Vorablese-Plattform Snipsl überrascht mit neuem Geschäftsmodell

“Snipsl” ist eine App, in der Autoren Ausschnitte aus künftigen Büchern veröffentlichen können. Leser können dann kommentieren; per Umfrage kann die Autorin die Leserinnen aber z.B. auch über den Fortgang der Geschichte abstimmen lassen. Hinter dem Konzept steht die Autorin Jasmin Wollesen (auch unter dem Pseudonym A. J. Blue bekannt). Die App selbst wird inzwischen von einer GmbH, der Snipslmedia, entwickelt und betreut.

Ursprünglich, das ist auch noch in den ersten Autorenverträgen nachzulesen, war geplant gewesen, nach dem Abschluss des Betastadiums Leser für die App bezahlen zu lassen. Die AutorInnen sollten dann anteilig davon profitieren. Inhalte im Netz zu verkaufen, ist allerdings schwierig, das haben auch schon die ganz Großen wie etwa BasteiLübbe mit ihrer Oolipo-App lernen müssen. Auch Snipsl hat sich nun offenbar von solchen Plänen verabschiedet. Stattdessen gibt es ein dreistufiges Bezahlmodell für die AutorInnen, die Inhalte in die App einstellen.

  • Das Basic-Modell bleibt kostenlos. Bedingung ist allerdings, dass der Nutzer pro Quartal exklusive Inhalte für Snipsl bereitstellt oder aber die Snipsl-App in einer Veröffentlichung erwähnt.
  • 29 Euro im Monat kostet das Premium-Modell, das Zugriff auf die Statistik gibt, das Buch für eine Woche pro Jahr in den Highlights featured und einen Impressums-Service bietet.
  • 49,90 Euro im Monat sind für den Professional-Tarif fällig, der die Werbe-Frequenz auf 4 x pro Jahr erhöht und Zugriff auf Augmented-Reality-Funktionen bieten soll.

Wer keinen neuen Vertrag abschließt, ist ab 8. Mai nicht mehr als Autorin oder Autor dabei.

Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass Start-ups ihr Geschäftsmodell ändern. In diesem Fall lief in der Kommunikation allerdings einiges schief und unprofessionell, wie Nutzer berichten. Die vorgesehenen Änderungen erfuhr nur ein Teil der Nutzer per Newsletter, anschließend ging es in der Facebook-Gruppe für Snipsl-Autoren heiß her. Besonders das Basis-Modell stieß auf Unverständnis, zumal zunächst kommuniziert wurde, dass man vier Kurzgeschichten schreiben und für Snipsl werben müsse, was später dann revidiert wurde.

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