Vorbild für Deutschland? Wie öffentliche Bibliotheken in den USA mit Self Publishern umgehen

biblioboard

Ein schönes Beispiel über einen aufmerksamen Umgang mit unabhängigen Autoren ist mir gerade in den USA begegnet. Es zeigt gleichzeitig den Unterschied zwischen Anwesenheit und Sichtbarkeit. Über Distributoren ist es schon länger möglich, die Bibliotheken zu beliefern. In den USA übernimmt das zum Beispiel Smashwords, in Deutschland liefern BoD, Bookrix, Feiyr und Tredition an die Onleihe aus. Allerdings entscheidet hüben wie drüben jede Bibliothek selbst, was sie ins Programm nimmt. Sie muss schließlicgh dafür auch an die Rechteinhaber zahlen.

An dieser Stelle setzt das “SELF-e”-Programm an. Der Begriff setzt sich aus “Self Publishing” und “eBooks” zusammen – das zeigt die Richtung. Unabhängige Autoren können über die Website ihre Titel einreichen (PDF oder eBook). Diese werden dann kostenlos geprüft und in den Bibliotheken des jeweiligen Bundeslandes angeboten, ohne dass der Autor einen Distributor nutzen müsste. Zusätzlich werden die besten Titel pro Genre in redaktionellen Sammlungen zusammengefasst, die allen teilnehmenden Bibliotheken angeboten werden. Diese Empfehlungslisten lösen damit das Problem der Sichtbarkeit: Sie geben den Bibliothekaren das Gefühl, tatsächlich zum Leserbedarf passende Titel anzufordern.

Wann bietet die deutsche Onleihe einen solchen Service? Studien zeigen übrigens, dass Bibliotheksnutzer nicht unbedingt weniger Lesestoff kaufen als andere…