Mayersche Buchhandlung ihr eigenes Selfpublishing-Portal eröffnet haben. Der vor allem in Nordrhein-Westfalen aktive Händler ist digital schon länger vorbildlich aktiv, etwa mit dem Social-Reading-Portal “Was liest du?”.

Nun hat man also zu den Lesern auch die Autoren im Fokus. “Bookmundo” basiert auf einer White-Label-Lösung von Meinbestseller.com. Das hat den Vorteil, dass die Software schon getestet ist – für den Start einer neuen Plattform sonst übliche Bugs dürften hier selten sein. Nachteilig ist, dass dann überraschende, neue Funktionen fehlen – und die Preise vom Kooperationspartner mit vorgegeben werden.

So viel zu den häufigsten Fehlern – und wie machen Sie nun alles richtig? Folgen Sie am besten einer einfachen Strategie und haken Sie einen Punkt nach dem anderen ab. Bleiben Sie im Augenblick. Im Stadium 1 brauchen Sie sich über Punkt 5 noch keine Gedanken zu machen. Anderenfalls erscheint Ihnen die unabhängige Veröffentlichung bloß komplizierter, als sie in Wirklichkeit ist.

1. Besorgen Sie sich, was Sie für den Anfang brauchen

Eine Geschichte (den “Plot”, in Stichworten aufschreiben), möglichst viel Zeit (bewusst freischaufeln – Sie brauchen nicht täglich zehn Stunden zu schreiben, wichtiger ist es, regelmäßig ein kleines Pensum zu schaffen), den richtigen Ort (können Sie wirklich kreativ sein, wenn hinter Ihnen zwei kleine Kinder wuseln?) und das beste Werkzeug (das kann Ihr gewohntes Microsoft Word sein, aber auch ein Schreibprogramm wie Papyrus Autor oder Scrivener – und denken Sie an Sicherheitskopien!).

In Japan schnäuzen Sie sich besser nicht in der Öffentlichkeit die Nase. In Spanien machen sie sich unmöglich, wenn Sie sich an einen bereits besetzten Tisch platzieren – selbst wenn an einem Achtertisch noch sieben Plätze frei sind. In Indien bleiben Sie besser stehen, statt sich auf einer Bank neben einer Frau niederzulassen. Welche Fehler und Peinlichkeiten können Ihnen als unabhängiger Autor passieren – und welche Strategien sollten Sie stattdessen wählen?

1. Der Fehlerteufel hat zugeschlagen

Leser sind zwar in der Regel keine Rechtschreib-Fetischisten – aber sie merken doch, wenn ein Autor ungewöhnlich viele Fehler macht. Finden sich schon auf den ersten Seiten der Leseprobe offenkundige Rechtschreibfehler, dann verlieren Sie sofort an Glaubwürdigkeit. Einem unprofessionellen Autor traut kein Leser spannende Geschichten oder korrekte Sachbuch-Informationen zu.