Es ist immer wieder spannend mit anzusehen, wie Amazon das eigene Geschäft vorantreibt. Immerhin hat es die Firma nicht leicht: Von den Verlagen ob ihrer Marktmacht argwöhnisch beäugt, von den Buchhändlern gehasst, von unabhängigen Autoren gern genutzt, muss Amazon stets so agieren, dass keine Seite zu sehr verschreckt wird.
Nachdem die eBook-Sparte in Deutschland lange auf den Self-Publishing-Service KDP gesetzt hatte, begann man im Frühjahr, auch den eBooks publizierenden Verlagen Gutes zu tun: Die Kindle-Deals der Woche wurden nach Deutschland gebracht. Das hat dem Umsatz insgesamt genutzt und auch den unabhängigen Autoren nicht wirklich geschadet. Doch Verlagen hat Amazon (außer einer knallharten Einkaufspolitik) stets auch Bonbons geliefert, etwa die Möglichkeit, Rabattaktionen durchzuführen oder eBooks schon vor dem eigentlichen Erscheinungstermin zu verkaufen.
Unabhängige Autoren hingegen hielt man eher an der kurzen Leine: Das für Verschenkaktionen unumgängliche KDP-Select-Programm fordert unbedingte Exklusivität. Weitere Marketing-Möglichkeiten gab es im Grunde nicht: gut für externe Anbieter wie XTME, die Self Publishern die Organisation von Rabattaktionen ermöglichen. Damit scheint jetzt Schluss: zumindest den umsatzstärkeren unter den KDP-Autoren stehen nun neue Möglichkeiten offen. Zuletzt gab es da etwa das Rabattprogramm „Sommerlektüre für den Kindle„, für das eine Reihe Self Publisher ausgewählt wurden. Beim KDP-Support in Luxemburg kümmert sich ein Kollege speziell um Top-Autoren, die dadurch einen direkten Ansprechpartner bekommen und bei Reihentiteln etwa auch Vorveröffentlichungs-Daten terminieren können. Self Publisher werden damit immer mehr wie Verlage behandelt – eigentlich ein logischer Schritt.
Dazu passt auch, dass Amazon nun einen Menschen sucht, der die „Möglichkeit ergreift, den lokalen Buchveröffentlichungs-Prozess in Deutschland zu revolutionieren„, wie es die Anzeige für einen „Kindle Direct Publishing Business Development Manager Germany“ formuliert. Das Stellenangebot ist zwar vom März, gilt aber noch immer (das PR-Team sucht übrigens ebenfalls Verstärkung).
Die Self-Publisher-Charts vom 2.9.: Das Gesetz der Serie | Die Self-Publisher-Bibel
[…] Erfolg zieht Erfolg nach – der Grundsatz gilt auch in den Top 100. Beispiele wie Hanni Münzer mit ihrer Seelenfischer-Reihe oder Hannah Kaiser mit der “Verlockung” platzieren auch Neuerscheinungen erfolgreich in den Charts. Und diese holen dann auch die Vorgänger-Bücher wieder mit nach oben. Volker Ferkau verkauft in dieser Woche einen bisher nur vorbestellbaren Krimi ohne jegliche Bewertungen (klar) erfolgreich unter die besten 100 Titel. Seit letzter Woche wissen wir ja nun, wie das via KDP funktioniert. […]
Verena Dahms Autorenseite
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