Die Vorbereitungen liefen ja schon länger – nun hat die Mutterfirma Simplicissimus Book Farm den offiziellen Deutschland-Start des Distributors Narcissus angekündigt. Narcissus verteilt eBooks an zahlreiche angeschlossene Shops. Die wichtigsten deutschen Plattformen sind von Anfang an dabei, also auch Tolino. Besonders gut vertreten sind aber auch italienische eBook-Stores – angesichts der Herkunft nicht überraschend.

Der deutsche Start von Narcissus.me rückt näher: Nicht nur immer mehr der Texte auf der Homepage erscheinen in deutscher Sprache – der italienische Distributor begrüßt nun auch offiziell seinen deutschen Country-Manager: Thomas Knip. Wer schon länger in der Branche unterwegs ist, dem ist Thomas sicher schon begegnet, mindestens virtuell. Bis zum offiziellen Startschuss für Deutschland kann es demnach nicht mehr weit sein.

Analog zu den Kindle-Singles führt die deutsche Firma BoD heute die eBook-Variante “E-Short” ein. Dabei handelt es sich im Grunde um ganz normale eBooks, die auf allen Plattformen lesbar sind – doch mit einer maximalen Länge von 80 Seiten (144.000 Zeichen). Der Nutzer kann die Titel in einem Online-Editor eingeben, der jedoch auch bestehende ePub-Dateien öffnen kann. Dabei ist DRM optional wählbar.

Interessant ist der Preis: Zum einen lassen sich auch Titel für 0 Euro einstellen. Zum anderen zahle BoD über alle Zielplattformen einheitlich 50% vom Netto aus, bei 0,99 Euro Verkaufspreis also 42 Cent, bei 2,99 Euro sind es 1,26 Euro und bei 11,99 Euro bleiben dem Autor 5,04 Euro.

Ein Distributor aus den USA könnte – neben Smashwords – auch für deutsche Autoren interessant werden: Bookbaby hat gerade die bisher kassierte Einstellgebühr gestrichen. Damit bietet der Distributor die derzeit höchsten Autoren-Anteile, nämlich 85 Prozent der Netto-Einnahmen (100 Prozent, wenn man einmalig 249 Dollar zahlt).

Amazon bzw. KDP kann man dabei trotzdem noch selbst bedienen, denn die Distributionskanäle darf der Autor selbst auswählen. Die Zahlung der Honorare erfolgt per Paypal. ISBNs kosten 19 Dollar, man darf aber auch eigene ISBNs mitbringen.

Nachteil für deutsche Autoren ist, dass der Preis nur in US-Dollar eingegeben werden kann. Währungskurs-Schwankungen führen dann auf dem deutschen Markt automatisch zu krummen Preisen. Zudem werden die rein deutschen Anbieter (Tolino) nicht unterstützt.

Das neue Jahr beginnt mit drei Anbieter-News, die für Self Publisher interessant sein könnten.

Das erste neue Projekt heißt “Dyfaro” – eine Abkürzung, die für “Dystopie, Fantasy, Romance” steht. Designer und Autoren haben sich hier zusammengeschlossen, um Neulinge, die in diesen drei Genres veröffentlichen wollen, beim Start in den Independent-Alltag zu unterstützen. Dazu gibt es Lektorat, Korrektorat, Coverdesign und diverse Werbematerialien bis hin zur Web- und Facebook-Seite kostenlos. Der Autor verpflichtet sich zu nichts – außer Dyfaro im Impressum zu nennen. Die Website des Projekts braucht zwar selbst noch ein Korrektorat – aber das muss nicht unbedingt etwas über die zu erwartende Qualität sagen.

Als Distributor interessant sein könnte GRIN. Die Firma, an der auch der bekannte Dienstleister BoD beteiligt ist, bietet recht gute Konditionen: 80 Prozent vom Umsatz werden ausgezahlt (anderswo gibt es meist 70 Prozent). Bedingung dürfte sein, dass bereits mehr als ein eigener Titel existiert. Einzelne Shops lassen sich auch ausschließen.

Ganz überraschend kommen sie kurz vor Jahresende, die Weihnachtstage. Und nicht nur die Schulen schließen in dieser Zeit, auch manche für Self Publisher wichtige Anbieter machen zeitweilig zu. Das heißt – es wird zwar voraussichtlich so gut wie nie geshoppt, aber Änderungen an eBooks sind kaum möglich.

Diese Firmen haben bereits angekündigt, über die Feiertage zu schließen:

Auch bei Neobooks gibt es seit kurzem die Möglichkeit, Preisaktionen bequem zu planen. Das erfolgt im Upload-Manager in Schritt 2, “Zusatzangaben”. Der Ablauf ist simpel: Erst einen Listenpreis festlegen und dann “zeitlich begrenzter Aktionspreis” aktivieren. Nun muss der Anwender nur noch den Zeitraum der Aktion definieren. Nach deren Abschluss wird der Preis automatisch auf den Listenpreis gesetzt. Der Aktionspreis kann auch bei 0 Euro liegen. Zu beachten sind zwei Einschränkungen: