In dieser Woche haben Self Publisher erneut die absolute Mehrheit in den Amazon-Top-100: 51 der 100 Titel kommen nicht aus einem Verlag. Auffällig ist dieses Mal, wie ein erfolgreicher Titel auch ältere Bücher desselben Autors hochziehen kann. Poppy J. Anderson ist denn auch gleich mit vier eBooks in den Top 100 vertreten.

Der mittlere Preis liegt inzwischen gar nahe an den 3 Euro: 2,86 Euro – nicht lange, und auch Self Publisher erreichen günstiges Verlagsniveau. Das kann nur heißen, dass auch in den Köpfen der Leser Qualität keine Frage des Verlagsnamens ist: Die Käufer erwarten keinen Preisabschlag für “geringere Qualität” mehr, der wohl zu Beginn noch eine Rolle spielte.

Die Daten im einzelnen:

In den Amazon-Top-100 dieser Woche zeigt sich deutlich, dass auch Self Publisher längst nicht mehr auf Billig-Titel setzen müssen: Ein Neueinsteiger hat es sogar mit 4,99 Euro geschafft, Glückwunsch an Don Both! Der mittlere Preis liegt nun bei 2,77 Euro. Insgesamt kommen 45 von 100 Bestsellern von Indie-Autoren.

Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Exklusiv-Titel ab. Es sind zwar immer noch 25 Titel nirgends anders zu haben – doch diese Quote lag vor einiger Zeit noch deutlich höher. Anscheinend werden nun auch andere Plattformen für Autoren interessanter – oder die Verschenkaktion als wesentliches Feature des KDP-Select-Programms hat an Attraktivtät eingebüßt. Die Leihbibliothek entwickelt sich ja offensichtlich auch langsamer als der Markt insgesamt.

Die Zahlen im einzelnen:

Bei der Betrachtung der bestplatzierten Titel von verlagsunabhängigen Autoren fällt in dieser Woche auf, dass der mittlere Preis deutlich Richtung drei Euro wandert – mit 2,74 Euro derzeit. Offenbar trauen sich immer mehr unabhängige Autoren, das 99-Cent-Regal auszulassen oder nur in einer Preisaktion zum Start zu bedienen.

Gleichzeitig nutzen auch deutlich mehr Self Publisher als bisher die 3,99-Euro-Kategorie, auf die auch günstige Verlagstitel abzielen. Ich wage deshalb die Prognose, dass Autoren mit fester Leserschaft bald generell auf höhere Preise setzen werden. Nur Neulinge müssen sich dann noch mit günstiger Probier-Ware ins Geschäft wagen.

Insgesamt sind diesmal 45 von 100 Titeln der Amazon-Top-100 unabhängig publiziert, Titel von Amazon Crossing wie gewohnt nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen:

Im Vergleich zur Vorwoche hat sich diesmal erstaunlich wenig getan – neue Titel von Self Publishern finden sich kaum in Amazons Top-100-Liste. Dafür finden sich ein paar alte Bekannte wieder, etwa Andreas Adlon mit “Ausradiert”. Erneut ziehen auch gut laufende Titel ältere Bücher derselben Autoren und Autorinnen mit nach oben.

Eine der alten Bekannten, Martina Gercke, ist nach einer Preiserhöhung auf 2,99 Euro mit ihrem neuen eBook aber wieder aus den Charts verschwunden. Leider hat es auch mein “Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans” nur kurzzeitig ganz nach oben gebracht – Platz 97 für ein paar Stunden.

Insgesamt sind diesmal nur 46 der ersten 100 Titel verlagsunabhängig enstanden – die absolute Mehrheit haben Self Publisher also diesmal verfehlt. Aber was in Bayern für den Wahlsieg reicht… Der mittlere Preis liegt bei 2,58 Euro.

Die Daten im einzelnen:

In dieser Woche scheint besonders hoher Bedarf an Herz und Schmerz zu bestehen – jedenfalls dominieren entsprechende Titel momentan. Vielleicht liegts ja auch an den Zerstörung der Liebesschlösser durch die Bahn, über die der Postillon berichtete… Insgesamt 52 von 100 der Top-Titel sind ohne Verlag im Hintergrund entstanden. Die Quote scheint sich von keinerlei Deals und Preisaktionen beeinflussen zu lassen.

Der mittlere Preis liegt bei 2,53 Euro. Auffällig ist erneut, wie ältere Titel von aktuellen wieder nach oben gezogen werden. Auffällig ist auch, dass nur selbst publizierte Titel echte Dauerbrenner sind – Verlagsbücher hingegen kommen und gehen. In den Amazon-Top-1000 sieht das übrigens ähnlich aus.

Die Daten im einzelnen:

Erfolg zieht Erfolg nach – der Grundsatz gilt auch in den Top 100. Beispiele wie Hanni Münzer mit ihrer Seelenfischer-Reihe oder Hannah Kaiser mit der “Verlockung” platzieren auch Neuerscheinungen erfolgreich in den Charts. Und diese holen dann auch die Vorgänger-Bücher wieder mit nach oben. Volker Ferkau verkauft in dieser Woche einen bisher nur vorbestellbaren Krimi ohne jegliche Bewertungen (klar) erfolgreich unter die besten 100 Titel. Seit letzter Woche wissen wir ja nun, wie das via KDP funktioniert.

Der Durchschnittspreis aller in den Charts vertreten Indie-eBooks liegt diesmal bei rekordverdächtigen 2,71 Euro – das liegt vor allem daran, dass einige Top-Autoren sich nun sogar Preise von 3,99 Euro trauen, und zwar regelmäßig. Natürlich haben Self Publisher auch diesmal wieder die absolute Mehrheit; 51 der 100 meistverkauften Titel kommen nicht von einem Verlag. Und da ist AmazonCrossing nicht mitgerechnet.

Die Daten im einzelnen:

In den Indie-Charts dieser Woche hat es eine ganze Reihe Änderungen gegeben. So sind Platz zwei und drei völlig neu eingestiegen. Doch auch eine alte Bekannte ist wieder unter den Top 100 bei Amazon: Martina Gercke, wir erinnern uns da gewisser Plagiatsprobleme, hat einen Glücksstern mit Schwips und auch ihr Buch so genannt.

Ungewöhnlich für Self Publisher: Hanni Münzer (Seelenfischer-Reihe) hat für ihren neuen Titel sogar ein Vorveröffentlichungs-Datum bekommen. Das eBook startet erst am 30. August und ist trotzdem schon auf Platz 91.

Ebenfalls ungewohnt: ein eBook ganz ohne Cover, das es in die Top 100 geschafft hat. Das gesteht man sonst nur Dan Brown zu – doch auch der fünfte Band von “Fly me to the moon” hat offenbar genug Fans, die auch ohne Titelbild zugreifen. Ansonsten bleibt das Bild gewohnt stark für Indies: 52 von 100 sind selbst publiziert.

Alle Daten finden Sie hier:

In Amazons Top 100 machen sich in dieser Woche mit 53 Prozent erneut die unabhängigen Autoren breit  – diesmal allerdings dank einer Werbeaktion des Anbieters. Alle dort gelisteten eBooks bevölkern nun auch die Top 100, selbst das mit 3,99 Euro teuerste Werk hat es geschafft. Daran ist Amazons großer Einfluss auf die Marktgestaltung gut zu erkennen – ob das nun gefällt oder nicht.

Durch die Aktion fällt der mittlere Preis der eBooks leicht auf 2,31 Euro, die Quote der Amazon-exklusiven Titel (alle Teilnehmer der Aktion sind in KDP Select) steigt auf 34.

Alle Daten finden Sie hier:

Eine Neuerung bei den Amazon Top 1000 habe ich zu vermelden: Die Liste der 1000 meistverkauften eBooks bei Amazon zeigt jetzt auch die zeitliche Entwicklung von Preis, Ranking und Umsatz in einem Diagramm. Dazu einfach auf die Vortages-Platzierung klicken.

Das Feature ist im Beta-Test – wichtig zu wissen wäre zum Beispiel, ob es auch alle Preisänderungen erfasst. Die Aktualisierung erfolgt täglich um vier Uhr morgens. Freue mich über jegliche Hinweise auf Fehler und Probleme!

Die Charts unabhängiger Autoren hat in dieser Woche besonders viele Neueinsteiger zu vermelden. Dabei handelt es sich jeweils um Nachfolgetitel bereits erfolgreicher Autoren wie BC Schiller, Kera Jung oder Carina Bartsch.

Der Anteil unabhängig verlegter eBooks liegt mit 48 von 100 leicht über dem Niveau der Vorwoche, der mittlere Preis ist mit 2,48 Euro nahezu konstant geblieben. Immer noch sind 29 der 100 Top-Titel nur bei Amazon erhältlich.

Die Daten im einzelnen: