An einem eReader mit 5 Zoll Diagonale hat sich schon Kobo versucht: Der Kobo Mini (siehe auch mein Kobo-Handbuch) war bei seinem Erscheinen vor einem Jahr der kleinste und leichteste eReader der Welt. Diesen Titel macht ihm nun der Pocketbook Mini streitig, der noch drei Gramm weniger wiegt.

Die Frage ist allerdings: Kann sich der Hersteller dafür etwas kaufen? Denn das Problem ist, dass die Zielgruppe wohl recht überschaubar ist. Seit der kleine Kindle bei Amazon nur noch 49 Euro kostet, erscheinen die 59 Euro, die Pocketbook für den Mini haben will, nicht mehr wirklich günstig. Also muss der geneigte Käufer wohl auf die geringen Abmessungen des eReaders scharf sein. Zu dumm nur, dass ausgerechnet jetzt bei Gadgets mit Bildschirm ein gewisser Trend zu größeren Displays erkennbar ist…

Die Mini-Maße des eReaders haben allerdings durchaus einen Vorteil. So kann man das Gerät wirklich noch gut in die Hosentasche stecken. Die 131 Gramm hält man auch noch bequem zwischen zwei Fingern. Da die Blätter-Knöpfe vom Seitenrand unter den Bildschirm gewandert sind, ist aber auch genau diese Haltung notwendig. Es sei denn, man hat zwei Hände frei wie vielleicht abends im Bett. Dort braucht man, das ist schon selten geworden, unbedingt eine Lampe, denn es gibt keine eingebaute Beleuchtung.

Es ist inzwischen ungewöhnlich, wenn ein Hersteller bei einem neuen Produkt den Preis im Vergleich zum Vorgänger erhöht. Genau das hat Kobo mit dem Kobo Aura vor, der den Kobo Glo ablöst. Im Vergleich zum Hauptkonkurrenten Kindle Paperwhite ist der neue eReader 20 Euro teurer, im Vergleich zum Tolino shine sogar 50 Euro. Was bekommt der Nutzer dafür?

Zunächst mal einen eReader, der gut in der Hand liegt und trotz des matten Bildschirms gut aussieht. Kobo hat beim Design ein gutes Händchen bewiesen. Der Rahmen um das Display ist so schmal, dass man sich das Gerät auch gut in einer  Damenhand vorstellen kann. Der rechte Daumen blättert dann, Linkshänder können aber auch auf den linken Daumen umstellen.

Der Kobo Aura reagiert in jeder Lebenslage sehr flott, man merkt, dass die Software von einem 1-GHz-Prozessor angetrieben wird. Bücher öffnet er schnell, beim Blättern verzichtet er sehr oft auf den kompletten Neuaufbau der Seite (Refresh), der bei anderen Geräten einen lästigen Grafikeffekt verursacht. Beim Blättern ist das Gerät merklich schneller als etwa der Paperwhite (der allerdings in wenigen Tagen runderneuert auf den Markt kommt) und deutlich flotter als der Tolino.

Gute eReader sind praktisch: Der Akku hält fast ewig, der Bildschirm ist auch in der Sonne noch gut ablesbar, frischer Lesestoff wandert per Funk auf das Gerät, das Schriftbild ist lesefreundlich und kontrastreich, und wer eine Brille braucht, stellt einfach die Schrift etwas größer. Bei den besseren neuen Modellen kann man sogar nachts noch ohne Zusatzbeleuchtung lesen.

Einziger Nachteil: Farbdarstellung beherrschen die gängigen Modelle nicht. Es gibt zwar ab und zu Hersteller, die farbfähige Technik einsetzen. Ich habe mir zum Beispiel extra den Kyobo aus Korea (mit Qualcomms inzwischen eingestellter Mirasol-Technik) und den Ectaco-Color-eReader aus den USA (mit Color-eInk) kommen lassen. Doch massentauglich ist die Technik bisher nicht geworden – dazu war die Konkurrenz durch die Tablets wohl zu groß. Denn diese boten bisher bei geringerem Preis eine weitaus bessere und schnellere Farbdarstellung als jeder Color-eReader.

Das, dies muss ich vorausschicken, hat sich nicht geändert. Wer einen Pocketbook Color Lux in der Hoffnung kauft, darauf nun Hochglanz-Magazine oder Bildbände in einer dem Tablet vergleichbaren Optik lesen zu können, wird ganz sicher enttäuscht. Trotzdem ist das knapp 250 Euro teure Gerät interessant – und am Ende des Beitrags werden Sie wissen, warum und für wen.

Jutoh ist mein Lieblings-Werkzeug zum komfortablen Erzeugen von eBooks, die auf allen möglichen Geräten eine gute Figur machen. Dabei macht Jutoh auch noch alle möglichen Features eines eBooks einfach zugänglich, etwa Inhaltsverzeichnisse oder Indices. Nur bei Tabellen muss man hier mit HTML arbeiten.

Allerdings galt das bisher nur für eBooks ohne echte Gestaltung, bei denen der Text so fließt, wie es der Leser anhand seiner eigenen Vorlieben befiehlt. Für manche Zwecke ist das jedoch unpraktisch. eBooks mit hohem Bildanteil, Kinderbücher, Rezeptbücher, Reiseführer und so weiter könnten von einem fest vorgegebenen Layout (fachsprachlich “fixed layout”) profitieren, das die eBook-Standards von Amazon (KF8) und der restlichen Welt (ePub 3) auch bereits vorsehen. Werkzeuge, mit denen man standardkonforme eBooks in diesen Formaten systemübergreifend erstellen kann, gibt es jedoch derzeit im Grunde nicht. Jutoh 2 soll diese Lücke nun finden. Interessierte können unter http://www.jutoh.com/preview.htm eine Vorabversion herunterladen.

Ich habe die Version für den Mac einem Kurztest unterzogen. Die Installation unter MacOS 10.7 läuft reibungslos. Die Preview akzeptierte auch meinen bezahlten Benutzer-Key für Jutoh 1. Netterweise liegt eine Beispiel-Datei bei, mit der man die neuen Features testen kann. Beim Erstellen eines neuen eBooks stößt man schnell auf das neue Feature: Die Entscheidung, ob es “reflowable” oder “fixed” gestaltet werden soll, gilt, bis dass der Tod uns scheidet.

Beim Stöbern im Netz stieß ich heute zufällig auf “The Joel Test: 12 Steps to Better Code” von Joel Spolsky. Spolsky ist ein in der Szene unter anderem für sein Blog “Joel on Software” bekannter Programmierer. Sein nicht ganz ernstgemeinter Joel-Test soll Programmierer über zwölf einfache Ja/Nein-Fragen animieren, über die Erfolgschancen ihres eigenen Projekts nachzudenken.

Beim Lesen des Beitrags fiel mir auf, dass sich der Test auch leicht auf Projekte im Self Publishing übertragen lassen müsste, wenn man die einzelnen Werkzeuge anpasst und berücksichtigt, dass das Erstellen eines Buches oder eBooks oft weniger Teamprozess ist als das Programmieren. Das versuche ich hiermit – Ihre Berichtigungen und Kommentare dazu sind mir sehr willkommen.

Es geht dabei nicht um den Prozess des Schreibens an sich, sondern um das Drumherum. Die Bedingungen also, unter denen das Buch entsteht – sie machen den Unterschied, ob ein Buchprojekt scheinbar ewig dauert oder nach der vorgesehenen Zeit beendet ist.

Meine Version des Tests, nennen wir sie den Self-Publisher-Bibel-Test, umfasst nur elf Fragen:

Endlich bin ich dazu gekommen, meinen Tolino shine auf die neueste Software zu aktualisieren. Was gibts Neues? Die Programmierer haben sich der wichtigsten Kritikpunkte angenommen, die ich noch beim ersten Test des Tolino shine genannt hatte. Also: interne Links im Text funktionieren nun.

Man kann Markierungen und Notizen anfertigen, die gemeinsam mit den Lesezeichen abrufbar sind. Wo der Tolino den Inhalt der Markierungen speichert, habe ich noch nicht herausgefunden. Zeilenrand und -abstand sind nun einstellbar, dito die Formatierung. Bei Büchern auf SD-Karte vergisst der eReader die Lesezeichen nicht mehr, wenn man die Karte entfernt.

Lesezeichen (oben rechts), interner Link (3. Zeile), Notiz (7. Zeile) und Markierung (letzte Zeilen) in einem Tolino-eBook.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nie ein eBook zu verschenken. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel – und es schien mir Zeit für eine solche Ausnahme, um mit Hilfe meines Thrillers Beisha-Getötet einmal systematisch den Zeitablauf einer KDP-Select-Aktion erfassen zu können. Eher zufällig ergab sich, dass auch Kollege Michael Meisheit mit seinem Irgendwas ist immer dieselben Gratistage nutzte – so konnte er ebenfalls noch interessante Zahlen liefern.

Zuerst zur Technik: Weil ich wissen wollte, woher die Amazon-Kunden von einem kostenlosen Titel erfahren, habe ich den Test vorher mit allen relevanten Portalen (siehe Die wichtigsten Adressen für Werbeaktionen mit kostenlosen eBooks) abgesprochen. Ich musste den Anbietern für die Werbung für mein eBook Spezial-Links zuteilen. Diese stellt praktischerweise und ganz legal Amazon selbst bereit, über den offiziellen Amazon-Link-Verkürzer amzn.to. Der wird unter anderem im Amazon-Partnernet angeboten, ist aber auch über bit.ly erreichbar. Bit.ly liefert zusätzlich auch noch die Statistik, die ich brauchte – nämlich sowohl, auf welchen Websites geklickt wurde (“Referrer”) als auch welcher Link wie oft angeklickt wurde (“Clicks”).