Amazon weit vorn? E-Book-Vertrieb Readbox liefert interessante Marktzahlen

Der Dortmunder E-Book-Vertrieb Readbox liefert in seinem Jahresrückblick 2018 interessante Zahlen nicht nur zum eigenen Geschäft, sondern auch zum E-Book-Markt generell. Der Dienstleister hat 2018 knapp 15 Millionen E-Books verkauft – die Zahlen sollten also eine gewisse Aussagekraft haben. Readbox arbeitet zwar generell für Verlage, aber auch der Selfpublishing-Dienstleister Tredition gehört zu den Kunden.

Hier die Fakten, die ich am spannendsten fand. Alles weitere können Sie hier selbst nachlesen.

  • Die E-Book-Durchschnittspreise stiegen im dritten Jahr in Folge an – von 5,77 € im Jahr 2016 auf 7,41 € im Jahr 2018. Ein Trend zu billigeren Preisen ist nicht erkennbar.
  • Marktführer ist und bleibt Amazon, und zwar mit größerem Vorsprung, als das etwa die Umfrage-Zahlen der GfK belegen. Readbox spricht hier nur von “Händler 1”, “Händler 2” und so weiter, aber die Zuordnungen sind mit etwas gesundem Menschenverstand leicht möglich. Demnach hat Amazon seinen Anteil binnen Jahresfrist von 55,55 auf 58,86 Prozent erhöht. Thalia kommt als Zweitplatzierter auf 22,23 Prozent (leichter Rückgang). Die ersten vier Händler (Amazon, Thalia, Weltbild, Hugendubel) machen 91 Prozent des Marktes unter sich aus.
  • E-Book-Bundles (Sammelbände) erzielten im Vergleich zur Summe der Einzelbände im Mittel einen 24-fach höheren Umsatz.
  • 11 Prozent der Leser, die auf eine Anzeige (Link) im E-Book klickten, kauften auch etwas.
  • Bei den Preisaktionen der Verlage standen Verschenkaktionen mit 62 Prozent im Vordergrund. Bei jeder zehnten Verschenkaktion kam es später zu einer Verdopplung der Verlagseinnahmen. Preisaktionen hingegen führten während der Aktion zu zehnfachem Absatz und fünffachen Verlagseinnahmen. Kindle-Deals waren dabei am erfolgreichsten; 70 Prozent der Kindle-Deals führten mindestens zu verdoppelten Verlagseinnahmen. Im Mittel verbesserten Preisaktionen den Amazon-Bestsellerrang eines E-Books um 3118 Plätze (gemessen zwei Wochen vorher und zwei nachher).
  • Wären die ausgelieferten E-Books als Taschenbücher gedruckt worden, hätte das eine Masse von 45 Tonnen (Papier und Karton) ergeben.
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