Weg vom Durchschnitt: Amazon berechnet Punktzahl nun nach Algorithmus

Irgendwann in den letzten Wochen (und ohne große Ankündigung) hat Amazon die in den USA schon seit 2015 übliche Berechnung des Sternchen-Wertes für die Rezensionen nun auch auf dem deutschen Markt umgestellt. Wenn man auf der Buch-Detailseite mit dem Mauszeiger in der Rezensionsabteilung auf den Wert zeigt, erscheint folgende Meldung, die das Verfahren erklärt:

Amazon berechnet die Sternbewertungen eines Produkts mithilfe eines maschinell gelernten Modells anstelle des Durchschnitts der Rohdaten. Das maschinell gelernte Modell berücksichtigt Faktoren wie das Alter einer Bewertung, die Beurteilung der Nützlichkeit durch Kunden und ob die Bewertungen aus geprüften Einkäufen stammen.

Damit stellt die Sternchen-Bewertung nicht wie früher das arithmetische Mittel über alle Kundenbewertungen dar. Stattdessen spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • die Hilfreich-Klicks der anderen Nutzer
  • das Alter einer Rezension
  • ob es sich um verifizierte oder aber nicht verifizierte Käufe handelt

Ein Algorithmus berechnet daraus dann eine Sternchenzahl, die über oder unter der Bewertung nach dem alten System liegen kann. Im Beispiel auf dem Bild oben liegt das arithmetische Mittel zum Beispiel bei 3,85, während Amazon 4,0 von 5 Sternen angibt.

Für Titel in Kindle Unlimited bzw. Prime Reading negativ ist allerdings die Tatsache, dass Bewertungen von darüber ausgeliehenen E-Books nicht als verifizierter Kauf gewertet werden. Sie fließen also weniger stark in die Sternchenwertung ein. Gerade in Genres, in denen sehr viel geliehen wird, ist das dann ein Problem – das allerdings auch die Mitbewerber betrifft.