Es ist bereits eine schöne Tradition: Sobald die Amazon-E-Mails mit den AllStar-Glückwünschen bei den Autorinnen und Autoren eingetroffen sind, schickt mir eine größere Anzahl ihre persönlichen Ergebnisse – damit die Community am Ende den besseren Überblick bekommt. In diesem Monat hatte ich so viele Einsendungen wie nie, vielen Dank dafür!

Kommen wir zuerst zum Buch-Bonus. Wer 250 Euro Bonus erhalten wollte, musste mindestens 1800 Exemplare eines eBooks verliehen oder verkauft haben. Für 500 Euro Bonus lag die Schwelle bei rund 3000 Euro. Erst ab 10.000 Exemplaren gab es 750 Euro obendrauf. Im Vergleich zu den AllStar-Boni im März ist die Einstiegsschwelle damit ein wenig gesunken.

Wenn Amazon-KDP-Autoren ihr Buch in das KDP-Select-Programm einstellen, erhalten sie pro Ausleihe einen bestimmten Betrag. Wie viel genau, das ist stets erst frühestens ab dem 15. des Folgemonats bekannt, denn die Quote berechnet Amazon, indem man einen Fonds von ein paar Millionen Dollar durch die Anzahl der Ausleihen teilt. Sowohl Fonds als auch Menge der Ausleihen ändern sich im Monatsrhythmus.

Was ergibt die Rechnung nun für April? Frühlingsmonat März hatte ein leichtes Absinken auf 1,24 Euro gesehen.

Ab dem 15. des Monats halten KDP-Autoren gern den Atem an. Gegen Abend deutscher Zeit entscheidet sich nämlich erst, was sie im Vormonat verdient haben. Das liegt daran, dass Amazon die Auszahlungen der eBook-Flatrate KindleUmlimited jeden Monat neu festlegt, und zwar basierend auf den Leihzahlen. Der Handelsriese hat sich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden, den exakten Betrag zu kommunizieren: Man versteckt ihn in den Excel-Dateien, die die eBook-Downloads des Vormonats abrechnen.

Wie sieht es nun im März aus?

Die Flatrate-Angebote von Amazon (Kindle Unlimited) und Skoobe oder Readfy unterscheiden sich aus Autorensicht in einem wesentlichen Punkt – und ich spreche dabei nicht vom Honorar, das bei Amazon deutlich höher ausfällt. Vor allem bietet eine Präsenz bei Kindle Unlimited den eigenen Büchern einen deutlichen Vorteil bei der Sichtbarkeit. Dieses Plus fehlt bei Skoobe oder Readfy komplett.

Der unabhängige Distributor XinXii liefert eBooks seiner Autorinnen und Autoren nun auch an die eBook-Leihbücherei Scribd. Der Anbieter kommt aus den USA und hat derzeit vor allem englischsprachige Titel im Portfolio. Deutsche Kunden können die Flatrate bereits ab 7,99 Euro pro Monat abonnieren; mit einem offiziellen Deutschland-Start von Scribd ist noch dieses Jahr zu rechnen.

Bereits bei XinXii hochgeladene Titel werden automatisch an Scribd ausgeliefert – es sei denn, der Autor widerspricht bis spätestens 20. März per E-Mail. Bei neuen Werken kann man den Kanal für den Vertrieb aus- und abwählen. XinXii zahlt 70 Prozent des von Scribd ausgeschütteten Nettoerlöses aus.

Große Brötchen will die Kölner Bastei Lübbe AG mit der Neuerwerbung Beam eBooks backen: Ab dem nächsten Jahr soll Beam als eBook-Flatrate fungieren, die teils durch Werbung, teils durch eine monatliche Grundgebühr finanziert würde. Der Dienst stellte damit eine Mischung aus dem werbefinanzierten Readfy und Flatrates wie KindleUnlimited oder Skoobe dar. “15 bis 20 Millionen Euro” müsse man in das Projekt noch stecken, dann könne man bis 2020 mit 24 Millionen Kunden weltweit rechnen.

Die neuen KDP-Abrechnungen sind da. Natürlich sind die von Monat zu Monat wechselnden Quoten für Ausleihen via KindleUnlimited und Kindle Owners Lending Library am spannensten. Nachdem für Dezember aus einem Fonds von 5,87 Millionen Euro pro Leihe 1,21 Euro gezahlt wurden, ist der Betrag im Januar minimal auf 1,22 Euro gestiegen.

Der Gesamt-Fonds lag diesmal bei beeindruckenden 7,12 Millionen Euro (Dezember: 5,87 Millionen), zu den auf dem Papier vorgesehenen 2,28 Millionen Euro kamen also 4,84 Millionen hinzu, also noch einmal etwa das Doppelte. Weltweit muss es im Januar also 5,84 Millionen Ausleihen gegeben haben.

Der Hamburger Dienstleister BoD liefert eBooks nun auch an die eBook-Flatrate-Anbieter Scribd und PaperC sowie an die Onleihe der deutschen Bibliotheken – die deutsche Plattform Skoobe war schon länger im Programm. Das Erscheinen eines eBooks in der Onleihe geschieht allerdings nicht automatisch, wie die Pressemitteilung erklärt: “Künftig können die Titel von BoD-Autoren bei Bibliotheken zur Aufnahme in das Leihangebot vorgeschlagen werden.” Die Bibliotheken entscheiden auf regionaler Basis selbst und entsprechend ihres Budgets, welche Titel sie anbieten.