Wie ein Ausflug in die späten 90-er mutet sie an, die Plattform für Autoren, die der Verlag Egmont-Ehapa im Frühjahr 2014 starten will. Lyx Storyboard (seit heute in einer Preview online) lockt damit, dass Teilnehmer “eine E-Book-Veröffentlichung bei Lyx.Digital gewinnen” können. Das passiert in geradezu atemberaubendem Tempo: Wer jetzt zu den ersten 100 gehört und sein Manuskript einreicht, gehört im Frühjahr 2014 zu den Auserwählten, die die Plattform exklusiv testen dürfen.

Erlaubt sind Texte aus belletristischen Genres, die mindestens zehn Normseiten umfassen müssen und bisher nirgendwo anders gegen Bezahlung publiziert sind (kostenlose Veröffentlichungen sind hingegen erlaubt). Unter den ersten 50 verschenkt der Verlag insgesamt drei professionelle Cover, das soll als zusätzliches “Lockmittel” dienen.

Vielleicht ist es mir bisher auch nur entgangen, aber ich habe ein neues Feature bei Kobo Writing Life entdeckt, an dem sich Amazon gern ein Beispiel nehmen dürfte: ein spezielles Menü zum Einstellen von Preisaktionen. Dieses befindet sich im Schritt “Preis festlegen” beim Editieren der eBook-Details.

Der Anwender klickt einfach auf den Button “Aktionspreis festlegen” und kann dann tagesgenau definieren, von wann bis wann der ermäßigte Preis gelten soll. Danach wird er automatisch wieder durch den Listenpreis ersetzt. Die Gefahr, das Ende des Zeitraums zu verpassen (Buchpreisbindung!), besteht also nicht mehr.

Das Technik-Magazin TechCrunch will ihn schon gesehen haben: Den Prototypen des nächsten Kindle-eReaders, Codename “Ice Wine”. Der Eiswein ist eine Spezialität, die aus gefroren geernteten Trauben hergestellt wird. Kein Massenprodukt, sondern eindeutig ein Luxusartikel. Und genau das könnte auch die Einordnung des Gerätes sein, das die TechCrunch-Redakteure da in der Hand hielten.

Denn Tatsache ist: Der Kindle DX, Amazons derzeitiger Luxus-E-Reader mit 9,7 Zoll Diagonale, ist schon fast ewig auf dem Markt und beruht auf der technischen Basis des Kindle Keyboard. Neue Features wie FreeTime bleiben ihm verwehrt. Gleichzeitig hat Kobo mit dem 6,8 Zoll großen Aura HD ein Gerät auf dem Markt, das die Intensiv-Nutzer anspricht.

Die Startseite des Kobo Aura

Hieß es nicht gerade, Amazon habe seine verlegerischen Ambitionen zurückgefahren? Das neue Programm “Kindle First” spricht da eine andere Sprache. In jedem Monat bietet Amazon in den USA ab sofort vier Titel aus seinen eigenen (!) Verlagen exklusiv einen Monat vor dem offiziellen Erscheinungstermin an, und zwar zum Sonderpreis von 1,99 Dollar.

Die Kunden dürfen daraus ein Buch auswählen, das sie zum genannten Preis downloaden können. Prime-Kunden bekommen den Titel sogar kostenlos, sparen also über’s Jahr knapp 24 Dollar (Prime kostet in den USA allerdings mit 79 Dollar etwas mehr als in Deutschland).

Amazon hat erkannt, dass das KDP-Select-Programm nicht mehr allzu attraktiv ist: Die Leihbibliothek lässt Schwung vermissen, und die Verschenkaktionen wirken nicht mehr so  deutlich wie früher. Als neuen Bonus für Amazon-exklusive Titel gibt es die so genannten Kindle Countdown Deals.

Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Rabattaktion, wie sie viele Autoren bereits jetzt schon regelmäßig durchführen. Allerdings mit einer angenehmen Änderung: Die prozentuale Ausschüttung bleibt erhalten. Kostet ein eBook also schon vor dem Deal mehr als 2,68 Euro, erhält der Autor auch vom reduzierten Preis 70 Prozent.

Die Countdown-Deals sind sowohl für Verlage als auch für Self Publisher zugänglich. Amazon führt herabgesetzte eBooks in einer eigenen Liste – und gibt diesen Titeln damit ein zusätzliches Schaufenster.

Countdown-Deals bekommen eine zusätzliche Werbefläche

Die Rabattierung kann dabei in mehreren Schritten ablaufen: Wer zuerst kauft, spart am meisten. Der Endkunde bekommt jeweils angezeigt, wie lange der aktuelle Preis noch gilt. Anzahl der Schritte und Einstiegspreis (mindestens einen Dollar unter dem Normalpreis) darf der Autor selbst festlegen. Die Aktion läuft für maximal eine Woche.