Wie Selfpublisher und Verlage mit dem Thema Kopierschutz umgehen

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Einige Verlage verkaufen ihre Titel inzwischen nur noch ohne harten Kopierschutz (DRM). Das ist sinnvoll – inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, dass ein Kopierschutz nur den ehrlichen Lesern schadet. Denn er verhindert, dass die Käufer das eBook nutzen können, wie es ihrem Bedarf entspricht. Wenn ein eBook-Leser zum Beispiel von Amazon zu Tolino oder in entgegengesetzte Richtung wechselt, warum auch immer, kann er all seine mit DRM versehenen eBook-Käufe ab sofort vergessen: Diese sind auf dem neuen Gerät nicht lauffähig. Und das DRM zu entfernen, das verbietet in Deutschland das Gesetz.

Wer sich um Recht und Gesetz nicht schert, der Raubkopierer also, der hat damit keine Probleme: Einfach aus dem Netz das passende Werkzeug suchen, Kopierschutz entfernen, eBook hochladen – das dauert ein paar Sekunden. Um es klar zu sagen: Autorinnen und Autoren, die trotzdem ein DRM verwenden, schaden also ihren eigenen, ehrlichen Käufern – und den Dieben ist es egal.

Hat sich das bereits unter Selfpublishern herumgesprochen? Offenbar nicht. Stand heute kommen auf 46 eBooks von Indie-Autoren ohne DRM bei Amazon genau 54 mit Kopierschutz. Die Mehrheit setzt also nach wie vor auf DRM. Noch weniger leserfreundlich verhalten sich allerdings die Verlage. Nicht einmal jeder zehnte Verlagstitel ist bei Amazon DRM-frei erhältlich. Mit besonders schlechtem Beispiel geht dabei übrigens Amazon Publishing voran, wo jeder einzelne Titel kopiergeschützt ist.

Um bei KDP ein eBook ohne DRM einzustellen, müssen Sie in Schritt 6 die OptionDigitale Rechteverwaltung nicht aktivieren” anklicken (siehe Bild). Diese ist standardmäßig nicht eingeschaltet. Achtung: nachträglich lässt sich der Kopierschutz nicht entfernen.