Vermutlich finden Sie in der Tabelle unten die letzten Indie-Charts vor der Revolution: Wenn Amazon in Kürze KindleUnlimited einführt, werden an die 50 Titel von heute auf morgen aus den Kindle-Charts verschwinden – nämlich all die, die nicht via KDP Select verfügbar sind (in den Amazon Top 1000 müssen Sie das Kästchen bei “leihbar” anklicken, wenn Sie die KDP-Select-Titel sehen wollen). Wieviele genau es sind, wird davon abhängen, ob sich tatsächlich wie in den USA kaum ein Verlag an KU beteiligt.

Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber als Sachbuch-Autor freut es mich natürlich: In den Kindle-Top-100 dieser Woche sind immerhin gleich fünf Sachbücher vertreten. Ansonsten wieder das übliche Bild: 58 der 100 bestplatzierten eBooks kommen von Self Publishern.

Dabei hat sich während der Woche hinter den Kulissen einiges getan: Ein umstrittener Krimi ist ganz aus dem Angebot genommen worden (keiner weiß so recht, von wem) und drei Erotik-Titel hat es kurzzeitig in die separate Erotik-Ecke verschlagen.

In dieser Woche zeigt Amazon selbst sehr schön, wie mächtig die eigenen Marketing-Tools sind: Eine Promotion, bei der mehrere Amazon-Publishing-Titel herabgesetzt wurden, hat diese in die Top 100 gespült. Der Gag liegt allerdings im Preis der eBooks: Mit glatten 3,00 Euro sind diese nämlich teurer als manch Indie-Titel. Allein die Präsenz auf der Homepage bringt einem Titel offenbar schon genug Käufer, um in den Charts weit nach oben zu kommen.

Nachdem das angebliche automatische Roman-Schreibsystem iWright letztens noch recht einfach als Fake zu entlarven war, zeigt dieser Beitrag, wozu Technik tatsächlich taugt. Wenn Sie diesen Text lesen, bin ich gerade irgendwo ohne Netz unterwegs.

Geschrieben habe ich ihn schon vor ein paar Tagen, und trotzdem enthält er aktuelle Daten. Diese holt das WPDataTables-Plugin für WordPress einfach aus meiner Amazon-Top-1000-Datenbank. Im nächsten Schritt könnte ich die Zahl der verlagsunabhängigen eBook in den Top 100 vermutlich auch hier über eine Variable einfügen, aber das kann das Plugin noch nicht.

Der wöchentliche Blick in Amazons eBook-Charts zeigt in beruhigender Konstanz, dass Self Publisher immer noch dominieren. Diesmal sind 54 von 100 der bestplatzierten eBooks aus unabhängiger Hand. Nicht wundern: unser Grabber hat am Wochenende etwas gesponnen, deshalb fehlt Poppy J. Andersons neuester Roman auf dem 2. Platz, wo M. C. Poets dafür doppelt auftaucht. Das hat sich morgen aber wieder normalisiert.