Wenige Wochen vor der Frankfurter Buchmesse verdichten sich die Gerüchte, dass auch die Tolino-Allianz aus Thalia, Weltbild, Hugendubel, Pageplace und Club Bertelsmann die Hardware des Tolino shine erneuert – und tatsächlich bestätigen mir Insider der beteiligten Unternehmen glaubwürdig, dass in Frankfurt etwas Neues gezeigt würde. Das wäre schon deshalb sinnvoll, weil der Tolino-eReader sonst gegenüber Kindle Paperwhite arg ins Hintertreffen geriete.

Denn der nutzt die neueste Version der eInk-Displays, E-Ink Carta, die mit einem deutlich verbesserten Kontrast und der die hässlichen Ghosting-Effekte vermindernden Regal-Technik aufwartet. Allerdings nutzt Amazon die neue Technik angeblich exklusiv – womöglich muss Tolino deshalb auf ein verbessertes eInk-Pearl-Display zurückgreifen, wie es auch im Kobo Aura eingesetzt wird.

Nach der Leipziger hat nun auch die Frankfurter Buchmesse erkannt, dass sich die Buchlandschaft ändert. Das Phänomen Self Publishing wird auf der Messe in den verschiedensten Bereichen eine Rolle spielen. Vorträge, Workshops und Expertengespräche finden sich im Veranstaltungskalender. Weil der allerdings nicht so leicht zu durchsuchen ist, habe ich aus den über 2000 eingetragenen Terminen die herausgesucht, die für Autoren am spannendsten sein könnten.

Die Auswahl ist dabei durchaus subjektiver Art, und sie erlaubt auch den ein oder anderen Blick über den Rand. Vorträge etwa, die Verlagen den Nutzen von ePub 3 erklären sollen, sind für Self Publisher natürlich ebenfalls relevant – selbst wenn sie die Technik an Dienstleister abgeben.

Da pro Tag über 20 Veranstaltungen anfallen, habe ich die Termine in mehrere Abschnitte eingeteilt (das hat für mich auch den Vorteil, dass ich nicht alles auf einmal recherchieren musste). Wenn die Beschreibungen in englischer Sprache eingetragen sind, findet auch die Veranstaltung auf Englisch statt.

Es war einmal ein Buchprojekt zum Thema Self Publishing, das wollte sich über die Plattform Startnext finanzieren. Es kam, zugesagte Zuwendungen mitgerechnet, etwa die Hälfte der gesuchten Summe heraus – nach den Bedingungen der Plattform galt das Projekt damit als gescheitert. “Wir kommen wieder” schrieb ich einen Tag nach Ablauf der Finanzierungsphase.

Im Februar 2013 war es dann so weit: Ich schrieb die ersten Einträge für dieses Blog, die Selfpublisherbibel.de. Was Autoren, insbesondere solche ohne Verlag, wissen müssen, was sie interessiert – daraus setzen sich die Kernthemen zusammen. Vermarktung, Technik, eReader allgemein, Tipps und auch Diskussionsbeiträge ergeben eine bunte Mischung, die von Monat zu Monat lieber gelesen wird. Hatte ich im März noch etwa 250 Abrufe pro Tag, stieg diese Zahl von Monat zu Monat auf heute fast 900.

Die monatlichen Mittelwerte der Seitenabrufe bei selfpublisherbibel.de

An Wochenenden ist es etwas ruhiger, dafür liegen die Arbeitstage meist über 1000. Self Publisher scheinen keine Ferien zu machen – jedenfalls wuchsen die Besucherzahlen auch im Juli und August stetig. Der bisher insgesamt am meisten abgerufene Beitrag ist die Übersicht der Self-Publishing-Dienstleister, gefolgt von den ersten Ergebnissen unserer Self-Publishing-Umfrage, dem Beitrag über eBook-Cover,  den Amazon-Top-1000 und dem Test des Tolino shine, alle mit einigen Tausend Abrufen. Dass der VZBV den Weiterverkauf von Download-Games will, hat hingegen nur acht Leser interessiert. Kein anderer Artikel hat auch nur zweistellige Zahlen.

Geld verdiene ich mit dem Angebot übrigens nur minimal:

Für alle, die die Mutter aller eBook-Distributoren noch nicht nutzen: Smashwords hat einige neue Features eingeführt, an denen sich deutsche Konkurrenten gern ein Beispiel nehmen dürften.

Vorabbestellungen für eBooks

Bei Apple, Kobo und Barnes & Noble können Smashwords-Kunden nun ihre eBooks vorbestellen lassen. Während der Nutzen dieses Features bei Amazon (wo einige Top-Autoren bereits diese Möglichkeit haben) und B&N eher gering ist, hat es bei Apple und Kobo große Auswirkungen: Alle Vorab-Bestellungen werden nämlich zusammengerechnet und am Erstverkaufstag summiert. Wer genügend Fans mitbringt, kann sich damit einen Sprung in die Bestseller-Listen wirklich vereinfachen

Distribution an Flipkart

Zwar kann man auch via Amazon seine eBooks in Indien verkaufen – doch dort ist mit Flipkart längst ein anderes Unternehmen Marktführer, und zwar mit angeblich 80 Prozent Anteil an allen eBook-Verkäufen. Smashwords liefert eBooks seiner Nutzer nun auch an diesen Anbieter und zahlt dabei 60 Prozent vom Nettopreis aus.

Zur IFA stellt eReading-Spezialist Kobo den neuen eReader Kobo Aura vor, eine abgespeckte Version des Luxus-Modells Aura HD. Das neue Modell ist ein bisschen dünner und leichter als sein Vorgänger Kobo Glo, den es ablöst – dafür kostet es mit 150 Euro aber 20 Euro mehr. Ob das eine clevere Entscheidung ist? Zumal Tolino shine und Kindle Paperwhite damit nun deutlich günstiger sind.

Aber vielleicht will man die Leser auch nur zu den neuen Kobo-Tablets locken? Der ebenfalls neue Kobo Arc 10 HD (380 Euro) bietet nämlich mit 2560 x 1600 Pixeln bei 10 Zoll Diagonale eine sehr ordentliche Auflösung, vergleichbar Googles Nexus 10 (400 Euro). Das Gerät läuft unter einem nicht kastrierten Android 4.2.2, bietet aber zusätzlich einen Lese-Modus, bei dem all das verschwindet, was man zum Lesen nicht braucht.

Schon bemerkt? Seit kurzem verschickt Amazon bei Einkäufen im Kindle-Shop neue Bestellbestätigungen im HTML-Format. Das mag ich zwar persönlich eher nicht, aber als Autor werde ich den Käufern in Zukunft vermutlich ein paar Fragen weniger beantworten müssen. Die E-Mail geht nämlich nun vorbildlich auf jede Eventualität ein. Sie beginnt mit:

“Vielen Dank für Ihre Bestellung! Diese Titel werden drahtlos an Ihren Kindle oder an eines Ihrer anderen Geräte geliefert und unter Ihre Kindle-Bibliothek gespeichert. Benötigen Sie Hilfe beim Herunterladen eines eBooks? Klicken Sie hier und wählen Sie Ihren Kindle aus.”

Die Links im Text sind aktiv und führen zu den jeweils passenden Seiten. Fragen wie “Wo ist denn das eBook, das ich gerade gekauft habe?” dürften damit seltener auftauchen (vorausgesetzt, der Käufer liest die Mail). Aber auch viele andere Probleme, wie sie etwa auch mein Kindle-Handbuch schildert, versucht die Bestätigung abzufangen (siehe Bild unten).