Meine kurze Zusammenstellung über die realen Auszahlungsbeträge von eBook-Distributoren hat einige interessierte Leser gefunden. Sie hat aber, genau genommen, einen Mangel: Die Tabelle war auf Basis eines eBook-Preises von 2,99 Euro erstellt. Zwar ist diese Preisgruppe gerade unter Self Publishern sehr beliebt – doch bei anderen Preisen sehen die Verhältnisse anders aus.

Das liegt vor allem daran, dass Amazon bei KDP die Honorare unter 2,60 und über 9,70 Euro (jeweils netto) auf 35 Prozent reduziert. Die meisten Distributoren (alle außer Xinxii) machen diesen Knick im Honorar nicht mit. Damit ergeben sich ein paar interessante Schlussfolgerungen:

Wie es aussieht, wird in der neuen Fassung des Gesetzes über die Buchpreisbindung das E-Book zwar explizit aufgenommen, doch genauso explizit fallen Selfpublisher in Zukunft aus dem Anwendungsbereich heraus. Das Gesetz ist zwar noch nixht verabschiedet, aber zumindest die Bundesregierung schreibt: „Elektronische Bücher, die nicht als verlags- oder buchhandelstypisch anzusehen sind, wie beispielsweise von den Autoren selbst unter Nutzung spezialisierter Plattformen veröffentlichte elektronische Bücher, fallen nicht unter die Preisbindung.“

Das ist auf der einen Seite ganz schön dreist – Selfpublisher, die bei Amazon die Hälfte der Bestsellerliste reserviert haben und auch bei den Tolino-Händlern zunehmend präsent sind, sind also “nicht buchhandelstypisch”? Haaaalllloooo?