Ein ganzer Schwung neuer Hardware kommt von Amazon: Der Kindle-Konzern hat das FireTV, den FireTV-Stick und die Fire-Tablets runderneuert. Das neue FireTV (99 Euro) kann nun als erster Streaming-Player eines Markenanbieters in 4K-Auflösung streamen. Entsprechende 4K-Videos soll es von Amazon und von Netflix geben. Praktischerweise kann man den Speicherplatz des FireTV nun auch mit MicroSD-Karten um bis zu 128 GB erweitern.

Der FireTV-Stick hat Sprachbedienung erlernt – dazu wurde seine Hardware leicht aufgebohrt.

Pünktlich zum 15. des Monats hat Amazon die KindleUnlimited-Abrechnungen online gestellt. Demnach gab es im August pro gelesener Seite nur noch rund 0,46 Euro-Cent. Das liegt nahe deutlich unter den 0,53 Cent des vergangenem Monats. Der Bonus beträgt weltweit diesmal 11,8 Millionen US-Dollar, was bei 0,514 US-Cent pro gelesener Seite eine Gesamt-Seitenzahl von 2,296 Milliarden ergibt.

Amazon startet seine eBook-Flatrate “KindleUnlimited” nun auch in Indien. Auf den ersten Blick bietet sich das gewohnte Bild: Über 1 Million Titel – englischsprachige, aber dafür ist Indien ein riesiger Markt. Die Anzahl indischer Autoren ist dabei vergleichsweise beschränkt. Interessant ist hier aber die Preispolitik: Das Abo kostet zum Start pro Monat nur 99 indische Rupien, das sind etwa 1,33 Euro.

Trotzdem erhalten Autoren dieselben Auszahlungen aus dem globalen Select-Fonds. Das heißt, dass Amazon hier schon bei nur einem einzigen ausgeliehenen eBook draufzahlt (oder bei zwei, wenn der Normalpreis von 199 Rupien gilt). Die Firma kündigt deshalb schon in einer E-Mail an: “Vermutlich werden die Auszahlungen für Kindle Unlimited von KDP Select in Indien zukünftig angepasst, damit sie den örtlichen Gegebenheiten des Programms entsprechen.”

Seit der Einführung des Kindle Paperwhite 3 sehen eBooks auf dem Amazon-eReader besser aus als je zuvor: mit hervorragendem Schriftbild und sehr guter Silbentrennung macht das Lesen gerade Viellesern mehr Spaß. Inzwischen sind diese neuen Fähigkeiten über das Firmware-Update 5.6.5 auch auf älteren Modellen verfügbar. Also alles prima?

Nicht ganz. Nutzer des eBook-Converters Calibre haben es zuerst festgestellt: Dateien, die bereits das neue Schriftbild enthalten, werden von Calibre nicht mehr korrekt angezeigt. Das liegt daran, dass Amazon hier ein neues Dateiformat verwendet. Nach Mobi (ganz alt) und AZW3 ist nun KFX an der Reihe.

Neben der neuen Berechnung der KindleUnlimited-Auszahlungen hat Amazon im vergangenen Monat gleich noch eine weitere Neuerung eingeführt: Die AllStar-Boni werden nun nur noch basierend auf den gelesenen Seiten berechnet. Die Verkäufe spielen also keine Rolle mehr. Was Verfasser dicker Fantasy-Wälzer freut, wird Sach- und Fachbuch-, aber auch Kinderbuch-Autoren ärgern, die dadurch gleich doppelt bestraft werden: Für Leihen zahlt Amazon ihnen nun sowieso schon weniger – und die Chance, einen AllStar-Bonus zu erreichen, geht nun gegen Null. Denn dafür müssten von einem 100-Seiten-Sachbuch dreimal mehr Exemplare komplett durchgelesen werden als von einem 300-Seiten-Roman.

Aber auch viele Autoren im Bereich der Belletristik mussten sich in diesem Monat von höheren Boni verabschieden, während andere sich überraschend freuen konnten. Wie die Zahlen von zahlreichen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zeigen (vielen Dank dafür!), sind auch Verkäufe in fünfstelliger Zahl, die im Juni noch einen 5000-Euro-Bonus gebracht hätten, im vergangenen Monat nur noch 1500 Euro Bonus wert. Andererseits war es möglich, für 2000 Verkäufe 3500 Euro Bonus einzufahren.

Obwohl heute Wochenende ist, hat Amazon die Abrechnungen online gestellt. Demnach gab es im Juli pro gelesener Seite rund 0,53 Euro-Cent. Das liegt nahe an den bereits geschätzten 0,5 Cent pro gelesener Seite.

Der Bonus beträgt weltweit diesmal 11,5 Millionen US-Dollar, was bei 0,576 US-Cent pro gelesener Seite eine Gesamt-Seitenzahl von 1,99 Milliarden ergibt. Im Juni waren es laut Amazon noch 1,9 Milliarden Seiten gewesen. Die Steigerung liegt offenbar nicht mehr, wie bisher bei den Ausleih-Vorgängen, bei etwa zehn Prozent pro Monat.

Seit dem 1. Juli können Autorinnen und Autoren ihre eBooks für den Kindle Storyteller Award einreichen – einen von Amazon ausgeschriebenen Buchpreis mit einem Gesamtpreis von 30.000 Euro. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist ist noch ein Monat Zeit. Wie Andreas von der Heydt, Director Kindle Content bei Amazon, im Interview verspricht, sollen alle Bücher eine faire Chance bekommen.

Wie sind Sie mit der bisherigen Beteiligung am Award zufrieden?

Der Kindle Storyteller Award findet 2015 zum erstem Mal statt, und wir haben heute nur sechs Wochen nach Start schon weit über 300 qualifizierte Einreichungen. Diesen Erfolg schreiben wir insbesondere den einschlägigen Blogs und Foren der Autoren zu, die darüber berichten und Informationen zum Wettbewerb teilen. Darüber hinaus stellen wir den Kindle Storyteller Award auch bei Amazon prominent vor unter www.amazon.de/kindlestoryteller sowie auf unserer Homepage. Und bis zum 15. September ist ja noch etwas Zeit – mit der geforderten Mindestlänge von 45.000 Zeichen bzw. 180 Seiten braucht es seine Zeit, ein Werk einzureichen, das Chancen auf den Titel hat. Ich freue mich auch, dass viele Autoren neu dabei sind oder zum ersten Mal ein Buch veröffentlichen. Diese Motivation und Ermutigung ist ein wichtiges Anliegen des Kindle Storyteller.

Lesen.net hat es zuerst gemeldet: Amazons eBook-Flatrate Kindle Unlimited hat gerade die Millionen-Marke übersprungen. 1.030.814 eBooks sind derzeit zum Monatspreis von 9,99 Euro verfügbar. Zieht man davon die 963.995 fremdsprachlichen Titel ab, bleiben 66.819 deutschsprachige eBooks. Das ist etwa halb so viel wie beim deutschen Konkurrenten Skoobe, der aber ebenfalls englischsprachige Werke anbietet.

Eine kleine Ergänzung vom Artikel von Lesen.net: Der Autor wundert sich, dass bei KindleUnlimited die Zahl der Verlagstitel zu sinken scheint. Das ist tatsächlich so – und es ist Absicht. Amazon hat offenbar festgestellt, dass besonders teure Titel besonders häufig gelesen werden, und diese Schritt für Schritt aus dem Angebot entfernt. Dadurch ist der Durchschnittspreis der KU-Titel allmählich gesunken – und mit ihm natürlich die Kosten für Amazon, das die Verlage zum Start mit sehr attraktiven Konditionen geködert hatte.

Eine willkommene Änderung gibt es bei den Produkt-Details für Bücher und eBooks bei Amazon: Das Ranking innerhalb der Kategorien wird nun auch dann angezeigt, wenn ein Titel nicht mehr unter den Top 100 ist. Das gilt für alle Kategorien und Formate, inklusive der Erotik.

In den Bestsellerlisten werden allerdings nach wie vor nur die ersten 100 aufgelistet – mehr Sichtbarkeit entsteht dadurch also nicht.

Unter dem Namen “Untold Stories: Lebenserinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg” rufen Amazon und der National-Geographic-TV-Kanal gemeinsam zu einem Geschichten-Wettbewerb auf. Teilnehmer können bis spätestens 15. August ihre Erinnerungen an Krieg, Vertreibung und Not über die eigens eingerichtete Amazon-Seite einsenden. Die Texte sollten maximal 5000 Wörter umfassen.

Eine Jury wird dann 70 Gewinner auswählen, deren Geschichten ab 2. September in einem Kindle-eBook verfügbar gemacht werden. Die Gewinner erhalten zudem je zehn gedruckte Exemplare. Besonders berührende Texte sollen zudem in Kindle-Singles ausgekoppelt werden. Außerdem wird der National-Geographic-Kanal die Geschichten der Gewinner u.a. in Interview-Form aufarbeiten und im Pay-TV ausstrahlen.