Vor ein paar Wochen gab es in der Selfpublishing-Gruppe in Facebook eine teilweise kontrovers geführte Diskussion zwischen Autoren und Bloggern. Den Stein des Anstoßes bildete der Begriff “Selfie”, der in einer Blogger-Aktion einer Firma für Selfpublisher geprägt worden war. Die Verwunderung der Blogger über die als herabsetzend empfundene Reaktion auf eine gut gemeinte Aktion ist symptomatisch für das gegenseitige Unverständnis: Bloggern ist oftmals wohl nicht klar, dass Autoren einen sehr engen Bezug zur Sprache haben, die ihr einziges Werkzeug ist. Ein Wort, das schon so klar für andere Zwecke vergeben ist, kann eigentlich in seiner Umdeutung nur auf Widerspruch stoßen.

Aber es muss ja nicht bei solchen Missverständnissen bleiben. Ich glaube, ich kenne beide Seiten gut genug, um es mal mit einer Übersetzung zu probieren. Deshalb heute der erste Teil, der sich speziell an Buchblogger richtet: Der Selfpublisher, das unbekannte Wesen.

Das Jahr ist noch jung genug, ein paar Vorhersagen zu wagen. Was wird 2015 den unabhängigen Autoren bringen? Kommt die große Marktbereinigung über uns? Werden Buch-Flatrates am Jahresende Geschichte sein? Eröffnet Thalia zur Frankfurter Buchmesse ein Selfpublishing-Angebot? Als Selfpublishing-Papst habe ich ja einen kurzen Draht zu allen Informationen, was die Zukunft betrifft – sollte sie nicht so eintreffen wie prognostiziert, lehne ich trotzdem jede Verantwortung ab.