Worauf Sie bei der Cover-Erstellung achten sollten – und worauf nicht

Ein tolles Cover ist eines der wichtigsten Marketing-Werkzeuge. Es bringt Menschen in der Regel erst dazu, sich den Klappentext anzusehen. Es verrät, was die Leserin oder den Leser erwartet: das Genre des Buches, seine Stimmung, ein bisschen vom Inhalt und vielleicht sogar die Zeit, in der es angesiedelt ist.

Das Cover gibt aber auch eine ganz grundlegende Information preis: Handelt es sich um ein professional gemachtes Produkt? Leser*innen legen heute kaum noch Wert auf Verlagslogos, sie geben auch neuen Namen eine Chance – aber sie erwarten ein Buch in Verlagsqualität, und der erste und oft auch einzige Beweis dafür ist das Cover. Wenn es diese Funktion nicht erfüllt, haben Sie die Chance auf einen neuen Käufer oder eine Käuferin definitiv verpasst.

Deshalb der allerwichtigste Rat: Ihr Cover muss professionell aussehen.

Daraus leitet sich in einhundert Prozent aller Fälle ein zweiter Rat ab: Lassen Sie einen Profi ran. Wenn Sie selbst Grafikerin sind, haben Sie Glück. Wenn nicht, müssen Sie jemanden beauftragen. Das muss nicht teuer sein, so genannte Premade-Cover, in die Sie nur noch Name und Titel einsetzen müssen, gibt es (vom Profi!) ab etwa 50 Euro.

Was Sie bei der Cover-Erstellung besser lassen sollten

Es selbst machen. Es sei denn, Sie sind der Grafik-Gott/Göttin persönlich. Ach, das sagte ich schon? Macht nichts.

“Ich finde meinen Entwurf aber sehr schön”

“Klar, würde ich auch, wenn es mein Entwurf wäre. Oder doch nicht. Na jedenfalls: er sieht trotzdem unprofessionell aus.”

“Das sagen Sie, obwohl Sie mein Cover noch nicht einmal gesehen haben?”

“Ja.”

“Aber woher …”

“Es gibt beim Grafikdesign ähnlich wie in der Sprache bestimmte Grundregeln. Der Profi kennt sie und kann benennen, welches Detail Ihres Entwurfs welche Regel verletzt. Ich bin kein Profi, ebensowenig wie Ihre Leser*innen. Aber ich habe wie Ihre Leser*innen ein Gefühl dafür, ob etwas selbstgemacht aussieht.”

“Selbstgemacht kann doch charmant sein.”

“Ja, wenn die Kinder etwas zu Omas Achtzigstem gebastelt haben.”

“Es ist so schön zurückhaltend, drängt sich nicht so auf wie die anderen Cover.”

“Oh, Sie haben das Problem erkannt, sehr gut.”

“Der Kollegin X, dem Herrn Z und der Nachbarin gefällt es aber.”

“Es sieht trotzdem unprofessionell aus. Aber wenn Sie nur diese drei Käufer wollen, dann ist es Ihre Entscheidung.”

“Ich will aber, dass mein Cover etwas Besonderes ist. Nur ich kann den Geist meines Buches perfekt in ein Cover umsetzen.”

“Können Sie nicht. Der Profi kann es, wenn Sie ihm das Buch beschreiben.”

“Mein Buch ist sehr vielschichtig. Ich kann es selbst nicht so richtig fassen.”

“Dann ist das Cover Ihr geringstes Problem.”

“Okay. Aber ich kann mir keinen Profi leisten.”

“Sie haben tausend Euro für das Lektorat bezahlt, können sich aber 50 Euro für ein Premade nicht leisten?”

“Äh, ein Lektorat?”

Seufz.