Das Beratungsunternehmen PwC kommt in einer eben veröffentlichten Studie (kostenlos hier als PDF erhältlich) zu dem Schluss, dass “die Deutschen E-Books inzwischen nicht nur gut kennen, sondern der neuen Technik zumeist auch offen gegenüberstehen.” Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Befragung aus dem Sommer 2013. Der Unterschied zur letzten Bitkom-Umfrage zu eBooks speist sich vermutlich daraus, dass PwC nur Online-Nutzer zwischen 18 und 65 Jahren einbezogen hat.
Vielleicht liegt es an den cleverer gestellten Fragen – die PwC-Studie scheint mir jedenfalls deutlich näher an der Wirklichkeit als das, was der Bitkom ermittelt hat. Was hat PwC unter den Studienteilnehmern herausgefunden?
- 12,7 Prozent lesen regelmäßig eBooks
- 16,9 Prozent lesen ab und zu eBooks
Unter den Onlinenutzern ergibt sich damit ein Marktanteil von über zehn Prozent für das eBook. Das ist nachvollziehbar – ohne Internetzugang sind eReader sehr unpraktisch. Interessant ist aber vor allem, wer wie liest. Klarer Spitzenreiter ist nicht wie beim Bitkom der PC, sondern der eReader. Mit 31 Prozent liegt er bei den Intensivnutzern klar an der Spitze – vor Smartphone (18 Prozent) und Tablet (17 Prozent). Auch insgesamt liegt der eReader noch vorn, wobei Ab-und-zu-Nutzer am zweithäufigsten auf dem PC lesen.
Frauen lesen dabei mit 62 Prozent besonders häufig auf dem eReader, Männer hingegen bevorzugen mit 52 Prozent das Tablet (der eReader liegt bei ihnen einen Prozentpunkt dahinter). Das Hauptargument für den Kauf von eBooks sind Platzersparnis und geringes Gewicht. Ältere Nutzer schätzen die Möglichkeit, die Textdarstellung anzupassen. Für die männlichen eBook-Leser stehen vor allem funktionale Vorteile im Vordergrund, für weibliche die Bequemlichkeit. Das Blättern im Buch ist noch das stärkste Argument gegen das eBook. Vielleser stört zu 40 Prozent, dass sich eBooks nicht verleihen oder verkaufen lassen.
53 Prozent der Nutzer wünschen sich, dass eBooks deutlich günstiger als gedruckte Bücher sein sollten. 45 Prozent der Befragten geben an, auch in Zukunft keine eBooks nutzen zu wollen. Das ist deutlich weniger als bei der Bitkom-Umfrage – die Mehrheit sähe damit das eBook positiv. Ein Drittel der Befragten wünscht sich eine eBook-Ausleihe. Unter den Viellesern würden 70 Prozent eine Flatrate abschließen – allerdings akzeptieren dabei die wenigsten Preise von über zehn Euro im Monat. Wichtig wären den Kunden dabei eine große Auswahl, leichte Kündigung und einfache Handhabung.
Wie sieht der Ausblick aus? 2017, meint PwC, machen eBooks im Publikumsmarkt 21 Prozent (Sach- und Fachbuch) beziehungsweise 17 Prozent (Belletristik) der Umsätze aus. Die Umsätze mit belletristischen eBooks werden dann 850 Millionen Euro übersteigen.